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03.05.2018, Hessen, Darmstadt: Angela Merkel, Bundeskanzlerin wartet auf den Beginn eines Fototermins. Der Chemie- und Pharmakonzern Merck wurde im Jahr 1668 gegründet. Foto: Boris Roessler/dpa ++ +++ dpa-Bildfunk +++

"Angela Merkel hat sich eine Art Uniform erschaffen, eine eiserne Rüstung"

Foto: Boris Roessler, dpa (Archivbild)

Die Stil-Expertin Patricia Riekel über den speziellen Dresscode der Kanzlerin, Minister im T-Shirt und Manager, die zum Fototermin schnell die Krawatte ablegen.

Frau Riekel, für Sie als Boulevardjournalistin muss Angela Merkel doch ein Albtraum gewesen sein? Schlagzeilen hat sie jedenfalls selten geliefert...

Patricia Riekel: Angela Merkel ist als erste Frau im Kanzleramt natürlich eine spannende Person für ein Boulevardmagazin. Aber es war auch kräftezehrend, denn sie hat ihr Privatleben ja genauso verhüllt wie ihre Figur. Wenn ich ihr private Fragen gestellt habe, hat sie das meist mit einem ironischen Lächeln abgewehrt: „Schöner Versuch, Frau Riekel.“ Ich kenne auch niemanden, der mir beschreiben könnte, wie sie wohnt. Das ist nach so langer Zeit im Rampenlicht schon erstaunlich.

Sie sagen, Merkel habe ihre Figur „verhüllt“. Wie meinen Sie das?

Riekel: Wenn plötzlich eine Frau da steht, wo alle die Jahrzehnte immer nur Männer standen, fragen sich am Anfang alle: Wie tritt sie auf, wie zieht sie sich an? Und nach ein paar modischen Ausflügen – denken Sie an das tiefe Dekolleté bei einem Opernbesuch in Oslo – hat sie eine Art Uniform für sich erschaffen, wie eine eiserne Rüstung, hinter der die Privatperson verschwindet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel im Jahr 2008 mit Norwegens Premierminister Jens Stoltenberg bei der Eröffnung der neuen Oper in Oslo.
Foto: Sigurdson Bjorn, dpa (Archivbild)

Würden Sie sich über mehr Mut zur Weiblichkeit in der Politik freuen?

Riekel: Ich könnte jetzt sagen, dass Politikerinnen nicht auf ihr Äußeres angesprochen werden wollen – aber das wäre gelogen. Freut sich nicht jede Frau über ein Kompliment? Angela Merkel hat uns Journalisten mit ihrem Stil aber geradezu gezwungen, uns nur auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Achten Sie mal auf Annalena Baerbock. Bevor sie Kanzlerkandidatin wurde, trug sie nette Blümchenkleider, fast hippiemäßig. Inzwischen ist sie viel staatsmännischer gekleidet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock im Dresscode-Vergleich.
Foto: Michael Kappeler, dpa (Archivbild)

Ist Angela Merkel frei von Eitelkeit?

Riekel: Nein. Aber ihre Eitelkeit bezieht sich nicht auf das, was sie anhat, sondern darauf, was sie im Kopf hat. Und damit ihr Aussehen kein Thema ist, hat sie sich die Rüstung zugelegt, die aus einem Blazer, einer dunklen Hose und einem einfachen Shirt besteht. Damit hat sie nebenbei auch noch einen Dresscode für sämtliche Frauen in Führungspositionen vorgegeben.

Auch Merkels Vorgänger hatten modische Markenzeichen, Helmut Kohl die Strickjacke, Gerhard Schröder die Brioni-Anzüge. Was sagt uns das?

Riekel: Schröder ist ein Mann, der die soziale Leiter mit eisernem Willen nach oben geklettert ist und dann auch mit dicken Zigarren, teure Anzügen und reichen Freunden allen zeigen wollte, dass er es geschafft hat. Bei Schröder musste es immer blitzen und blinken. Kohl war solches Gehabe fremd. Ich habe ihn mal zu Hause in Oggersheim besucht, das war von erstaunlich bürgerlicher Schlichtheit. Und dafür stand eben auch diese Strickjacke.

Heute achten Politiker, aber auch Wirtschaftsbosse so sehr wie nie auf ihre Wirkung. Manche legen vor dem Fototermin schnell die Krawatte ab...

Riekel: Das ist der billige Versuch, sich mit dem Volk zu solidarisieren. Nach dem Motto: Ich habe zwar diese wahnsinnig wichtige Position, bin aber doch einer von euch geblieben. Ein Anschein von Bodenständigkeit. Albern.

Vizekanzler Olaf Scholz ist neulich bei einem Staatsbesuch im T-Shirt aus dem Flieger gestiegen. Lässig oder unzulässig?

Riekel: Ich finde, das ist ein No-Go. Die Krawatte oder das Sakko entscheiden nicht darüber, ob jemand aufrichtig ist oder verlogen, durchsetzungsfähig oder schwach. Aber sie sind eben auch Statussymbole. Da muss ich unseren Außenminister Heiko Maas loben. Seine Anzüge sind vielleicht immer einen Tick zu eng, aber er ist sehr korrekt gekleidet. Das ist auch ein Zeichen des Respekts gegenüber den Menschen, die er trifft.

Auf Ihrem Schreibtisch steht ein Foto von Ihnen und Angela Merkel, warum haben Sie das aufgestellt?

Riekel: Ich habe sonst im ganzen Haus kein Bild von mir mit irgendwelchen Prominenten. Aber dieses Foto hat sie mir einmal zu einem runden Geburtstag geschickt. Angela Merkel imponiert mir. Sie ist für mich und viele andere ein Vorbild, wie man sich in einer Männerdomäne durchsetzt und dabei die Person bleiben kann, die man ist.

Zur Person: Die Boulevardjournalistin Patricia Riekel war unter anderem 20 Jahre lang Chefredakteurin der Zeitschrift Bunte.

Die Boulevardjournalistin Patricia Riekel war unter anderem 20 Jahre lang Chefredakteurin der Zeitschrift „Bunte“.
Foto: Sven Hoppe, dpa (Archivbild)