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Interview
12.07.2020

Jede Kalorie zählt: Wie sich Krebspatienten ernähren sollten

Gerade Menschen, die an Krebs erkrankt sind, vertragen oft viele Lebensmittel nicht mehr.
Foto: Frank Rumpenhorst, dpa (Symbolbild)

Menschen, die an Krebs erkrankt sind, verlieren während der Therapie ungewollt Gewicht. Eine Expertin verrät, wie individuelle Ernährungskonzepte helfen können.

Frau Erickson, Sie sind Ernährungswissenschaftlerin und arbeiten am Krebszentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München, wie kann Ernährung dazu beitragen, dass Krebspatienten wieder gesund werden?

Nicole Erickson: Ein bestehender Tumor kann durch Ernährung nicht direkt beeinflusst oder geheilt werden. Sie spielt aber bei der Therapie von Krebserkrankungen eine wichtige unterstützende Rolle.

Inwiefern?

Erickson: Man kann über sie das Gewicht steuern. Meistens ist das große Problem, dass Patienten während der Therapie ungewollt an Gewicht verlieren. Nebenwirkungen wie Appetitlosigkeit, Geschmacksveränderungen oder Wunden im Mund können das Essen erschweren. Hier kann man frühzeitig gegensteuern. Viele Patienten sagen zum Beispiel: „Das Essen schmeckt metallisch!“ Da kann man den Tipp geben, vom üblichen Besteck auf Bambus- oder Plastikbesteck umzusteigen.

Warum ist eine Gewichtsabnahme schlecht?

Erickson: Ein Gewichtsverlust von mehr als fünf Prozent in drei Monaten führt nachweislich zu einem schlechteren Therapieergebnis, und zwar unabhängig vom Ausgangsgewicht. Man spricht dann von Mangelernährung, die zum Beispiel zu mehr Therapieunterbrechungen führen kann.

Richtiige Ernährung bei Krebs: Lachs statt Scholle, Laugenstange statt Breze

Wie helfen Sie Patienten?

Erickson: Wir arbeiten mit einem Konzept, das Energiedichte heißt: Wir nehmen ein Lebensmittel, das sie gerne essen, aber in einer Form, die mehr Kalorien enthält. Wenn die Patienten zum Frühstück gerne eine Breze essen, dann können sie die durch eine Laugenstange ersetzen. Diese hat einige Kalorien mehr, aber man merkt das nicht. Oder: Wer gern Scholle mag, kann sie durch Lachs ersetzen, der wesentlich mehr Fett enthält.

Nicole Erickson ist wissenschaftliche Koordinatorin für Ernährung am Krebszentrum der Ludwig-Maximilian-Universität München.
Foto: Stefan Wartini

Viel Gemüse, Obst, Nüsse, Vollkornprodukte... Das versteht man normalerweise unter „gesunder Ernährung“. Kann man diese Vorstellung auf Krebspatienten übertragen?

Erickson: Solche Grundsätze gelten in den Präventions- und Rehabilitationsphasen. In den Therapiephasen sollten die Patienten sich so abwechslungsreich wie möglich ernähren – aber das geht nicht immer. Manche vertragen Obst, Gemüse und Vollkornprodukte aufgrund operativer oder therapiebedingter Nebenwirkungen einfach nicht. Sie müssen dann zum Beispiel auf Weißbrot oder weich gekochtes Gemüse ausweichen. Während der Therapie ist jede einzelne Kalorie wichtig.

Kann man sagen: Wenn Patienten zum Abnehmen neigen, sind alle Lebensmittel in Ordnung, Hauptsache sie nehmen Kalorien zu sich?

Erickson: Ja, genau. Solange das Ziel ist, zuzunehmen oder das Gewicht zu halten, sollten sie alles zu sich nehmen, was ihnen schmeckt und was sie vertragen. Wir versuchen, in der Beratung herauszufinden, was das ist, und bitten sie dann, diese Speisen kalorienreicher zu gestalten. Zum Beispiel kann man Nüsse, Kerne, Sahne oder Öl hinzufügen. Oder man streut reichlich Parmesan auf die Nudeln und hat dadurch mehr Kalorien. Suppen, die oft energiearm sind, lassen sich mit spezieller Trinknahrung mischen.

