In Berlin sind Kioske, die bis spät am Abend geöffnet haben, Kult. In Augsburg spielen sie bislang nur eine kleine Rolle. Das Angebot ist international, die Auflagen klar.
Es ist ein lauer Sommerabend im August. Die Sonne ist schon untergegangen, entlang der Friedberger Straße in Hochzoll leuchten nur noch die Ampeln und Straßenlampen – und das Innere eines Kiosks auf Höhe der 120er- Hausnummern. Kurz vor 21 Uhr herrscht in dem kleinen Laden reger Betrieb. Jugendliche kaufen sich eine Flasche Spezi, eine junge Frau braucht ein Feuerzeug, und der Mann im Jogging-Outfit lässt sich einen Kaffee aus der Maschine und plaudert mit anderen Kunden. Die Stimmung ist gut, es herrscht fast so etwas wie Urlaubsflair. Eigentlich kennt man Kioske, die auch nach 20 Uhr noch geöffnet haben, nur aus Großstädten im Norden Deutschlands oder aus anderen Ländern – auch wegen der strengen Ladenöffnungszeiten in Bayern. Wie also kann das gehen mitten in Augsburg?
Der Kiosk in Hochzoll ist das, was man in Berlin, Hamburg oder Düsseldorf als "Späti" kennt: ein kleiner Markt, der teils bis in die Nacht geöffnet hat und neben Tabakwaren, Getränken und Zeitschriften auch Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs anbietet. "Späti" ist die Kurzversion von Spätverkauf, einem Konzept, wie es zunächst in den 1950er-Jahren in der DDR aufkam und das in den 1980ern dann auch in Westberlin Fuß fasste. In Augsburg sind solche Läden bislang rar. Laut Ordnungsreferat haben zwölf Kioske eine entsprechende Zulassung. Weil sie Speisen oder Getränke zum Verzehr vor Ort anbieten, zählen sie laut Stadt nicht als Einzelhandel, sondern als Gaststättengewerbe. Damit gilt für sie theoretisch nur eine Sperrzeit zwischen fünf und sechs Uhr morgens.
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