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Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)
Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)

Das Augsburger Dienstleistungsunternehmen Greif ist auf Hotellerie und Gastronomie spezialisiert: Es hat Kurzarbeit angemeldet wegen der Coronakrise.

Augsburg
18.03.2020

Corona-Krise: Augsburger Firma Greif schließt sieben Standorte

Von Michael Hörmann, Jonas Voss

Plus Die Corona-Krise trifft die Wirtschaft in Augsburg: Das Dienstleistungsunternehmen Greif stellt mehrere Wochen einen Großteil des Betriebs ein. Wo es Hilfe für Unternehmen gibt.

Die Corona-Krise hat ein erstes bekanntes Augsburger Unternehmen getroffen. Das textile Dienstleistungsunternehmen Greif mit allein 500 Mitarbeitern in Augsburg stellt vorübergehend den Großteil des Betriebs ein. Greif ist deutschlandweit tätig. Sieben Standorte werden bald geschlossen, zwei werden auf Minimalprogramm weiterbetrieben.

Diese Nachricht wurde der Belegschaft am Mittwoch mitgeteilt. Die Regelung gilt voraussichtlich von Dienstag, 24. März, bis 30. April. Die beantragte Kurzarbeit gilt für den Hotelwäsche-Betrieb. Aktuell seien jedoch keine Kündigungen vorgesehen, betont die Geschäftsführung.

Corona-Krise: Das sagt der Geschäftsführer der Firma Greif

Geschäftsführer Markus Greif äußerte sich am Mittwoch zur Lage des Unternehmens: „Der Zusammenbruch der deutschen und österreichischen Hotellerie und Gastronomie trifft uns als Zulieferer und Dienstleister für Textilien bis ins Mark“. Die Aufrechterhaltung des normalen Betriebes sei hinsichtlich der Gesundheit der Mitarbeiter und aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht mehr haltbar.

Corona-Shutdown: Eindrücke aus Augsburgs Innenstadt
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Foto: Ina Marks

Der Weiße Hase im Capitol hat die Abstandsregelung bei seiner Außenbestuhlung auf diese Weise gelöst.

Foto: Ina Marks

Straßenmusiker Philipp spielt in der Maxstraße einen spontanen Corona-Blues.

Foto: Brigitte Mellert

Viele Geschäfte in der Innenstadt haben geschlossen. Hinweisschilder verweisen darauf.

Foto: Silvio Wyszengrad

Im öffentlichen Nahverkehr wird der Busfahrer durch Absperrungen geschützt.

Foto: Julia Welzel

Pflegekräfte, Verwaltungsmitarbeiter, Arzthelferinnen und eine Oberärztin an der Uniklinik Augsburg bitten die Menschen zuhause zu bleiben.

Foto: Julia Welzel

Nur in Ausnahmefällen dürfen Besucher die Uniklinik noch betreten.

Foto: Brigitte Mellert

Viele Geschäfte in der Innenstadt haben geschlossen. Hinweisschilder verweisen darauf.

Foto: Brigitte Mellert

Trotz des Coronavirus und der Schließung vieler Geschäfte ist auf dem Rathausplatz schon etwas los.

Foto: Silvio Wyszengrad

Die Cafés auf dem Rathausplatz sind trotz Coronavirus einigermaßen gut besucht.

Foto: Silvio Wyszengrad

Am Königsplatz sind viele Tische leer. Die Besucher bleiben aus.

Foto: Silvio Wyszengrad

Auf dem Rathausplatz sind ein paar Menschen unterwegs. Doch auch hier bleiben viele Stühle leer.

Foto: Brigitte Mellert

Die meisten Geschäfte in der Innenstadt haben geschlossen. Hinweisschilder verweisen darauf.

Foto: Brigitte Mellert

Die meisten Geschäfte in der Innenstadt haben geschlossen. Hinweisschilder verweisen darauf.

