Erst geht eine Schweizer Bank pleite, dann will der Streit über Munitions-Lieferungen an die Ukraine kein Ende nehmen. Muss die Schweiz an ihren ehernen Grundsätzen rütteln?
Die Gondel des Riesenrads dreht sich langsam in Richtung Himmel. Der Frühling hat die grauen Wolken beiseitegeschoben, in der Ferne leuchten die schneebedeckten Berge. Der Zürichsee glitzert mit dem Schmuck der Flaneure um die Wette, die prächtigen Bauten mit ihren Verzierungen erzählen vom Wohlstand, der diese Stadt prägt. Hier, hoch oben, wirkt Zürich wie immer: gesättigt, schön, erhaben. Ein alpenländisches Idyll. Nur ein paar hundert Meter vom Riesenrad entfernt liegt der Paradeplatz, und dort ist es mit der Normalität seit ein paar Wochen vorbei. Der Donner mag sich verzogen haben über dem Hauptsitz der Großbank Credit Suisse, doch das Grollen hallt nach.
Ausgerechnet der Hort der Stabilität ist ins Wanken geraten. Ausgerechnet eine Schweizer Bank. Ausgerechnet die Credit Suisse. Das traditionsreiche Finanzhaus musste in einer dramatischen Hauruck-Aktion vor der Pleite gerettet werden. Von Hybris ist die Rede, von Gier und windigen Geschäften. Zehntausende Arbeitsplätze sind in Gefahr, Sparern in aller Welt sitzt die Furcht vor den finanziellen Schockwellen noch immer in den Knochen. Der Staat musste mittels Notrechts mit einer Milliarden-Garantie einspringen, die Credit Suisse (CS) wird mit der UBS zwangsverschmolzen. „Der Ruf der Schweiz ist massakriert“, ärgerte sich der Grünen-Abgeordnete Gerhard Andrey in einer Sondersitzung des Parlaments. Bricht damit eine der wichtigsten Säulen des Schweizer Selbstverständnisses in sich zusammen? Wird die Schweiz schon bald ein anderes Land sein, als wir es heute kennen? Zumal auch an ganz anderer Stelle Kratzer am schönen Schein sichtbar werden?
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