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Interview
23.08.2018

Diese Apothekerin verbannt homöopathische Mittel aus ihren Regalen

Die Apothekerin Iris Hundertmark aus Weilheim bietet keine homöopathischen Mittel mehr an.
Foto: Bahnhof-Apotheke Weilheim

Die Apothekerin Iris Hundertmark aus Oberbayern hat homöopathische Produkte aus dem Sortiment gestrichen. Was sie dazu bewogen hat und wie die Kunden reagieren.

Frau Hundertmark, warum gibt es in der "Bahnhof-Apotheke" in Weilheim neuerdings keine Homöopathika mehr?

Iris Hundertmark: Dieser Schritt war eine klare Gewissensentscheidung. Die Patienten bringen uns ihr Vertrauen entgegen. Dieser Verantwortung möchten meine Mitarbeiterinnen und ich gerecht werden. Dementsprechend können wir nur Medikamente empfehlen, deren Wirksamkeit auch wissenschaftlich nachgewiesen ist. Bei homöopathischen Mitteln ist das nicht der Fall.

Viele Menschen setzen dennoch aus Überzeugung auf diese Mittel.

Hundertmark: Grundsätzlich möchte ich die Homöopathie auch absolut nicht verteufeln, doch ich stelle sie infrage. Als Apothekerin bin ich verpflichtet, leitliniengerecht zu arbeiten. Das bedeutet, dass ich mich mit gezielten Fragen über die Beschwerden der Kunden informiere und anschließend eine Empfehlung gebe - zum Beispiel für eine medikamentöse oder eine ärztliche Behandlung. Die Grundlage dafür ist die Pharmazie, die ich studiert habe. Bei homöopathischen Mitteln fällt diese Beratung aus, denn ich habe keine wissenschaftlichen Belege für deren Wirkung.

Die Befürworter der Homöopathie bauen auf den Placebo-Effekt. Wie denken Sie darüber?

Hundertmark: Die Wirksamkeit des Placebo-Effekts ist erwiesen und anerkannt. Wenn sich der Zustand eines Patienten dank dieses Effekts verbessert, dann finde ich das großartig. Bei schweren Erkrankungen kann es jedoch gefährlich sein, sich nur darauf zu verlassen. Ich hatte in meiner Apotheke auch schon Kunden, die nach häuslichen Unfällen und sogar bei Krebs auf ein homöopathisches Mittel bestanden haben. In solch akuten Fällen halte ich eine Behandlung mit Homöopathie für riskant.

Auch gegenüber der Schulmedizin gibt es Vorbehalte. Befürworter der Homöopathie sehen in ihr eine ganzheitliche Therapie, die - anders als chemische Medikamente - den Organismus als Ganzes betrachtet. Wie stehen Sie dieser Ansicht gegenüber?

Hundertmark: Ich hatte einmal einen Kunden, der trotz einer starken Infektion an seinem Fuß entgegen meiner Empfehlung auf homöopathischen Mitteln bestanden hat. Wenige Tage später litt er unter Blutvergiftung. Das Risiko von Nebenwirkungen bei Medikamenten ist nicht zu leugnen, aber die Angst davor geht in vielen Fällen schlicht auf Unwissenheit zurück. Wer Medikamente ablehnt, weil sie "chemische Produkte" sind, ist falsch aufgeklärt. Es gibt eben keine echte Wirkung ohne das Restrisiko einer Nebenwirkung. Den Menschen diese Angst zu nehmen gehört auch zu meinem Beruf.

Wie reagiert die Kundschaft auf Ihre Entscheidung?

Hundertmark: Wir haben bislang überraschend viele positive Reaktionen auf diesen Schritt erhalten. Ursprünglich hatte ich mit einem großen Shitstorm gerechnet. Doch die Leute schätzen unsere Ehrlichkeit und das freut mich persönlich sehr. Außerdem lassen wir den Kunden die Wahl: Wer nach einem bestimmten homöopathischen Mittel verlangt, kann es sich in unserer Apotheke bestellen lassen. Aber wir weisen auf den aktuellen Stand der Wissenschaft hin und dass das Mittel keine nachgewiesene Wirksamkeit hat.

Schaden Sie damit nicht Ihrem eigenen Geschäft?

Hundertmark: In kaufmännischer Hinsicht ist es ein Risiko, das stimmt. Deshalb musste ich mir die Entscheidung natürlich gut überlegen, denn immerhin habe ich meine Mitarbeiter zu bezahlen und das Geschäft zu führen. Dennoch bin ich in erster Linie keine Geschäftsfrau, sondern Naturwissenschaftlerin. Und deshalb ist es eine Frage der Ethik.

