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"Es ist zwar anstrengend, aber das Beste, was mir passieren konnte": Mütter erzählen

Foto: Gandenheimer, Jordan, Privat, Franzis; Collage: AZ

Was bedeutet es heute, Mutter zu sein? Die Antwort auf diese Frage ist vielfältig – vier Mamas erzählen.

Was macht eine Mama aus? Auf diese Frage gab es wohl nie eine eindeutige Antwort, heute gibt es sie sicher nicht mehr. Muttersein ist vielfältig. Es gibt Mütter, die leiten Unternehmen. Andere fahren als Sportlerin Siege ein. Oder stehen abends auf Bühnen. Was sie eint, ist die Liebe zu ihren Kindern. Zum Muttertag haben wir mit vier Mamas aus der Region darüber gesprochen, was für sie der Zauber des Mamaseins ist und was sie herausfordert. 

Als Unternehmerin und Mutter ist das schlechte Gewissen immer da.

Karin Mausz, chefin der WerbeAgentur Heart Advertising

Ich bin jetzt 43 Jahre alt und vor vier Jahren relativ unerwartet Mama geworden. Davor haben mir verschiedene Ärzte immer wieder gesagt, ich könne nicht schwanger werden. Dann war ich es. Am Anfang dachte ich: Oh mein Gott! Ich hatte mich damit abgefunden, keine Kinder zu haben und hatte mein Leben anders geplant. Mein Mann hat sich von Anfang an riesig gefreut. Ich hatte Sorgen. Aber heute muss ich sagen: Es ist zwar anstrengend, aber das Beste, was mir passieren konnte.

Der Satz, dass Kinder einem so viel zurückgeben, ist zwar platt, aber er stimmt. Die bedingungslose Liebe, die man von einem Kind bekommt, ist unglaublich. Gleichzeitig ist mit dem Muttersein eine riesengroße Aufgabe in meinem Leben hinzugekommen. Ich sage immer: Mein erstes Baby ist die Firma und mein zweites Baby ist daheim, mein Sohn. Das beides zu vereinen, ist eine Herausforderung, von der ich das Gefühl habe, ich werde ihr nie vollkommen gerecht. Manchmal bleibt Arbeit liegen, weil mein Kind mich dringender braucht. Manchmal kann ich mein Kind nicht ins Bett bringen, weil ich arbeite. Das schlechte Gewissen ist immer da. Dabei bin ich sehr strukturiert. Ich stehe um 5.30 Uhr auf, um alles für den Tag zu organisieren und arbeite oft noch bis Mitternacht, wenn mein Sohn schläft.

Karin Mausz zusammen mit ihrem Sohn und ihrem Mann: Mit dem Muttersein ist eine riesengroße Aufgabe in meinem Leben hinzugekommen.
Foto: Barbara Gandenheimer

Manchmal habe ich das Gefühl, dass diese Arbeit, die Mütter leisten, gar nicht gesehen wird. Dann heißt es, die ist Mama, die arbeitet weniger. Aber dass ich noch abends am Schreibtisch sitze und Dinge regele, oder mir schon, bevor mein Kind ins Bett geht, überlege, was zieht er morgen an, damit ich das rauslegen kann, das sieht keiner. 

Männer sitzen abends bei einem Bier zusammen und bekommen Aufträge, als Mutter geht das nicht. Da muss man schon kämpfen. Ich habe schon immer gerne gearbeitet. Aber es ist viel schöner zu arbeiten, damit jemand Kleines ein schönes Leben hat.

Meine Kinder bringen Leichtigkeit und Lachen in mein Leben.

Meike Harms, Freischaffende Künstlerin und Poetry-Slammerin

Ich habe zwei Kinder, die Ältere ist zwölf, die Jüngere sieben. Sie bringen eine unheimliche Leichtigkeit und viel Lachen in mein Leben. Die Kleine ist eine echte Philosophin. Ich dachte immer, ich bin diejenige, die führt. Aber jetzt habe ich das Gefühl, dass ich viele Entdeckungen und Erfahrungen neu machen darf. Auch das Miteinander und das Teamgefühl mit den beiden ist eine schöne Sache. 

Meike Harms mit ihren beiden Kindern: "Sie bringen eine unheimliche Leichtigkeit in mein Leben."
Foto: Meike Harms

Seit ich Mutter bin, ist mein Leben wesentlich sortierter und fokussierter. Aber ich bin nicht eingeschränkt in meiner Freiheit oder Freizeit. Das liegt auch daran, dass wir uns alles gleichberechtigt aufgeteilt haben. Für uns war klar, dass wir uns unsere Karrierewege ermöglichen. Und dass die Karriere nicht über allem steht. Wir haben uns sehr bewusst für Kinder entschieden, weil wir Zeit mit ihnen verbringen möchten. Inzwischen erziehen meine Ex-Frau und ich getrennt. Aber wir unterstützen uns weiter als Elternteam. 

Momentan ist meine Herausforderung, dass meine ältere Tochter schon in der Pubertät ist. Obwohl ich das Gefühl habe, ein sortierter und geduldiger Mensch zu sein, gibt es mit Kindern immer wieder Situationen, die einen an die Grenze bringen. Ich sage euphemistisch: Das ist eine Chance zum Wachsen. Man muss ja aber nicht dauernd wachsen... 

Poetry Slam des Kreisjugendrings im Stadttheater: Finalistin Meike Harms.
Foto: Thorsten Jordan

Eine andere Sache ist eher gesellschaftlich. Ich bin oft abends auf Poetry-Slams unterwegs. Da erlebe ich es, dass Leute sagen: "Oh, wir haben dich nicht eingeladen, weil wir dachten, das geht bei dir nicht wegen der Kinder." Oder: "Wo sind denn deine Kinder?" Bei mir ist es ein bisschen ulkig, wenn ich antworte: "Keine Sorge, die sind bei ihrer Mama." 

