Wie schädlich ist veganes Essen für Kinder?
Bundesgesundheitsminister Schmidt hat vor Gesundheitsschäden bei Kindern und Jugendlichen durch rein vegane Ernährung gewarnt. Diese begünstige Mangelerscheinungen. Was ist dran?
Immer mehr Menschen in Deutschland ernähren sich nicht nur vegetarisch, also fleischlos, sondern vegan: Sie verzichten auf sämtliche tierische Produkte. Das bereitet Bundesgesundheitsminister Christian Schmidt (CSU) Sorgen. Er warnt vor Gesundheitsschäden durch rein pflanzliches Essen - ganz besonders bei Kindern und Jugendlichen, die sich vegan ernähren. Die Gefahr einer schweren Vitamin-B12-Mangelerscheinung sei bei Kindern durch eine rein vegane Ernährung besonders groß.
Vegetarierbund widerspricht: Veganismus nicht bedenklich?
Schmidt geht sogar noch einen Schritt weiter: Eine vegane Ernährung sei für Kinder und Jugendlichen auf keinen Fall geeignet. Der Vegetarierbund Deutschland (VEBU) widerspricht dem vehement. "Eine ausgewogene und vielfältige vegane Ernährung ist für alle Lebensphasen geeignet und versorgt den Körper mit allen nötigen Nährstoffen und mit annähernd allen Vitaminen", soll Verbandschef Sebastian Joy der "Bild" erklärt haben. Die Versorgung mit B12 werde durch angereicherte Lebensmittel und eine Vitamin-B12-Zahncreme gewährleistet.
Vegane Ernährung: Kinderärzte befürchten enorme Beeinträchtigung
In Deutschland leben Schätzungen zufolge rund eine Million Menschen vegan. Während der Vegetarierbund Deutschland Schmidt widerspricht, sehen Mediziner eine rein vegane Ernährungsweise ebenfalls kritisch. Kinder- und Jugendmediziner gehen von Defiziten in der Nährstoffversorgung aus, gerade bei kleinen Kindern, wenn die Ernährung rein pflanzlich ohne Milch und Eier ist.
Eine rein vegane Ernährungsweise kann demzufolge hohe Risiken für die Entwicklung und Gesundheit haben und zu irreversiblen neurolgischen Schäden führen. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hält eine vegane Ernährung im Kindesalter für ungeeignet. AFP/sh
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