Gaffer gab es schon immer. Aber die Schaulustigen der Neuzeit haben Smartphones in der Hand und filmen. Sie sollten sich in die Lage ihres Opfers versetzen.
Gaffer gibt es eigentlich schon immer. Im Mittelalter sind Menschen zu Hinrichtungen geradezu gepilgert – je grausamer, desto besser. Der Schaulustige aus der Jahrtausendwende machte sich, sobald er eine Sirene hörte, auf die Suche nach dem Unfallort.
Nach dem Tornado in Affing vor vier Jahren waren viele, viele Helfer vor Ort – leider aber auch jede Menge Sensationsgierige. Die wollten sehen, wie schwer es andere getroffen hat. Schon immer standen Gaffer Rettungskräften im Weg und kosteten wertvolle Minuten bei der Lebensrettung. Heute hat er aber oft ein Smartphone in der Hand, filmt die Feuerwehr, wie sie eintrifft und einen Brand löscht und schreibt dann dazu in Sozialen Medien, wie unglaublich lange das gedauert hat. Ein Teil der Internet-Gemeinde drückt fleißig auf „Gefällt mir“.
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