i
Foto: Kai Pfaffenbach, Reuters/dpa
Foto: Kai Pfaffenbach, Reuters/dpa

Schluss mit der Sommerpause: Trainer Heiko Herrlich (rechts) und Sportgeschäftsführer Stefan Reuter (links) starten am Montag mit den Bundesliga-Profis des FC Augsburg in die Vorbereitung.

FC Augsburg
19.01.2021

FCA-Manager Stefan Reuter stärkt Trainer Heiko Herrlich den Rücken

Von Robert Götz

Plus Bei der Analyse nach dem 0:2 in Bremen sollen FCA-Coach Heiko Herrlich und Florian Niederlechner aneinandergeraten sein. Manager Stefan Reuter widerspricht und vertraut weiter auf seinen Trainer.

Die Aufarbeitung der 0:2 (0:0)-Niederlage des FC Augsburg bei Werder Bremen dauerte am Sonntag über eine Stunde. Es gab auch genügend Gesprächsthemen zwischen Trainer Heiko Herrlich, Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter und der Mannschaft. Da waren die mageren Darbietungen der vergangenen Spieltage mit der 1:4-Niederlage gegen den VfB und der bitteren Pleite in Bremen. Und da war der Rüffel von Torhüter Rafal Gikiewicz an seinen Mitspielern, noch am Spielfeldrand im Interview mit Sky. "Wir verlieren ein wichtiges Spiel in Bremen und lachen jetzt nach dem Abpfiff. Das kann ich nicht akzeptieren. Das geht für mich nicht", polterte er in die Kamera.

Stefan Reuter zur Kritik von Rafal Gikiewicz: Thema sollte in der Kabine besprochen werden

Stefan Reuter und Trainer Heiko Herrlich kündigten eine interne Aufarbeitung an, die am Sonntag auch erfolgte: "Es ist wichtig, dass man kritisch miteinander umgeht, die Dinge aber in der Kabine bespricht", sagte Reuter am Montag gegenüber unserer Redaktion. "Es ist vollkommen ok, dass er angefressen und sauer ist nach so einem Spiel. Wichtig ist es, dass man sich gegenseitig pusht, um ein Leistungsklima zu erzeugen und alles rauszukitzeln. Darum schadet es auch nicht, wenn es in der Kabine mal raschelt. Aber so etwas gehört in die Kabine und nicht in die Öffentlichkeit."

Bremen gegen FCA: Diskussion zwischen Heiko Herrlich und Florian Niederlechner

Intensiv besprochen wurde auch die nach unten zeigende Formkurve der letzten Wochen. Nach Informationen unserer Redaktion sollen dabei Florian Niederlechner und Trainer Heiko Herrlich aneinandergeraten sein. Dies ist umso erstaunlicher, weil Herrlich 2011 Niederlechner aus der Bayernliga zum Drittligisten SpVgg Unterhaching holte. Damit begann die Profikarriere von Niederlechner. Das Reizklima scheint derzeit hoch zu sein.

i
Foto: Imago
Foto: Imago

Trainer Heiko Herrlich (li.) und sein „Ziehsohn“ Florian Niederlechner sollen bei der Analyse am Sonntag heftig miteinander diskutiert haben.

Der Stürmer soll Herrlich auf die Frage nach den Gründen für das Formtief des Teams seine Sicht der Dinge erläutert haben. Die Antwort soll Herrlich aber persönlich genommen haben. Daraufhin soll Niederlechner gesagt haben: "Dann sage ich halt gar nichts mehr."

FCA-Manager Stefan Reuter: "Aneinandergeraten ist absoluter Quatsch"

Stefan Reuter widerspricht der Darstellung: "Aneinandergeraten ist absoluter Quatsch. Es haben mehrere Spieler gesagt, was sie denken. Es ist ganz wichtig, dass man solche Dinge aufarbeitet, sagt, was man besser machen kann und dass auch aus der Mannschaft der eine oder andere Ansatz kommt. Es ist ganz offen kommuniziert worden."

Der Sportchef des FCA mahnt von allen Beteiligten eine intensive Beschäftigung mit der derzeitigen Spielweise an: " Da muss auch jeder selbstkritisch rangehen, keine Ausreden suchen, sondern sich fragen: kann ich ein paar Meter mehr machen, kann ich einen tiefen Laufweg anbieten, kann ich einen Tick schneller spielen, kann ich das Tempo hochhalten und verschärfen."

Bei der Trendumkehr vertraut er voll auf Trainer Heiko Herrlich: "100-prozentig. Zu Beginn der Saison haben wir als Mannschaft fleißig gearbeitet und sind auch belohnt worden. Jetzt haben wir ein Spiel verloren, das man nicht verlieren darf. Diese Niederlage tut extrem weh. Aber es gibt immer schwierige Phasen in einer Saison. Und wenn man verliert, hast du wenige Argumente. Da heißt es Kritik annehmen und selbstkritisch sein. Heiko spricht die Dinge klar an, es wird daran gearbeitet." Der Kreditrahmen ist noch nicht ausgeschöpft: "Wir arbeiten gemeinsam intensiv und konsequent an den Dingen."

Unruhe beim FC Augsburg vor dem Duell mit dem FC Bayern München

Die sportliche Krise und die Unruhe kommen zur Unzeit. Bis weit in den Februar hinein hat der Terminplan nur Spiele gegen die Top-Sechs der Liga vorgesehen. Kein Problem für Reuter: "Wir wollen doch gegen die Großen spielen und sie auch ärgern. Wir nehmen die Herausforderung gerne an." Der Start erfolgt bereits am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) mit dem Heimspiel gegen Tabellenführer Bayern München. Seinem Ex-Klub will er das Leben schwer machen: "Wir müssen dafür aber sehr kompakt und eng stehen. Einem solchen Topteam darfst du die Schnittstellen nicht aufmachen. Wir müssen aber auch mit dem nötigen Mut umschalten."

