Wir kaufen Dinge, benutzen sie - und schmeißen sie weg. 455 Kilogramm Müll produziert jeder von uns Jahr für Jahr. Doch was passiert mit den Resten unseres Konsums?
Ein alter Teppich, eine Matratze, ein Bürostuhl. Ein Sessel, Latten und Folien sind zu sehen. Die Zahnbürsten im Hausmüll, die benutzten Taschentücher und Babywindeln verschwinden dagegen in einer grauen Masse. Der Müllbunker in der Abfallverwertung Augsburg, kurz AVA, ist 28 Meter tief, 13 Meter breit, 50 Meter lang. Hoch über dem Müll sitzt ein Kranfahrer, sicher hinter Glas. Hier riecht man den Müll nicht, der unten von Müllautos angeliefert wird und in den sich der Greifer gräbt, um ihn zuerst aufzustapeln und am Ende in die drei Müllöfen zu kippen. Die Müllverbrennung ist die letzte Station der Dinge, die wir aussortiert haben und die zum Recycling nicht taugen. „Alles, was in unserer Wohlstandsgesellschaft übrig bleibt“, sagt Dieter Braun, der durch die Anlage führt und als Vertriebsleiter dafür zuständig ist, dass das Jahr über weder zu viel, noch zu wenig Müll angeliefert wird und das Feuer nicht ausgeht.
417 Millionen Tonnen Abfall produzieren die Deutschen im Jahr - das sind 65 Cheops-Pyramiden
Unser Wirtschaftssystem produziert unablässig Waren für den Konsum. Neue Möbel, Elektrogeräte, Lebensmitteln und Kosmetika. Dinge, die länger oder kürzer in Gebrauch sind, bis sie entsorgt werden müssen. Die Abfallmengen, die in Deutschlands anfallen, sind akribisch erfasst. Für das Jahr 2018 weist das Statistische Bundesamt 417 Millionen Tonnen Abfall aus. Nur um einen Eindruck von dieser Zahl zu bekommen: Das Gewicht der Cheops-Pyramide in Ägypten wurde einmal auf rund 6,4 Millionen Tonnen geschätzt. Mit dem Abfallberg Deutschlands ließen sich also gut und gerne 65 genauso schwere Pyramiden zwischen Flensburg und dem Allgäu aufstellen – pro Jahr.
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