Foto: Brigitte Mellert

Im Supermarkt tummeln sich viele Kunden.

Foto: Brigitte Mellert

Die Schlange vor der Apotheke in der Annastraße ist lang. Nicht alle Kunden dürfen gleichzeitig hinein.

Foto: Ina Marks

In der City-Galerie herrscht gespenstische Leere.

Foto: Ina Marks

Auch vor der City-Galerie ist kaum was los - was für ein ungewohnter Anblick.

Foto: Brigitte Mellert

Viele Geschäfte in der Innenstadt haben geschlossen. Hinweisschilder verweisen darauf.

Foto: Brigitte Mellert

Viele Geschäfte in der Innenstadt haben geschlossen. Hinweisschilder verweisen darauf.

Foto: Brigitte Mellert

Viele Geschäfte in der Innenstadt haben geschlossen. Hinweisschilder verweisen darauf.

Foto: Brigitte Mellert

Nur wenige Läden dürfen weiterhin geöffnet bleiben.

Foto: Brigitte Mellert

Viele Geschäfte in der Innenstadt haben geschlossen. Hinweisschilder verweisen darauf.

Foto: Brigitte Mellert

Viele Geschäfte in der Innenstadt haben geschlossen. Hinweisschilder verweisen darauf.

Foto: Brigitte Mellert

Viele Geschäfte in der Innenstadt haben geschlossen. Hinweisschilder verweisen darauf.

Foto: Brigitte Mellert

Viele Geschäfte in der Innenstadt haben geschlossen. Hinweisschilder verweisen darauf.

Foto: Brigitte Mellert

Viele Geschäfte in der Innenstadt haben geschlossen. Hinweisschilder verweisen darauf.

Foto: Brigitte Mellert

Viele Geschäfte in der Innenstadt haben geschlossen. Die Maxstraße ist relativ leer.

Foto: Brigitte Mellert

Viele Geschäfte in der Innenstadt haben geschlossen. Hinweisschilder verweisen darauf.

Foto: Brigitte Mellert

Viele Geschäfte in der Innenstadt haben geschlossen. Hinweisschilder verweisen darauf.

Foto: Silvio Wyszengrad

In der Bürgermeister Fischer Straße haben viele Läden geschlossen.

Foto: Silvio Wyszengrad

In der Innenstadt haben in der Bürgermeister Fischer Straße die Läden zu.

Foto: Silvio Wyszengrad

Die Maximilianstraße ist ungewohnt leer.

Foto: Silvio Wyszengrad

Derzeit werden viele Veranstaltungen abgesagt.

Foto: Annette Zoepf

Am Mittwoch zeigt ein Schild an der Eingangstüre der AOK Krankenkasse, dass vorübergehend geschlossen ist.

Foto: Brigitte Mellert

Viele Geschäfte und Einrichtungen in Augsburg haben geschlossen. Hinweisschilder weisen am Eingang darauf hin.

Foto: Brigitte Mellert

Die meisten Geschäfte in der Innenstadt haben wegen des Coronavirus geschlossen.

Foto: Brigitte Mellert

Die meisten Geschäfte in der Innenstadt haben wegen des Coronavirus geschlossen.

Foto: Brigitte Mellert

Die Kinos in Augsburg haben geschlossen. So auch das Cinemaxx an der City Galerie.

Foto: Brigitte Mellert

Hygienemaßnahmen in Apotheken.

Foto: Brigitte Mellert

Die Kinos in Augsburg haben geschlossen, so auch das Mephisto.

Foto: Brigitte Mellert

Hygienemaßnahmen in Apotheken.

Foto: Brigitte Mellert

Das Kino Liliom hat, wie alle weiteren Kinos in der Stadt, geschlossen.

Foto: Annette Zoepf

Sonnenhungrige Menschen trotz Katastrophenfall im Prinzregenten-Park bei der AOK.

