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Foto: Stefan Puchner, dpa
Foto: Stefan Puchner, dpa

Augsburgs Reece Oxford fasst sich an den Kopf

FC Augsburg
04.11.2019

Überraschender Wechsel: Warum Oxford für Richter ins Spiel kam

Von Wolfgang Langner

Plus Der bis dahin beste Augsburger, Marco Richter, wurde beim 2:3 gegen Schalke durch Reece Oxford ersetzt. Eine folgenschwere Entscheidung. Manager Reuter erklärt, warum.

Auf der Pressetribüne herrschte Verwunderung. Einfach deshalb, weil Trainer Martin Schmidt nach über einer Stunde mit Marco Richter den bis dahin besten Mann vom Platz nahm und den durch Reece Oxford ersetzt hat.

FCA-Manager Stefan Reuter klärte später auf: „Richter hat einen Schlag auf das Knie bekommen. Er wollte eigentlich schon in der Halbzeit raus.“ Die Einwechslung von Oxford war aber auch keine Offenbarung. Der erfahrene Jeffrey Gouweleeuw wäre beim Spielstand von 2:1 für den FCA sicherlich die bessere Option gewesen. So verlor der FCA dann am Ende mit 2:3 und am dritten Gegentreffer war Oxford Hauptbeteiligter. „Das war ein ganz normaler Wechsel. Reece ist momentan unser Sechser. Dass ihm ein solcher Fehler unterläuft, da steckst du nicht drin“, erklärte Trainer Martin Schmidt seine Entscheidung und fügte an: „Manchmal wechselst du zwei Spieler ein, die ein Tor auflegen oder machen. Das nächste Mal passiert einem Spieler der entscheidende Fehler.“

FC-Augsburg-Kapitän Baier nimmt Oxford in Schutz

Auch Kapitän Daniel Baier wollte den 20-jährigen Abwehrspieler nicht verurteilen: „Wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen. Jeder macht Fehler.“ Dennoch, diese Niederlage war völlig unnötig. Der FCA spielte Schalke in der ersten Hälfte phasenweise an die Wand. „Ich denke, das war die bisher beste Halbzeit in dieser Saison“, meinte Baier. Erklären konnte er schon, warum sein Team als Verlierer vom Platz ging: „So viele Offensiv-Aktionen wie heute hatten wir selten, aber wir müssen uns den Vorwurf machen, dass wir nicht mehr Tore geschossen haben.“

Ein Reporter meinte zwar in der Mixed-Zone, dass der FCA nach der Länderspielpause deutlich stabiler geworden ist, aber das war für Baier kein Trost. „Was soll ich damit anfangen? Wir haben aus den letzten drei Spielen zwei Punkte geholt. Das ist deutlich zu wenig. Wir wollten heute gewinnen und wussten vorher um die Brisanz der Partie“, schüttelt Baier den Kopf.

Kann der FC Augsburg gegen Paderborn wieder gewinnen?

Am kommenden Samstag gastiert der FCA beim Schlusslicht Paderborn. Auf dem Papier kommen jetzt eher die einfacheren Gegner für Augsburg. Davon will Baier aber überhaupt nichts wissen: „Für mich kommen jetzt die schweren Spiele. Gegen Bayern, Wolfsburg oder Schalke erwartet von uns kaum jemand etwas. Gegen Paderborn stehen wir ganz anders unter Druck.“

Auch Baiers Kollege Philipp Max sieht seine Mannschaft in Paderborn nicht unbedingt in der Favoritenrolle: „Die wissen genau, wenn sie uns besiegen, sind sie mit uns punktgleich. Die werden alles geben.“ Für Max war die Niederlage ebenso unverständlich: „Da spielen wir wieder einmal eine überragende erste Halbzeit und verlieren dann das Spiel. In der ersten Hälfte haben wir Schalke zu Fehlern gezwungen und am Ende haben wir unsere Ordnung verloren.“ Max gibt sich aber kämpferisch: „Bei allem Frust heute: Wir müssen das Positive nach Paderborn mitnehmen.“

Vor allem sollte man dann die Punkte aus Paderborn mitnehmen, ansonsten wird die Luft ganz dünn für den FCA.

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