"Tandem-X" liefert erste 3D-Bilder aus dem All
München/Oberpfaffenhofen (dpa) - Einen Monat nach dem Start hat der deutsche Radarsatelliten "Tandem-X" seine ersten 3D-Aufnahmen der Erde aus dem All gefunkt.
"Tandem-X" und der seit 2007 um die Erde kreisende Zwilling "Terrasar-X" lieferten Aufnahmen der von Eis und Schnee bedeckten Oktoberrevolutionsinsel im russischen Nordpolarmeer - bis auf wenige Zentimeter genau einschließlich einzelner Eisschollen. Damit habe das Satelliten-Duo sein erstes digitales 3D-Modell geliefert, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Donnerstag mit. "Tandem-X" war am 21. Juni gestartet.
Damit die zwei Satelliten dreidimensionale Bilder der Erde liefern können, müssen sie parallel fliegen und gleichzeitig dieselbe Erdregion aus verschiedenen Sichtwinkeln aufnehmen. Diesen engen Formationsflug haben die beiden Satelliten derzeit zwar noch nicht erreicht, die DLR-Wissenschaftler haben aber ihre ersten 3D-Bilder dennoch schon erstellt, indem sie den Zeitpunkt abpassten, zu dem sich die beiden Satelliten auf ihrer nahezu gleichen polaren Umlaufbahn fast begegneten.
"Das bedeutet, dass das Zusammenspiel der beiden Satelliten auch bereits in diesem ersten Stadium hervorragend funktioniert, die Orbits hochgenau kontrolliert werden und auch unsere Bodensysteme damit klar gekommen sind", erklärte Systemingenieur Gerhard Krieger laut Mitteilung. Auf weiteren 3D-Aufnahmen aus Russland wurden laut DLR selbst minimale Höhenunterschiede von Straßen oder Äckern sichtbar. "Terrasar-X" und "Tandem-X" sollen gemeinsam drei Jahre lang die Erde umrunden und dabei Daten für ein einzigartiges dreidimensionales Modell sammeln.
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