Der Lechspitz bei Genderkingen gilt als wasserreichste Gegend Bayerns. Doch seit die Franken deutlich mehr aus Schwaben abzapfen wollen, gibt es Streit.
Eigentlich, denkt man, müsste man das Wasser in der Tiefe rauschen hören. Doch hier, im dichten Mischwald im Lechspitz, kurz bevor der Lech in die Donau mündet, zwitschern nur die Vögel. Leonhard Schwab weiß, dass es Vorstellungskraft braucht. Also zeigt der Genderkinger Bürgermeister auf die umzäunte Anlage hinter sich, das Wasserwerk, weiter oben im Wald. Auf die Erdwälle mit Metalldeckeln und Rohren neben ihm, die sich hier im Wald in regelmäßigen Abständen aus dem Boden erheben. Es sind Wartungsschächte für die Wasserleitung, die in 1,30 Meter dicken Rohren darunter verläuft. Bürgermeister Schwab zeichnet mit der Hand die Linie weiter, immer Richtung Norden. Unter der Donau hindurch und dann hinauf, über die Anhöhe, dort wo im Ort Graisbach der Hochbehälter steht. „Ab da geht es immer bergab, 101 Kilometer, im freien Gefälle bis nach Nürnberg“, sagt Schwab.
Seit 50 Jahren wird in diesem Waldstück in Nordschwaben der Grundwasserstrom, der Lech und Donau begleitet, gefasst – in drei Horizontalfilterbrunnen, je zwölf Meter tief und fünf Meter breit. Bis zu 2300 Liter Wasser pro Sekunde können die Anlagen des Zweckverbands Wasserversorgung fränkischer Wirtschaftsraum (WFW) fördern. Vom Lechspitz nahe Genderkingen aus fließt es dann über eine Fernwasserleitung in den Großraum Nürnberg.
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