Schlechte Nachrichten: 2014 ist ein gutes Jahr für Stechmücken
Das warme und feuchte Klima in diesem Jahr bietet gute Voraussetzungen für Stechmücken. Insektenforscher Helge Kampen erklärt, was jetzt auf uns Menschen zukommt.
Warm und feucht - so lieben es Stechmücken. Schlecht für uns, denn das Frühjahr war warm und in manchen Teilen Deutschlands auch feucht. Genau die idealen Bedingungen für die Eiablage und die Entwicklung von Larven und Puppen. "Es scheint kein schlechtes Mückenjahr zu werden", sagt der Insektenforscher Helge Kampen vom Friedrich-Loeffler-Institut auf der Ostseeinsel Riems. Vor allem bei dem momentan warm-feuchten Wetter produzieren Mücken besonders schnell Eier, so Kampen.
"Bei hohen Temperaturen über 20 Grad fahren auch die Larven den Stoffwechsel hoch", erklärt der Entomologe. Bei 25 Grad Celsius können sogar innerhalb weniger Tage aus Eiern Larven werden, die sich verpuppen und aus denen dann die Stechmücke schlüpft. Die Entwicklung vom Ei bis zur Mücke dauert im Idealfall nur zehn bis 14 Tage. Bei niedrigen Temperaturen wird mehr Zeit benötigt.
Die weibliche Mücke brauch menschliches Blut zum Eierlegen
Der Winter hat dagegen wenig Einfluss auf die Anzahl der Mücken im darauffolgenden Sommer, so Kampen. Wichtig seien die Wetterbedingungen im Frühjahr und Frühsommer. Aber dafür sind schwankende Wintertemperaturen schädliche für die Stechmücken: "Wird es im Winter zwischendurch warm, wird der Stoffwechsel der überwinternden Mücke oder der Larve angekurbelt", erklärt Kampen. Stürzen die Temperaturen dann sterben viele Tiere.
Bis zu 300 Eier kann die Hausmücke auf einmal ablegen. Die Eiablage kann während des rund vier Wochen langen Lebens bei guten Wetterbedingungen mehrmals wiederholt werden. Für uns Menschen ist dabei das größte Problem: "Die weiblichen Mücken benötigen Blut, damit sie überhaupt Eier produzieren können." Männliche Mücken brauchen dahingegen nur Wasser oder einen Energieträger wie Zucker.
Mücken, Eier oder Larven können überwintern
Mücken überwintern je nach Art als ausgewachsene Tiere, als Eier oder Larven. "Wir haben vor zwei Jahren Höhlen inspiziert, in denen die Gemeine Hausmücke zu Tausenden überwinterte." Die Temperaturen in den Höhlen lagen zum Teil deutlich im Minusbereich.
Stehende Gewässer bilden das Zuhause der Mücken: Wasserpfützen, Regentonnen oder Gießkannen oder auch Überschwemmungsflächen nach Hochwassern oder starkem Regen. Die natürlichen Feinde der Mücken sind Amphibien, andere Insekten und auch Fische. Sie essen die Mückeneier und Larven. "Guppys oder andere kleine Fische in der Regentonne können helfen, die Zahl der Eier und Larven deutlich zu minimieren", so Kampen. Viel besser sei es aber, die Behälter regelmäßig zu leeren. dpa/AZ
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