Foto: Annette Zoepf

Ein Hinweisschild am Diakonissen-Krankenhaus Diako.

Foto: Annette Zoepf

Ein Hinweisschild Diakonissen-Krankenhaus Diako. Es ist vorübergehend für Besucher geschlossen.

Foto: Annette Zoepf

Ein Hinweisschild am Curt-Frenzel-Stadion. Es ist vorübergehend geschlossen.

Foto: Annette Zoepf

Sonnenhungrige Menschen trotz Katastrophenfall im Straßencafé Bahnhofstraße.

Foto: Annette Zoepf

Hinweisschild am Spielplatz Kriemhildenstraße nahe Fugger-Gymnasium, es ist vorübergehend geschlossen.

Foto: Annette Zoepf

Ein Schild am Eingangstor des Alten Stadtbad zeigt: vorübergehend geschlossen.

Foto: Annette Zoepf

Am Eingang vom Copyshop Copy-Hall am Leonhardsberg Augsburg am Dienstag, als auch nicht systemrelevante Geschäfte noch geöffnet hatten.

Foto: Annette Zoepf

Eine weiße Linie und Warnschilder bitten neuerdings um Abstand zum Verkaufstresen.

Foto: Gunter Oley

Im Hochfeld wurden auf einem Spielplatz die Spielgeräte abgesperrt.

Foto: Gunter Oley

Vorerst darf hier nicht Tischtennis gespielt ...

Foto: Gunter Oley

... oder gerutscht werden.

Die Greif-Gruppe beschäftigt insgesamt 1350 Mitarbeiter. Der Betriebsrat sei in die Gespräche eingebunden gewesen, so Markus Greif. Die jetzige Unternehmensentscheidung sei nahezu alternativlos: „Jedes nicht bezogene Bett, jedes nicht benutzte Handtuch, jede nicht aufgelegte Tischdecke bedeutet für uns Umsatzverlust, der auch nicht mehr kommt“. Markus Greif spricht von „einer der größten Herausforderungen in unserer fast 100-jährigen Firmengeschichte“. Die Lage sei ernst. An die Adresse der Belegschaft sagte der Firmenchef: „Ich verspreche Ihnen, wir kommen wieder“.

Corona-Krise: Viele Firmen denken an Kurzarbeit

Auch in anderen Firmen wird die Kurzarbeit immer mehr zum Thema. Ein Unternehmen, das sich damit auseinandersetzt, ist die Hörauf & Kohler GmbH. Rund 130 Arbeitsplätze hat das mittelständische Unternehmen. Geschäftsführer des Automobilzulieferers ist Dieter Kohler. Er sagt: „So wie es sich abzeichnet, müssen wir Kurzarbeit einführen. Wir planen, diese ab 1. April anzumelden.“ Die Handlungsmöglichkeiten seiner Firma seien eingeschränkt. Es hänge alles von den Entwicklungen bei den Automobilkonzernen und in anderen Ländern ab. Laut dem Geschäftsführer wird wohl spätestens in einer Woche die Branche stillstehen. Man untersucht derzeit, was es an Möglichkeiten über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und andere Institutionen gibt. Kohler fordert jetzt von der Regierung einfach abzurufende Darlehen zu günstigen Konditionen, die bisher angekündigten Soforthilfen würden Betriebe wie den seinen nicht weiter bringen.

Ein anderer Automobil-Zulieferer in Augsburg ist die Firma Wafa in Haunstetten. Das Unternehmen hatte bereits vor der Corona-Krise wirtschaftliche Schwierigkeiten. Rückläufige Auftragszahlen hatten im November vergangenen Jahres dazu geführt, dass das Unternehmen einen Antrag auf ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenregie stellen musste und vom Insolvenzgericht einen Sachverwalter und ein Sanierungsexperte zur Seite gestellt bekommen hat. Gegenüber unserer Redaktion teilte das Unternehmen mit: „Bisher verlaufen die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen durchaus erfreulich“. Als Betroffene der Krise werde man die Produktion davon abhängig machen müssen, wie der Kundenbedarf ausfalle.

