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Welttag des Duftes
27.06.2020

Dufte Düfte: Wie Gerüche unser Leben beeinflussen

Damit wir ein Parfum erkennen können, müssen unsere Zellen Duftmuster auswendig lernen.
Foto: Franziska Gabbert, dpa (Symbol)

Düfte haben viele Funktionen: Sie können Erinnerungen hervorrufen, Informationen vermitteln oder sogar bei der Krebstherapie helfen.

Oft wird er in unserem Alltag unterschätzt: der Geruchssinn. Lange bevor die ersten Lebewesen sehen und hören konnten, waren sie in der Lage zu riechen. Während unsere Augen Bilder liefern, unsere Ohren Töne vermitteln, fängt unsere Nase eben Düfte ein. Egal ob bei der Partnerwahl, beim Einkaufen oder im Schlaf - Gerüche können unser Leben in den verschiedensten Bereichen beeinflussen, bewusst oder unbewusst. Selbst in der Krebstherapie sollen verschiedene Duftstoffe positive Wirkungen erzielen können.

Über welche Zellen können Menschen Düfte wahrnehmen?

Von Geburt an, weiß Geruchsforscher Hans Hatt, vergeht nicht ein Moment in unserem Leben, in dem wir nicht von Gerüchen umgeben sind. Zuständig für deren Erkennung sind die Riechzellen in unserer Nase. Diese besitzen rund 350 verschiedene Riechrezeptoren, die auf bestimmt Gerüche in unserem Alltag spezialisiert sind: von Vanillinin bis hin zu Moschus.

Naturdüfte, die uns im Alltag begegnen, sind jedoch meist Mischungen aus verschiedenen Duftstoffen. Damit der Mensch einen solchen Duft überhaupt identifizieren und wiedererkennen könne, erklärt der Experte, müsse er die Kombination der aktivierten Riechrezeptoren zuerst auswendig lernen. Keine einfache Aufgabe: Wie bei einem Alphabet mit 350 Buchstaben und Wortkombinationen mit bis zu 100 dieser verschiedenen "Duftbuchstaben", erfordere das Erkennen viel Übung, erklärt er. 

Zellphysiologe Hans Hatt.
Foto: Erich Pawlu

Der Zellphysiologe an der Ruhr-Universität in Bochum beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den menschlichen Riechrezeptoren. Sie sind längst nicht nur in unseren Nasen zu finden: Seit knapp 20 Jahren weiß die Wissenschaft, dass auch andere Körpergewebe damit Düfte "wahrnehmen" können. Hatt sagt: "Mit riechen hat das allerdings nichts zu tun. Damit lassen sich jedoch viele zellbiologische Prozesse beeinflussen, wie Wachstum, Bewegung oder Hormonfreisetzung."

Unter anderem sind auf Haut, Leber, Darm und Herz bis zu 30 dieser verschiedenen Rezeptoren gefunden worden. Die Duftsensoren im Herz, so Hatt, könnten beispielsweise Fette und Öle unterscheiden. Würden diese stimuliert, könnte das sogar die Herzfrequenz beeinflussen und so gezielt unser Herz langsamer und schneller schlagen lassen.

Selbst in Spermien konnten bis zu 70 verschiedene Duftrezeptoren festgestellt werden. Deren Aktivierung beeinflusse Schwimmgeschwindigkeit- und richtung der Spermien: "Da im Vaginalsekret auch entsprechende Duftstoffe gefunden wurden, könnten sie als Wegweiser zur Eizelle dienen", erklärt Hatt.

Duftrezeptoren in Haut und Haar ließen sich dagegen durch den Geruch von Sandelholz stimulieren. Dadurch erhöhe sich die Teilungsrate der Zellen und deren Lebensdauer, weiß der Experte. Wunden könnten, wie klinische Studien zeigten, über 40 Prozent schneller verheilen und Haarwurzeln würden im Durchschnitt bis zu 20 Prozent länger leben. Damit werde die Haardichte deutlich verbessert.

Wie Gerüche bei der Krebstherapie zum Einsatz kommen können

Noch stehe die Forschung in diesem Bereich am Anfang, sagt der Professor. Duftrezeptoren könnten in der Zukunft jedoch auch bei der Krebstherapie eine größere Rolle spielen. Das Wachstum von Tumorzellen ließe sich durch verschiedene Duftstoffe beeinflussen. Bei Prostatakrebs soll beispielsweise Veilchenduft das Zellwachstum reduzieren, während bei Tumorzellen aus dem Darm ein Duftstoff aus der Ligusterblüte oder bei Blasentumoren ein holziger Duft wachstumshemmend wirken soll.

Weil sich der Körpergeruch im Falle vieler Krankheit verändert, gebe es in der Medizin ein großes Potenzial. Nicht nur Hunde könnten bestimmte Krankheiten wie beispielsweise Corona, Diabetes, Parkinson oder Krebs am Körperduft erkennen. In China gebe es bereits Sensoren in Toiletten, die an im Urin ausgeschiedenen "Duftkomponenten" frühzeitig Krankheiten, beispielsweise Blasenkrebs, erkennen könnten.