Familie ist als Lebensentwurf individuell und ich würde mir wünschen, dass das so sein darf. Von außen werden Kinder oft als eine Einschränkung oder Belastung gesehen. Für mich sind sie das nicht. Wenn ich das sage, bekomme ich zu hören: "Vielleicht bist du nicht so engagiert." Das stimmt nicht. Ich bin dem Muttersein mit jeder Faser verschrieben, aber ich darf auch alles andere sein: Künstlerin, Frau, Partnerin. 


Ich bin 150 Tage im Jahr nicht zu Hause bei meinem Sohn.

Dajana Eitberger, 33, Rennrodlerin aus Augsburg

Ich bin seit 23 Jahren Rennrodlerin. Aber ich bin nicht nur Sportlerin, seit vier Jahren bin ich auch Mama. Und eigentlich unterscheide ich mich auch nicht von anderen Müttern. Als mein Lebensgefährte und ich uns für ein Kind entschieden haben, war nicht klar, auf welche Art und Weise ich in den Leistungssport zurückkehren kann. Denn für Sportlerinnen waren Beruf und Familie nie wirklich vereinbar. Mein Partner hat zu mir gesagt: "Wenn du es möchtest, dann schaffen wir das." 2023 holte ich den Weltmeistertitel.

An 150 Tagen im Jahr bin ich nicht zu Hause, in unserer Wahlheimat Augsburg, unserem Hafen. Dann hält mein Partner mir den Rücken frei. Doch jedes Mal, wenn ich in das Auto steige, fällt es mir noch schwerer. Für mich ist das emotional nicht ganz einfach und manche Sportlerinnen trauen sich Kinder genau aus dem Grund nicht zu. Aber ich plädiere fürs Mutigsein und möchte anderen Frauen ein Vorbild sein. 

Dajana Eitberger holte 2023 den Weltmeistertitel im Rennrodeln.
Foto: Privat

Nach einem schlechten Wettkampf, frage ich mich meistens Dinge wie "Warum hat es nicht geklappt". Doch meinem Sohn ist es völlig egal, welche Platzierung ich habe. Er zeigt mir auch, wie ernst man als Erwachsener alles nimmt. Als würde im Lauf des Lebens die Leichtigkeit verloren gehen. Wenn ich zusehe, wie er durch Pfützen springt und dabei schmutzig wird, genieße ich es, genau das nicht zu verbieten und ihm seine Freude zu lassen.

Meine eigenen Eltern haben immer gesagt, mit einem Kind wird sich dein Leben um 180 Grad drehen. Für mich klang das sehr negativ. Als mein Sohn dann da war, bestätigte sich zwar die 180-Grad-Drehung – aber im Positiven. Den Alltag mit Kind habe ich unterschätzt, aber ich versuche, immer die nötige Energie für ihn zu haben. Ich möchte aber nicht nur eine gute Mama sein, ich genieße auch die Zeit für mich – die vergisst man ganz schnell.

Rennrodlerin Dajana Eitberger mit ihrem Sohn Levi.
Foto: Privat


Die Freunde, die keine Kinder bekommen oder geheiratet haben, sind nicht mehr Teil meines Lebens.

Stefanie Rumesz, 42, Beraterin und Coach der Herz-Fabrik in Augsburg

Ich bin ursprünglich Erzieherin und habe auch viele Jahre im Kinderheim gearbeitet. Wie es ist, eigene Kinder zu haben, konnte ich mir damals nicht vorstellen. Und wenn, dann dachte ich an ein Leben mit Töchtern. Das war wohl die berühmte rosarote Brille. Mit 28 wurde ich Mama eines Sohnes. Ich war völlig überfordert. Meine Selbstbestimmtheit war weg, damit hatte ich große Probleme. Beim zweiten Kind wollte ich dann alles anders machen. Es waren Zwillinge – zwei Jungs – und damit war dann wirklich alles anders. 

Als Mama bekommt man wenig Schlaf, braucht aber viel Kraft. Ich kam stark an meine Grenzen. Doch das große Vertrauen der Kinder ließ mich stark sein. Ich habe mich von Freunden verabschiedet, die keine Kinder bekommen oder geheiratet haben. Dafür kamen andere Menschen in mein Leben – gerade durch die Kinder. 

Stefanie Rumesz entschied sich nach vielen Jahren als Hausfrau für die Selbstständigkeit.
Foto: Thorsten Franzis

Mein Mann hat immer sehr viel gearbeitet. Ich konnte viele Jahre zu Hause sein und habe die Zeit genossen. Seitdem bin ich für Einkaufen, Wäsche, Saubermachen und den Kuchen für die Schule zuständig. Ich konnte mir lange nicht vorstellen, wieder zu arbeiten. Denn ich wollte für meinen Arbeitgeber zuverlässig sein und ich wusste, dass ich das wegen der Kinder nicht sein kann. Als dann die Coronapandemie kam, habe ich entschieden, wieder in mein eigenes Leben zu finden. Seit September 2021 bin ich selbstständig, als Coach und Beraterin. Die Aufgaben im Haushalt sind meine geblieben. 

Die drei Jungs sind inzwischen in der Pubertät, wollen diskutieren und haben eine eigene Meinung. Ich konnte verfolgen, wie sie sich vom Säugling zum jungen Mann entwickelt haben. Sie geben mir grenzenlose Liebe und nehmen mich, wie ich bin.

Von Manuela Müller,