Ernährung: Vor allem Krebs im Magen-Darm-Trakt führt zu Problemen

Bei welchen Krebsarten kommt es zu Schwierigkeiten mit der Ernährung?

Erickson: Vor allem bei Krebs im Magen-Darm-Trakt. Hier kommt ein Gewichtsverlust häufiger vor als etwa bei Brust- oder Prostatakrebs. Da kämpfen die Patienten sogar manchmal mit einer Gewichtszunahme. Auch dieses Problem kann man mit dem Energiedichte-Konzept angehen: indem man energiedichte Lebensmittel durch energieärmere Alternativen ersetzt.

In welchen Fällen sind Nahrungsergänzungsmittel oder zusätzliche Vitamine sinnvoll?

Erickson: Wenn sie aufgrund eines nachgewiesenen Defizits ärztlich verordnet und mit dem behandelnden Onkologen abgesprochen sind. Man muss bei solchen Präparaten vorsichtig sein, weil es zu Wechselwirkungen mit häufig angewandten Therapien, etwa Chemo-Präparaten, kommen kann. Kurkuma ist ein beliebtes Nahrungsergänzungsmittel, das Patienten häufig zu sich nehmen. Es kann in hoch dosierter Form aber mit vielen Medikamenten interagieren. So haben Studien gezeigt, dass die Wirkung von Doxorubicin, das häufig bei Brustkrebs eingesetzt wird, durch Kurkuma vermindert werden kann.

Das bezieht sich aber nur auf Nährstoffe in Tablettenform?

Erickson: Ja. Wenn man die Stoffe in Form von Lebensmitteln zu sich nimmt, kommt es kaum zu Überdosierungen oder Wechselwirkungen. Die einzigen Lebensmittel, die mit vielen Medikamenten interagieren, sind Grapefruits und ähnliche Früchte. Da muss man etwa bei Blutverdünnern aufpassen. Aber das steht meist auf dem Beipackzettel.

Diagnose Krebs: „Ernährung allein ist kein Wundermittel“

Gibt es bestimmte Ernährungsweisen, die gegen Krebs wirken?

Erickson: Ernährung allein ist kein Wundermittel. Obwohl verschiedene Diäten kursieren, gibt es keine bestimmte Ernährungsweise, die Krebs bekämpft. Die Studien, die zeigen, dass irgendeine Mikro-Makro-Nährstoffveränderung gegen Krebs wirken kann, sind meistens sehr klein von der Fallzahl her und können nicht als starke klinische Evidenz gelten. Außerdem muss man sehen, dass Ernährung sehr individuell ist und jede Krebserkrankung anders verläuft. Es gibt aber keine Lösung für alles. Sobald jemand sagt: „Diese Diät wirkt gegen alle Krebsarten“ sollte man skeptisch werden.

Was halten Sie von Heilfasten?

Erickson: Ich bin da sehr zurückhaltend, weil die Forschung hierzu noch in den Kinderschuhen steckt. Wenn man sich für solche Ansätze interessiert, rate ich, Fasten nur im Rahmen von klinischen Studien zu erproben. Sonst kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Wir hatten zum Beispiel eine Patientin, die auf eigene Faust gefastet hat und bei der deshalb die Therapie unterbrochen werden musste, weil sie so am Therapietag zu schwach für die Behandlung war.

Haben manche Ihrer Krebspatienten zu große Erwartungen an das, was Ernährung für die Heilung ausrichten kann?

Erickson: Definitiv! Wenn man eine Krebsdiagnose erhält, wird im Leben plötzlich alles anders. Ernährung und Bewegung gehören zu den wenigen Aspekten, über die Patienten noch Kontrolle haben. Sie sagen: „Hier kann ich etwas für mich tun!“ Das ist ein super Ansatz. Aber leider kursieren so viele Fehlinformationen und unseriöse Ernährungsempfehlungen. Für Laien ist es sehr schwierig, sich hier zu orientieren. Daher empfehle ich Patienten, eine qualifizierte Diätassistentin oder Ökotrophologin zu kontaktieren.

Zur Person: Nicole Erickson ist wissenschaftliche Koordinatorin für Ernährung am Krebszentrum der Ludwig-Maximilians-Uni München.

Lesen Sie dazu auch das Interview: Chef der Deutschen Krebshilfe: "50.000 Krebs-Operationen fanden wegen Corona nicht statt“

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