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Affing: Das tut weh: Die Gewerbesteuer in Affing bricht ein

Affing

Das tut weh: Die Gewerbesteuer in Affing bricht ein

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    Die Gemeinde Affing muss mit einem Einbruch bei den Gewerbesteuereinnahmen zurecht kommen.
    Die Gemeinde Affing muss mit einem Einbruch bei den Gewerbesteuereinnahmen zurecht kommen. Foto: Gerlinde Drexler (Archiv)

    Die Rechnung der Gemeinde Affing geht in diesem Jahr an einigen Stellen nicht auf. Zwar werden nicht alle Vorhaben verwirklicht und damit wird weniger Geld ausgegeben. Doch auch bei den Einnahmen verläuft nicht alles nach Plan. Besonders bitter sieht es bei der Gewerbesteuer aus. Sie ist eingebrochen. Das liegt vor allem an einem Gewerbesteuerzahler.

    Kämmerer Bernhard Frank präsentierte dem Affinger Finanzausschuss am Mittwoch eine Zwischenbilanz zum Haushaltsplan im dritten Quartal. Darin hat er die Erwartungen bezüglich der Gewerbesteuer, bei der ursprünglich mit 3,6 Millionen Euro kalkuliert worden war, bereits nach unten korrigiert. Doch bis Ende September war mit gut 1,7 Millionen Euro gerade mal gut die Hälfte eingegangen. Das Problem: Die Kommune musste über 660.000 Euro an einen Gewerbesteuerzahler zurück überweisen, weil sich dessen Ertragskraft verschlechtert hatte. Das Gremium war sich mit dem Kämmerer einig, dass das weh tut. Gerhard Faltermeier sprach von einem Alarmsignal.

    Nach zwei guten Jahren, in denen die Kommune rund vier Millionen Gewerbesteuer einnahm, sieht es damit die nächste Zeit wieder schlechter aus. Dazu kommt, dass Affing aufgrund dieser guten Jahre 2025 mit deutlichen Mehrausgaben bei der Kreisumlage rechnen muss. Zwar läuft im kommenden März ein Kredit aus. Affing spart sich so 165.000 Euro. Doch Verluste und Mehrausgaben stünden dennoch in keinem Verhältnis, sagte Frank.

    Das Hochwasser kostet Affing rund 50.000 Euro

    Aus den Zahlen ging ebenfalls hervor, dass die Kommune erst 1,2 Millionen Euro investiert hat. Im Haushaltsplan stehen Baumaßnahmen in Höhe von 8,2 Millionen Euro. Unter anderem lässt der Start der Grundschulerweiterung auf sich warten. Jedoch wird auch der Verkauf von Bauplätzen „Am Weberanger“ und im Gewerbegebiet in Mühlhausen bis Jahresende nicht in der kalkulierten Höhe (insgesamt über 4,4 Millionen Euro) über die Bühne gegangen sein. Im Etat schlägt sich auch das Hochwasser vom Juni nieder. Deshalb mussten für die Feuerwehren rund 50.000 Euro mehr ausgegeben werden, weil etwa eine kaputte Pumpe ersetzt werden musste. Außerdem musste die Gemeinde für den Verdienstausfall der Feuerwehrleute bei ihren Arbeitgebern aufkommen. Der Kämmerer hofft hier aber auf „großzügige Hilfen“ vom Freistaat.

    In der Zukunft sieht Frank besonders den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung als große Herausforderung. Da gelte es, das Modell zu wählen, das das geringste Defizit verursache. Für diesen Ausblick erhielt Frank Lob von Gerhard Faltermeier, der darum bat, entsprechende Modelle vorzustellen. Für seinen Quartalsbericht musste Frank insgesamt aber viel Kritik einstecken. An mehreren Stellen waren falsche oder nicht stimmige Zahlen aufgeführt. Es gab auch inhaltliche Kritik, etwa am Umgang mit Geldern. Dass phasenweise über zwei Millionen Euro auf Girokonten lagen und nicht aufs Tagesgeldkonto, bei dem es Zinsen gibt, gebucht wurden, konnten die Ausschussmitglieder nicht verstehen. Ebenso wenig die Tatsache, dass der Verwendungsnachweis für den Kauf der Feuerwehrfahrzeuge für Anwalting und Haunswies im vergangenen Jahr bislang nicht bearbeitet wurde. So gibt es auch keinen Zuschuss.

    Gerhard Faltermeier zeigte sich insgesamt „massiv unzufrieden“. Bürgermeister Markus Winklhofer signalisierte Verständnis und nahm mehr Tiefe und stimmigere Zahlen als Hausaufgabe für den Kämmerer mit. Was den Umgang mit den Geldern anbelangt, möchte er in der Verwaltung nachhaken. Kaspar Wallner, früher Affinger Kämmerer und heute Finanzchef in Thierhaupten, bot der Verwaltung erneut seine Unterstützung an. Winklhofer kündigte an, darauf zurückzukommen. Einstimmig nahm das Gremium den Quartalsbericht schließlich zur Kenntnis.

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