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Die Diskussion ist geschlossen.

18.09.2018

Fanatikerin - irgendeine Schüssler Salbe gegen Insektenstiche zur "Gewissensentscheidung" zu machen lässt wohl jede Verhältnismäßigkeit vermissen.

17.09.2018

Liebe Frau Apothekerin, Sie können gerne weiterhin selbst Ihre "wissenschaftlich nachgewiesenen" Giftcocktails schlucken und vertreiben. Sie werden sich wohl trotzdem damit abfinden müssen, dass es (immer mehr) Menschen gibt, die lieber bei den "aus Erfahrung wirksamen" Dingen bleiben, die sich im Alltag millionenfach ohne Nebenwirkungen bewähren. Die wirklich heilsamen Dinge finden sich ohnehin nur selten in einer Apotheke. Und Gott sei Dank leben wir in einer Zeit, in der die Menschen wieder selber denken und entscheiden :=)

29.08.2018

Ich hoffe, dass sich der aufrichtigen und fachlich fundierten Entscheidung von Frau Hundertmark noch viele Kollegen anschließen werden. Dass Homöopathika Placebos sind, ist durch eine überwältigende Datenlage belegt, die dem Patienten gegenüber von Homöopathen leider vollkommen falsch dargestellt wird.

Bei den Apotheken, die ich fußläufig von mir zu Hause aus erreichen kann, ist es leider durchgehend so, dass Homöopathika als wirksam beworben werden. Oft stehe ich als Kunde in der Warteschlange und muss mit anhören, wie in den "Beratungsgesprächen" völlig unhaltbare Wirkversprechen getätigt werden, nur damit der Kunde auch bestimmt noch ein Homöopathikum kauft. Eine Apotheke um die Ecke bietet sogar "Info-Veranstaltungen" zur "homöopathischen Reiseapotheke" oder zu "Schüssler-Salzen".

Ich muss sagen, dass es mir als Naturwissenschaftler schwer fällt, mich zu anderen Fragen noch von solchem Personal beraten zu lassen: Wenn ich sehe, wie dem Kunden vor mir pseudowissenschaftlicher Unsinn erzählt wird ohne mit der Wimper zu zucken: Wieso sollte ich davon ausgehen, dass die Antwort auf meine Frage korrekt ist?

Insofern hoffe ich, dass Frau Hundertmatk da ein Umdenken antriggert: Ja, es werden weniger Homöopathika verkauft werden. Dafür laufen einem nicht mehr die Kunden davon, die die pseudowissenschaftlichen "Beratungsgespräche" nicht mehr mit anhören können.

Noch eine Anmerkung, weil hier in einem Kommentar gefragt wurde: "Das Geschäft mit den homöopathischen Arzneimitteln lässt sie sich aber sicher nicht entgehen oder werden Kunden mit entsprechenden Rezepten weggeschickt?"

Rezeptkunden müssen bedient werden, das ist die gesetzliche Regelung, die gültig ist, solange der Gesetzgeber die Datenlage zur Homöopathie ignoriert und die Mittel auf juristischem Wege apothekenpflichtig macht. Frau Hundertmark kann also eine "homöopathiefreie" Apotheke nur in dem Sinne anbieten, dass sie ihre Kunden nur fundiert auf der Datenbasis berät (i.e. auf Nachfrage über den Placebocharakter aufklärt) und die Mittel nicht vorrätig hat, sondern nur auf Rezept ggf. bestellt. Zu Letzterem verpflichtet sie der Gesetzgeber, das hat mit "Geschäft nicht entgehen lassen" nichts zu tun. Es ist aber in Deutschland so, dass der überwältigende Teil der Homöopathika NICHT auf Rezept verkauft wird, wie man in den Jahresbilanzen des BAH nachlesen kann.

23.08.2018

Der Frau Apothekerin geht es wohl hauptsächlich um Aufmerksamkeit und kostenlose Werbung. Das hat ja schon mal gut funktioniert. Das Geschäft mit den homöopathischen Arzneimitteln lässt sie sich aber sicher nicht entgehen oder werden Kunden mit entsprechenden Rezepten weggeschickt?
Ich persönlich habe seit 30 Jahren beste Erfahrungen mit der Hömöopathie bei der Bekämpfung meines Heuschnupfens gemacht. Vorher hat es ein Arzt jahrelang mit Antihistaminika und Cortison versucht - und es wurde immer schlimmer.