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Foto: Silvio Wyszengrad
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Lorenz Rau ist neuer Chef der Messe Augsburg. Wegen Corona gibt es dort aber aktuell keine Veranstaltungen.

Augsburg
30.04.2020

So arbeitet ein Messechef ohne Veranstaltungen

Von Michael Hörmann

Plus Lorenz Rau startete am 1. März in Augsburg als Messechef. Doch Corona stoppte alle Pläne und Messen. Warum der September nun ein wichtiges Datum für ihn ist.

Am 1. März fingen Sie Ihre neue Tätigkeit als Geschäftsführer der Messe Augsburg an. Mit diesem Zeitpunkt verschärfte sich die Corona-Krise. Die Grind-Tec war die erste Messe, die abgesagt werden musste. Danach folgte das Aus für alle anderen geplanten Termine auf dem Gelände. Was ist das momentan für ein Gefühl, wenn Sie zurückblicken?

Lorenz Rau: Es wird mir ehrlich gesagt immer noch etwas mulmig, wenn ich an Anfang März zurückdenke. Zu dem Zeitpunkt hat noch niemand gewusst, wo uns Corona hinführen wird und welche Ausmaße die Entwicklungen nehmen werden. Wir haben damals schnell und richtig entschieden und entschlossen gehandelt. Die Messe GrindTec und auch andere Veranstaltungen auf unserem Messegelände wurden im engen und guten Austausch mit den jeweiligen Veranstaltern und Partnern verschoben. Somit konnte stärkerer Schaden von den Messen und natürlich allen physisch Beteiligten abgewendet werden. Wirklich absagen mussten wir glücklicherweise zu Beginn der „Corona-Krise“ keine Messen und blicken jetzt voller Hoffnung und Tatendrang auf den Messeherbst.

Was macht der Augsburger Messechef gegenwärtig?

Rau: Trotz des aktuellen Veranstaltungsverbots ist bei uns auf dem Gelände immer noch was los. Wir freuen uns die Augsburger Tafel unterstützen zu können, welche ihr aktuelles Warenlager in einer unserer Hallen unterhält. Auch komplett andere Nutzungsmöglichkeiten unseres Messegeländes werden aktuell geprüft und vorbereitet. Not macht auch erfinderisch.

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Reicht das?

Rau: Natürlich bereiten wir uns auch mit viel Engagement auf den September vor. Dann steht hoffentlich unserer eigenen Messekreation rund um das Thema 3D-Druck, der EAM (Experience Additive Manufacturing nichts im Wege. Das Thema der Additiven Fertigung erlebt aufgrund von Corona gerade einen Boom. Durch diesen wollen wir die Messe beflügeln und so planen wir momentan auch weiterhin mit Hochdruck an diesem Format.

Wie operieren Sie als Geschäftsführer unter den bekannten Umständen?

Rau: Ich nutze die Zeit, die Prozesse und Abläufe im Unternehmen noch besser kennen zu lernen, um eventuelle Handlungsfelder zu identifizieren und gemeinsam mit den Mitarbeitern Optimierungspotenziale zu schöpfen. So bereiten wir uns bestmöglich auf die Zeit nach Corona vor, denn von einem bin ich überzeugt: Messen wird es auch danach wieder geben, auch wenn die momentane Phase die Messelandschaft kräftig durcheinander wirbelt.

Wie steht es um die Mannschaft der Messe? Gibt es Kurzarbeit?

Rau: Wir haben uns recht früh dazu entschieden die und Mitarbeiter der Messe ins Homeoffice zu schicken und die dafür nötigen technischen Rahmenbedingungen zu schaffen. Die neue digitale Arbeitswelt wurde sehr gut angenommen und meine Kollegen überlegen schon, wie wir uns dies auch nach Corona bewahren können. Genauso wie viele andere Unternehmen unserer Branche hat auch die Messe Augsburg von der Möglichkeit der Kurzarbeit Gebrauch macht. Ziel ist es die Arbeitsleistung teilweise zu reduzieren und so dem aktuellen Arbeitsaufkommen anzupassen.

