Das Schulmuseum in Ichenhausen widmet sich der Jüdin Anneliese Erlanger, die als Kind vor dem Holocaust fliehen konnte. Was sie erlebt hat, wurde erst jetzt bekannt.
Sie war gerade mal 14 Jahre jung. Ein zartes Mädchen mit langen geflochtenen Zöpfen. Anneliese Erlangers Kindheit in Ichenhausen ging abrupt zu Ende, als sie im August 1939 ihre Mutter und ihre kleinere Schwester verlassen musste. Ohne geliebte Familie, allein auf sich gestellt, ausgestattet mit nur einem Koffer lebensnotwendiger Dinge und zusammen mit wildfremden anderen jüdischen Kindern musste sie eine Reise ins Unbekannte antreten. Doch genau die rettete ihr das Leben. Anneliese Erlanger überlebte als einzige ihrer Familie und als eine der wenigen Juden aus Ichenhausen die NS-Zeit. Dass ihre Leidens- und Lebensgeschichte erst nach vielen Jahrzehnten ans Licht der Öffentlichkeit kommt, ist mit einer Reihe von Zufällen verknüpft. Genau diese Anneliese, das Mädchen mit den Zöpfen, steht jetzt im Mittelpunkt einer Ausstellung im Schulmuseum. Diese wird am Donnerstag, unmittelbar nach dem 80. Jahrestag der Auslöschung der jüdischen Gemeinde Ichenhausen, eröffnet.
Es war im Herbst vergangenen Jahres, als "eine verrückte und unglaubliche Geschichte" ihren Lauf nahm, wie es Franz Ritter ausdrückt, der zweite Vorsitzende des Fördervereins Kultur und Naherholung Ichenhausen und Umgebung. Ausgangspunkt war ein trauriger Anlass. Hermann Miller, der langjährige Standesbeamte der Stadt Ichenhausen, war gerade im Alter von 99 Jahren verstorben. Seinem Sohn Hermann Miller junior war bekannt, dass sein Vater kurz zuvor noch seine Lebenserinnerungen niedergeschrieben hatte.
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