JVA-Baupfusch schafft’s ins Schwarzbuch
Steuerzahlerbund prangert den Fliesenmurks beim neuen Versorgungszentrum an der Justizvollzugsanstalt Aichach an.
Das war fast so sicher wie das Amen in der Kirche: Der Baupfusch beim neuen Versorgungszentrum an der Justizvollzugsanstalt in Aichach hat es in das aktuelle „Schwarzbuch“ des Steuerzahlerbundes in Bayern geschafft. Zehn aus seiner Sicht besonders krasse Beispiele für Steuergeldverschwendung in Millionenhöhe durch die öffentliche Verwaltung prangert der Bund an. Ob wirklich Steuergeld verloren gegangen ist, steht im JVA-Fall aber noch gar nicht fest. Wie mehrmals ausführlich berichtet, steht eine Entscheidung des Gerichts über Schadenersatz für den Staat noch aus. Dabei geht es um den Pfusch bei den Fließenarbeiten im neuen Versorgungszentrum der JVA. Wegen dieses erheblichen Baumangels verzögert sich die Inbetriebnahme des neuen Gebäudes um voraussichtlich zwei Jahre. Bereits anfang 2015 sollte das 18 Millionen Euro teure Gebäude für Wäscherei, Küche, Bäckerei und Konditorei in Betrieb gehen. Doch eine spanische Firma verlegte 4800 Quadratmeter Fliesen hohl, bucklig und undicht. Der Baumangel ließ sich nur durch eine Radikallösung beheben. Die Fliesen sind inzwischen längst wieder rausgerissen, eine deutsche Firma verlegt neue.
Das Bauamt hatte zuvor einen Sachverständigen eingeschaltet, der den fast kompletten Rückbau bestätigte. Das sah das Unternehmen von der Iberischen Halbinsel anders. Deshalb hat das Gericht nun erneut einen Gutachter beauftragt. Er soll die Qualität der Putzarbeiten untersuchen. Denn der Putz war nach Ansicht der Spanier die Ursache für die Hohl- und Buckel-Fliesen. Der Streitwert wird auf rund 600000 Euro geschätzt.
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