Wie wir in unserem Alltag die unterschiedlichsten Gerüche über die Nase wahrnehmen und bewerten, hängt dabei von persönlichen Erfahrungen und der Erziehung ab. Der Professor erklärt: "Menschen lernen Düfte kennen und speichern die Emotionen mit dem jeweiligen Geruch zusammen ab." Embryos im Mutterleib könnten so ab der 28. Schwangerschaftswoche bereits Duftvorlieben lernen. Wie in einem Klassenzimmer speziell fürs Riechen, so der Duftforscher, könnten schon ungeborene Kinder neue Düfte erlernen und die dazugehörigen Emotionen der Mutter wahrnehmen und abspeichern.

"Wir kommen also schon mit Geruchswissen auf die Welt, das bereits an Emotionen und Gefühle gekoppelt ist", erklärt Hatt. Riechen Kinder nach der Geburt einen Geruch, den sie bisher nur aus dem Mutterleib kennen, würden sie diesen selbst Jahre nach der Geburt noch entsprechend der Emotionen ihrer Mutter bewerten.

Ob wir Düfte als angenehm oder unangenehm wahrnehmen, ist allerdings auch von gesellschaftlichen und sozio-kulturellen Faktoren abhängig. Eine Stinkfrucht, erklärt der Experte, die in anderen Kulturen als Delikatesse gilt, wird von uns als übel riechend wahrgenommen. Stinkkäse, der bei uns beliebt ist, wird dagegen in Asien als eklig empfunden. "Nicht überall auf der Welt lassen sich deshalb dieselben Düfte oder Parfüms gleich gut verkaufen", sagt er.

Gerüche, die wir in einer angenehmen und unangenehmen Situation das erste Mal wahrnehmen, werden entsprechend bewertet und abgespeichert. Hatt sagt: "Bei allen Entscheidungen, ob beim Einkauf oder beim Kennenlernen eines neuen Menschen, ist immer die Nase beteiligt." Habe ein Mensch schlechte Erinnerungen an einen Duft und erkenne in diesem beispielsweise das Parfum des Ex-Partners, nehme er das Gegenüber eher negativ wahr.

Warum Menschen "Super-Nasen" sind

Eine Ausnahme in der Duftbewertung spiele der persönliche Körperduft jedes einzelnen Menschen. Für diesen, wie Hatt ihn nennt, "Duftfingerabdruck",  ist die Bewertung nicht durch Erfahrung geprägt, sondern angeboren. Gerade bei der Partnerwahl komme es deshalb auf den richtigen Geruch an. Frauen, weiß der Experte, können auf diese Weise sogar Informationen über die Gene ihres potenziellen Partners erfahren: "Das ist von der Natur eingerichtet und hat nichts mit erlernten Vorlieben zu tun."

Generell bevorzugten Frauen einen Mann, dessen Körperschweiß sich möglichst stark von ihrem eigenen unterscheide. Damit, so der Professor, sei bei der Fortpflanzung gewährleistet, dass die Gene stärker durchmischt würden. Kinder seien dann gesünder und hätten ein besseres Immunsystem. Außerdem helfe diese Funktion, um Inzucht vorzubeugen.

Hatt beschreibt die Menschen als "Super-Nasen": "Im Vergleich zu anderen Lebewesen sind wir gut aufgestellt." Besonders auf jene Düfte, die uns in unserem Leben nachhaltig begegnen, reagieren wir empfindlich. Hundenasen, die über doppelt so viele Geruchsrezeptoren zur Verfügung haben und zehnmal so viele Riechzellen, könnten dennoch bestimmte Gerüche nicht ganz so gut wahrnehmen, wie wir es tun. "Ein gutes Beispiel dafür sind die Bananen - die begegnen Hunden im Alltag kaum und spielen keine Rolle für sie", sagt der Experte.

Lernen können wir von den Vierbeinern aber dennoch. Den Geruchssinn trainierten sie vom ersten Lebenstag an ständig. Ihre Nase sei das wichtigste Sinnesorgan, mit dem sie nicht nur Spuren verfolgen könnten, sondern auch Freunde und Feinde riechen, Nahrung finden oder über Düfte kommunizieren können.

Mit gezielten Übungen können auch Menschen ihre Wahrnehmung trainieren und verbessern. Hatt sagt: "Mit 70 Jahren riechen viele Menschen rund ein Drittel weniger." Interessanterweise bemerkten viele den schlechteren Geschmacks- und Geruchssinn aber nicht. Aussagen wie "In meiner Jugend haben die Tomaten noch intensiver geschmeckt" oder "Meine Frau hat früher besser gekocht", lassen sich durch dieses Phänomen jedoch erklären. Tägliches Training könnten helfen diesen Verlust hinauszuzögern.

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