Mit welcher Strategie gehen Sie jetzt ans Werk? Wie ist der Austausch mit anderen Messechefs in Deutschland? Knüpfen Sie Kontakt zu Messeveranstaltern, die gegenwärtig nicht in Augsburg agieren?

Rau: Die aktuelle Situation erlaubte es kaum eine langfristige Strategie zu verfolgen. Die Sachverhalte haben sich in den letzten Wochen und Monaten immer wieder überschlagen. Ich habe mich schnell mit den anderen Messeplätzen in Bayern vernetzt und wir sind im regelmäßigen intensiven Austausch. Gegenseitige Abstimmung und die Festlegung auf gemeinsame Standpunkte sind in der gegenwärtigen Phase besonders wichtig. Auch unser Messeverband hilft dabei die Anliegen der Branche bei einem Hochfahren der Wirtschaft zu vertreten.

Warum sind Messen wichtig?

Rau: Messen sind bekanntlich wichtige Wirtschaftsmotoren, die benötigt werden, um die Wirtschaft schnell wieder in Gang zu bringen. Die gesamte Messebranche ist sich einig, dass Fachveranstaltungen wie Messen und Kongresse nicht mit Großveranstaltungen wie Volksfesten oder Bundesligaspielen gleichzusetzen sind. Unser aller Ziel ist eine Wiederaufnahme des Messebetriebs vor allem für Fachmessen ab September.

Stand heute: Wann kann auf dem Gelände wohl wieder eine Veranstaltung stattfinden?

Rau: Dies ist abhängig an den Vorgaben des Freistaats. Größere Messen und Veranstaltungen werden nach heutigem Stand frühestens ab Anfang September wieder stattfinden. Vielleicht schaffen wir es jedoch schon früher wieder etwas auf unserem Gelände stattfinden lassen. An kreativen Ideen die aktuelle Veranstaltungspause zu füllen, fehlt es nicht. Nun geht es an das Prüfen der Umsetzbarkeit dieser Ideen.

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Foto: Klaus Rainer Krieger

Afa 2020: das neue Konzept zieht die Besucher an - unsere Bilder vom Start ins Wochenende

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Wie motivieren Sie sich selbst in der gegenwärtigen Lage?

Rau: An Motivation mangelt es nicht. Es gibt genug zu tun. Die Situation wird vom gesamten Team genutzt, um bestehende Handlungsfelder anzugehen und die Messe Augsburg gut auf eine baldige Wiederaufnahme des Messe- und Veranstaltungsbetriebs vorzubereiten.

Wie stark trifft die Corona-Pandemie die finanzielle Situation der Messe Augsburg?

Rau: Es ist absolut klar, dass uns das gegenwärtige Verbot von Veranstaltungen für einen Zeitraum von einem halben Jahr hart trifft. Die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Messe Augsburg sind katastrophal. Wir teilen damit das Schicksal vieler Unternehmen unserer Branche. Fast keinem geht es anders. Wir können nur hoffen, dass uns der Messeherbst 2020, auf welchen wir viele Messen des ersten Halbjahres verschoben haben, wieder eine positive Tendenz erkennen lässt.

Ein privates Wort: Wie gut haben Sie sich mit Ihrer Frau in einer Stadt und Region eingelebt, in der es wie andernorts auch Ausgangsbeschränkungen gibt?

Rau: Sie sagen es. Die Ausgangsbeschränkungen sind sicherlich ein Hindernis, wenn es darum geht neue Kontakte zu knüpfen und die Stadt und Region zu erkunden. Wir machen jedoch das Beste daraus und lernen Restaurants durch den nun angebotenen Abholservice oder Geschäfte durch den Lieferdienst kennen. Sicherlich anders als üblich, aber das bringt die aktuelle Situation einfach mit sich. Die ein oder andere Fahrradtour am Wochenende hat uns schon an so manch schöne Orte im Umland gebracht und gezeigt auf was wir uns freuen können.

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