Die Einschnitte wegen der Corona-Krise werden für die heimischen Betriebe immer größer, wie die aktuellen Beispiele zeigen. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Augsburg, Wirtschaftskammern und die Agentur für Arbeit werden von Anfragen überrollt. Bestes Beispiel ist die Situation in der Agentur für Arbeit. Ausgelöst durch eine Berichterstattung über die Chancen der Kurzarbeit, brach das Informationssystem der Behörde in Augsburg zusammen. Nichts ging mehr, weil sämtliche Leitungen überlastet waren. Dies bestätigte Elsa Koller-Knedlik, die Geschäftsführerin der Arbeitsagentur. Zwischenzeitlich habe man bei der Technik nachgebessert. Auf Anfrage hieß es am Mittwoch: „Wir haben jedoch noch keinen Überblick über die Zahl der Anfragen“.

Jetzt den Überblick in der Arbeitsagentur zu behalten, fällt deshalb schwer, weil sich die Rahmenbedingungen wegen der Corona-Krise geändert haben. Die Behörde ist für Besucher zwischenzeitlich geschlossen, es gibt auch keine Beratung mehr vor Ort. „Das bedeutet auch, dass sich Menschen jetzt telefonisch als arbeitslos melden können“, sagt Koller-Knedlik.

Corona-Krise: Das sagt die Wirtschaftskammer

Die Sorge in Unternehmen sei riesig, sagt Marc Lucasssen, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer. „Bei uns stehen seit Ende letzter Woche die Telefone nicht mehr still.“ Sehr breit sei die Palette der gestellten Fragen, beginnend von globalen Lieferketten über Finanzierungshilfen bis hin zur Frage, wann welches Geschäft nicht mehr öffnen darf. Die IHK kann weiterhelfen, Geld beschaffen tut sie nicht.

Hier sind die Banken gefragt. Aus der Stadtsparkasse Augsburg heißt es, dass man notleidenden Unternehmen kurzfristig helfen werde. Das Kreditinstitut hat sich wegen der Corona-Krise hausintern anders aufgestellt: Teile der Belegschaft, die in einer gleichen Abteilung arbeiten, wurden auf zwei Häuser verteilt. Alle Filialen bleiben weiterhin geöffnet. „Derzeit bestehen keine konkreten Planungen, einzelne Geschäftsstellen zu schließen. Gerade in diesen Zeiten sind wir für unsere Kunden da“, sagt Sprecher Marcus Hupfauer.

Überblick: Wo es Hilfe für Unternehmen gibt

Bei der Stadt Augsburg gibt es eine Kooperation mit anderen Partnern. Wirtschaftsreferentin Eva Weber verwies am Mittwoch darauf, wo es jetzt Hilfe für Unternehmen gibt. Ein Überblick:

Hilfe für Firmen Wenn es um das Soforthilfeprogramm und den Härtefallfond Corona geht, sitzt der Ansprechpartner bei der Wirtschaftsförderung der Regierung von Schwaben. Telefonnummer: 0821/327-2428; die Mailadresse lautet: soforthilfe-corona@reg-schw.bayern.de.

Hilfe für Freiberufler Die Agentur für Arbeit ist in einem anderen Bereich zuständig: Hier geht es um den Anspruch auf Lebensunterhalt für Freiberufler und andere, die nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, gibt es, soweit die Familie keine anderen Einkünfte hat, oder entsprechendes Vermögen vorhanden ist. Die Nummer der Hotline lautet: 0821/24135-230.

Wie verändert sich die Arbeit von Journalisten in Zeiten des Coronavirus? In einer neuen Folge unseres Podcasts geben wir einen Einblick.

Ein Einblick in die Arbeit unserer Redaktion während Corona
Augsburg, meine Stadt

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