Vielleicht wirken die Diskussionen in diesen Tagen wie ein reinigendes Gewitter, vielleicht sind es aber die Ausläufer eines ausgiebigen Tiefdruckgebietes, das Heiko Herrlich am Ende durchaus den Job kosten könnte.

Lesen Sie dazu:

Das ist der FCA-Kader für die Saison 2020/21
zurück
Foto: Tim Groothuis, Witters

TOR: Rafal Gikiewicz kam von Union Berlin zum FC Augsburg. Er soll die neue Nummer eins im Tor werden.

Foto: Ulrich Wagner

TOR: Der tschechische Keeper Tomas Koubek steht bis 2024 beim FCA unter Vertrag.

Foto: Klaus Rainer Krieger

TOR: Benjamin Leneis hat beim FC Augsburg einen Profivertrag bis 2023.

Foto: Peter Fastl

ABWEHR: Felix Uduokhai war bis Sommer 2020 vom VfL Wolfsburg ausgeliehen. Der FCA zog die Kaufoption und verpflichtete den Innenverteidiger bis 2024.

Foto: Ulrich Wagner

ABWEHR: Der Engländer Reece Oxford hat einen Vertrag bis 2023.

Foto: Ulrich Wagner

ABWEHR: Der tschechische Nationalspieler Marek Suchy, 32, hat einen Vertrag bis 2021.

Foto: Klaus Rainer Krieger

ABWEHR: Der Linksverteidiger Iago (links) wechselte 2019 von Internacional Porto Alegre zum FC Augsburg. Sein Vertrag läuft bis 2024.

Foto: Klaus Rainer Krieger

ABWEHR: Innenverteidiger Jeffrey Gouweleeuw hat beim FCA einen Vertrag bis 2024.

Foto: Klaus Rainer Krieger

ABWEHR: Robert Gumny kam von Lech Posen zum FC Augsburg. Der polnische Rechtsverteidiger hat einen Vertrag bis 2025.

Foto:

ABWEHR: Raphael Framberger, steht bis 2024 unter Vertrag.

Foto: Ulrich Wagner

MITTELFELD: Tobias Strobl wechselt zur neuen Saison ablösefrei von Borussia Mönchengladbach zum FC Augsburg. Der 30-Jährige erhält einen Vertrag bis 2023.

Foto: Ulrich Wagner

MITTELFELD: Noch bis 2021 läuft der Kontrakt von Rani Khedira. Er spielt beim FCA im defensiven Mittelfeld.

Foto: Tim Groothuis, Witters

MITTELFELD: Carlos Gruezo kam 2019 vom FC Dallas zum FC Augsburg. Der Ecuadorianer hat noch einen Vertrag bis 2024.

Foto: Ulrich Wagner

MITTELFELD: Noah Joel Sarenren Bazee kam 2019 von Hannover 96 und erhielt ein Arbeitspapier bis 2024.

Foto: Tim Groothuis, Witters

MITTELFELD: Daniel Caligiuri hat einen Vertrag bis 2023 unterschrieben.

Foto: Ulrich Wagner

MITTELFELD: László Bénes wechselte bis Sommer 2021 auf Leihbasis von Borussia Mönchengladbach zum FC Augsburg.

Foto: Klaus Rainer Krieger

MITTELFELD: Ruben Vargas kam 2019 vom FC Luzern. Der 22-Jährige hat noch einen Vertrag bis 2024.

Foto: Ulrich Wagner

MITTELFELD: Der Tscheche Jan Morávek spielt im zentralen Mittelfeld. Er hat einen Vertrag bis 2022.

Foto: Klaus Rainer Krieger

MITTELFELD: Hans Fredrik Jensen kam 2018 aus Enschede. Er hat einen Vertrag bis 2023.

Foto: Kolbert-Press

MITTELFELD: Michael Gregoritsch war in der Rückrunde 2019/20 an den FC Schalke ausgeliehen. Nun kehrt Gregerl nach Augsburg zurück, wo er noch einen Vertrag bis 2022 hat.

Foto: Klaus Rainer Krieger

MITTELFELD: Felix Schwarzholz hat im August 2018 einen Profi-Vertrag bis 2022 unterschrieben, auch wenn er mittlerweile nur noch in der Regionalliga zum Einsatz kommt.

Foto: Ulrich Wagner

ANGRIFF: Marco Richter aus Ried (Kreis Aichach-Friedberg) kommt aus der Jugend des FC Augsburg. Das Arbeitspapier Stürmers ist bis 2023 datiert.

Foto: Ulrich Wagner

ANGRIFF: Alfred Finnbogason steht bis 2022 beim FCA unter Vertrag. Der Isländer ist ein Torgarant - wenn er fit ist.

Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

ANGRIFF: Julian Schieber kam 2018 aus Berlin. Der Vertrag des 31-Jährigen läuft noch bis 2021.

Foto: Ulrich Wagner

ANGRIFF: Florian Niederlechner kam vom SC Freiburg. Der gebürtige Ebersberger unterschrieb bis 2022.

Foto: Ulrich Wagner

ANGRIFF: André Hahn spielt laut Vertrag bis 2022 für den FC Augsburg.

Foto: Klaus Rainer Krieger

ANGRIFF: Seong-Hoon Cheon steht bis 2023 beim FC Augsburg unter Vertrag. Der Südkoreaner kam bislang aber nur in der Regionalliga zum Einsatz.

lesen Sie hier.