Wie gefährlich ist die Vogelgrippe für Menschen und Haustiere?
Eine gefährliche Variante der Vogelgrippe breitet sich in Deutschland und anderen europäischen Ländern aus. Auch Bayern ist betroffen. Was man zu H5N8 wissen muss.
Die Vogelgrippe ist wieder da. Der Erreger vom Subtyp H5N8 wurde bereits in sechs europäischen Ländern nachgewiesen. Auch in Bayern sind bereits Tiere daran gestorben. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Was ist Vogelgrippe?
Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine von einem Virus verursachte Tierseuche. Im aktuellen Fall sprechen Fachleute von einer hochpathogenen aviären Influenza vom Subtyp H5N8.
Ist die Vogelgrippe immer gleich gefährlich?
Antwort: Nein. Es gibt niedrigpathogene (gering krankmachende) und hochpathogene (stark krankmachende) Varianten und verschiedene Subtypen. Gefährlich können die Influenzaviren der Subtypen H5 und H7 werden. Geringpathogene Influenzaviren dieser beiden Subtypen verursachen bei Hausgeflügel kaum oder nur milde Krankheitssymptome. Allerdings können diese Viren zu einer hochpathogenen Form der klassischen Geflügelpest (Vogelgrippe) mutieren.
Die Krankheit ist für Hausgeflügel hochansteckend und verläuft mit schweren allgemeinen Krankheitszeichen. Aktuell haben wir es in Deutschland mit einem hochansteckenden Erreger zu tun.
Ist die Vogelgrippe für den Menschen gefährlich?
Das hängt vom Erreger ab. Mediziner gehen davon aus, dass Säugetiere und Menschen sehr große Virusmengen aufnehmen müssen, um sich zu infizieren.
Wie viele Menschen sind an Vogelgrippe gestorben?
Am hochpathogenen Erreger H5N1 erkrankten laut Weltgesundheitsorganisation seit 2003 weltweit rund 850 Menschen, etwa 450 starben. Für den hochpathogenen Erreger H5N8 sind bislang weltweit keine Erkrankungsfälle bekannt.
Augenmerk richten die Forscher auf H7N9. Als niedrigpathogene Variante bleibt er im Geflügel lange unauffällig, kann aber beim Menschen zu Erkrankungen und Todesfällen führen. Seit 2013 wurden weltweit knapp 800 erkrankte Menschen registriert, mehr als 300 starben an H7N9.
Wie hoch ist aktuell die Ansteckungsgefahr bei Vogelgrippe?
Ansteckungsgefahr für den Menschen besteht nach Angaben von Experten nicht - zumindest nicht für den am Bodensee nachgewiesenen hochpathogenen Erreger H5N8. Es gebe bislang keine Nachweise für eine Übertragung dieses Erregers auf den Menschen, sagt beispielsweise der Präsident des Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (Friedrich-Loeffler-Institut) auf der Ostseeinsel Riems, Thomas C. Mettenleiter.
Kann ich unbesorgt Geflügel essen?
Ja, die Martinsgans können Verbraucher unbedenklich essen, heißt es beim Agrarministerium. Gänse aus dem Nutztierstall würden bei der Schlachtung überprüft, sagte eine Sprecherin der Behörde. Es gebe Fleischkontrollen bei den Veterinäramtern - und wenn es Auffälligkeiten gebe, komme die Ware gar nicht erst in den Verkauf. "Was im Regal liegt, ist untersucht und kontrolliert, da muss sich der Verbraucher keine Sorgen machen."
Muss ich meine Haustiere besonders schützen?
Haustiere wie beispielsweise Katzen dürfen auch weiterhin frei durch die Gegend streunen. Bislang gebe es dazu keine "Reglementierung", sagte etwa ein Sprecher des Landratsamtes in Konstanz. "Da wird noch nichts eingeschränkt." Bei der Behörde im benachbarten Bodenseekreis heißt es zudem, es sei noch keine Übertragung der Vogelgrippe von einer Katze auf den Menschen nachgewiesen worden. Auch Erkrankungen von Hunden seien bislang nicht beschrieben, teilte das Landratsamt am Donnerstag mit. "Ein Kontakt mit toten Wasservögeln sollte aber vorsorglich vermieden werden. Außerdem wird empfohlen, im Uferbereich Hunde an der Leine zu führen."
H5N8: Symptome, Risiko, Verbreitung
Vogelgrippe schon in sechs europäischen Ländern nachgewiesen
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