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Oktoberfest Wiesn Sicherheit Frauen Lisa Gilz

Wie steht es auf der Wiesn um die Sicherheit von Frauen und Mädchen?

Foto: Lisa Gilz

Einunddreißigmal ist es in der ersten Oktoberfest-Woche zu sexuellen Belästigungen und Übergriffen gekommen. Wie finden Betroffene Hilfe? Ein Streifzug über die Wiesn.

Eine Schweizerin und ein Italiener verlassen gemeinsam das Festzelt. Plötzlich küsst der Mann die Frau, während sie versucht ihn wegzuschieben. Die 38-Jährige flüchtet schnell auf die Damentoilette. Doch dort wartet ihr unliebsamer Begleiter und versucht es wieder, als sie den Container verlässt. Dabei fasst er ihr an die Brüste – sexuelle Belästigung schon am ersten Wiesn-Nachmittag. Wie aus dem Polizeibericht hervorgeht, kann die Frau über ein Handzeichen auf sich aufmerksam machen. Ein unbeteiligter Münchner verständigt die Polizei, woraufhin die Beamten den Italiener mitnehmen.

Übergriffe wie dieser sind auf dem Münchner Oktoberfest kein Einzelfall. Insgesamt 31 Sexualdelikte verzeichnet die Polizei allein in der ersten Wiesn-Woche. Vor allem verbale und körperliche Belästigung sind ein Problem, eine Vergewaltigung wurde bisher nicht gemeldet. Doch immer wieder kommen gerade Frauen und Mädchen in Situationen, in denen sie sich alles andere als wohlfühlen. Um ihnen zu helfen, gibt es einen Anlaufpunkt auf der Theresienwiese. Zudem hat die Polizei die Videoüberwachung erweitert und Beamte laufen Streife. Aber kennen die Menschen auf dem Oktoberfest auch indirekte Hilferufe? Ein Streifzug über das Festgelände und die Code-Frage: "Ist Luisa hier?"

Wiesn Oktoberfest Lisa Gilz Sicherheit

Männer haben im Safe Space auf der Wiesn keinen Zugang​

Foto: Lisa Gilz

Erst einmal zum Safe Space: Der sichere Ort, den Frauen, intersexuelle, nicht-binäre und trans Personen aufsuchen können, befindet sich hinter dem Schottenhammelzelt. Vor der Tür stehen vier Frauen, alle in den gleichen schwarzen Westen mit dem Logo "Sichere Wiesn" auf der Brust. Sie nehmen Hilfesuchende in Empfang. Die Beraterinnen klären, was Betroffene brauchen und wie ihnen in der Situation am besten geholfen werden kann. Frauen wie die Schweizerin, die bedrängt wurde, können sich nach solchen Vorfällen in die Räumlichkeiten zurückziehen. Aber auch Wiesn-Besucherinnen, die nicht mehr sicher allein nach Hause finden, werden hier betreut. Männer haben keinen Zugang.

Lisa Löffler ist eine der Beraterinnen im Safe Space und arbeitet für den Frauennotruf München. Sie ist zufrieden darüber, dass viele Wiesn-Besucherinnen das Angebot wahrnehmen. In der ersten Woche waren 228 Besucherinnen am Safe Space, 50 davon minderjährig. 2019 waren es 146. „Es geht nicht immer nur um Belästigung. Vielleicht hat sie ihr Handy oder ihren Geldbeutel verloren, findet ihre Freunde nicht mehr und weiß nicht, wie sie heimkommen soll. Da versuchen wir auch zu helfen.“ Zum Beispiel mit Nacht-Taxi-Gutscheinen.

Das Angebot richtet sich ausdrücklich nicht nur an deutschsprachige Betroffene, auch internationale Gäste finden Rückzug: "Abgesehen von Englisch haben wir auch Helferinnen, die Französisch, Italienisch oder Spanisch sprechen", sagt Löffler. An Wochenenden und Feiertagen ist der Safe Space schon nachmittags um drei Uhr geöffnet. Unter der Woche erst ab sechs Uhr abends. Möchte eine Betroffene nicht direkt, sondern lieber diskret um Hilfe bitten, genügt für die Betreuerinnen am Safe Space auch die Code-Frage: "Ist Luisa hier?"

Wiesn Oktoberfest Lisa Gilz Sicherheit

Indirekte Hilferufe kennen nur wenige auf der Wiesn

Foto: Lisa Gilz


Für Unwissende klingt es, als würde man eine Freundin suchen. Doch bewusst eingesetzt ist die Frage ein Zeichen, dass die Fragende dringend Hilfe braucht. Frauen, die sich bedrängt, belästigt oder anderweitig unwohl fühlen, können Hilfe anfordern. Eingeführt wurde das Codewort "Luisa" 2016 vom Münsteraner Frauennotruf. Mittlerweile ist es in mehreren Bundesländern verbreitet. Aber können auch Sicherheitsleute, Bewirtungspersonal oder andere Besucher auf dem Oktoberfest etwas damit anfangen?

"Wer?" ist die Reaktion eines Kellners im Hacker-Zelt und seine Kollegin, die hinter ihm steht, schaut genauso verwirrt. Sie wissen nichts mit der Frage anzufangen. Zwei Bedienungen im Schottenhammel-Zelt sind zunächst genauso ratlos, freuen sich dann aber, etwas dazu gelernt zu haben. Sie kannten bisher nur das internationale Handzeichen, das sich vor allem im Bezug auf häusliche Gewalt durchgesetzt hat. Die zwei halten die flache Hand hin, knicken ihre Daumen auf die Hand und formen eine Faust. "Aber selbst da merkt man, dass das längst noch nicht jeder kennt", sagt eine der beiden, bevor sie weiter arbeitet.

Mehr Polizei-Kameras auf dem Oktoberfest 2022

Zwei Kellner machen an einem Zeltausgang gerade Zigarettenpause. "Ist Luisa hier?" Der Jüngere der beiden schaut zuerst verwirrt. Dann fragt er: "Soll ich Hilfe holen?" Sein Kollege klopft ihm anerkennend auf die Schulter.

Um möglichst auch den Menschen zu helfen, die gar nicht die Chance bekommen, auf sich aufmerksam zu machen, machen sieben bis siebzehn Polizeiteams gleichzeitig die Runden über das Festgelände. Gleich neben dem Safe Space hat die Polizeiinspektion München eine temporäre Station aufgebaut. Polizeisprecher Oliver Barnert erklärt, dass es bis jetzt keine Auffälligkeiten gab, wenn man die Anzahl der sexuellen Übergriffe mit 2019 vergleicht: "Um zusätzlich alles im Blick zu haben, gibt es 50 Kameras auf der Wiesn. So können wir gezielt unsere Beamten einsetzen, wenn uns was auffällt." Verstärkt schaut die Polizei auch auf die Straßen um die Theresienwiese. "Wir versuchen auch die dunklen Ecken im Auge zu behalten." Zufrieden ist Barnert auch mit dem Safe Space. Haben die Beamten Zweifel, ob eine Frau sicher nach Hause kommt, bringen sie diese guten Gewissens zur Anlaufstelle.

An der Polizeistation läuft ein Paar vorbei. "Gehen wir jetzt auf die Kotzwiese?", lallt der Junge dem Mädchen ins Ohr, während er sie an der Schulter packt. "Alles okay?" Von beiden ein Kopfnicken, also offenbar alles im Einvernehmen. Manchmal muss man nicht nach Luisa fragen, manchmal sollte man auch Luisa sein.

Von