Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Aichach-Friedberg: Integration ist kein Selbstläufer: Asylarbeit bleibt herausfordernd

Aichach-Friedberg

Integration ist kein Selbstläufer: Asylarbeit bleibt herausfordernd

    • |
    • |
    Diskutierten über Integration (von links): Simone Losinger, Axel Schimanski, Katrin Müllegger-Steiger, Karl Straub, Friederike Gerlach und Ümmü Aydin.
    Diskutierten über Integration (von links): Simone Losinger, Axel Schimanski, Katrin Müllegger-Steiger, Karl Straub, Friederike Gerlach und Ümmü Aydin. Foto: Tanja Staimer, Landratsamt Aichach-Friedberg

    Seit einem Jahrzehnt tauschen sich Menschen, die sich im Landkreis in der Asylarbeit engagieren, regelmäßig aus. Laut einer Mitteilung stehen die entsprechenden Netzwerktreffen für Erfahrungsaustausch, Information und Engagement. Zu dem runden Geburtstag trafen sich Ehrenamtliche, politische Vertreter und Fachleute im Bauernmarkt Dasing, um zurückzublicken und drängende Fragen zu diskutieren. Fest stand dabei: Es gibt nach wie vor große Herausforderungen.

    Integrationslotsin Ümmü Aydin moderierte das dreistündige Treffen, das einen intensiven Einblick in die Herausforderungen und Leistungen der Helferkreise gab. Zu den prominenten Gästen zählte Karl Straub, Integrationsbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung. In seiner Rede betonte er die Bedeutung der Freiwilligenarbeit: „Ohne Ehrenamtliche geht’s überhaupt nicht.“ Bayern sei bundesweit führend in der Arbeitsintegration von Geflüchteten. 75 Prozent von ihnen sich laut Straub bereits in Beschäftigung. Dennoch mahnte der Integrationsbeauftragte Reformbedarf an. Er nannte etwa eine schnellere Arbeitserlaubnis für Asylsuchende bereits in den Ankerzentren. Das Thema Rückkehr wurde ebenfalls offen diskutiert. Karl Straub versprach, für Fragen und Anliegen ein offenes Ohr zu haben.

    Landkreis sucht weiterhin Unterkünfte für Geflüchtete

    Simone Losinger, Leiterin der Ausländerbehörde am Landratsamt, berichtete von steigenden Antragszahlen bei Einbürgerungen und der Notwendigkeit weiterer Unterkünfte. Neu angemietete Wohnungen in Mering böten Platz für 75 Personen, doch der Bedarf bleibe hoch. Der Einsatz von Bezahlkarten für Geflüchtete habe sich bewährt, betonte Losinger laut der Mitteilung.

    Der Leiter des Jobcenters Wittelsbacher Land, Axel Schimanski, schilderte die Belastung durch die Betreuung von 740 Geflüchteten mit nur zweieinhalb Stellen. Er wies auf kreative Ansätze hin, wie zum Beispiel Stellenbörsen in Unterkünften, und kritisierte die aktuell unzureichende Personalausstattung.

    Stellvertretende Landrätin Katrin Müllegger-Steiger (Grüne) würdigte die Arbeit der Helferinnen und Helfer: „Ohne Ihr Engagement wäre unser Landkreis ein anderer.“ Der rege Austausch zwischen Ehrenamtlichen und Behörden zeige, wie wichtig das Netzwerk als Plattform für gemeinsame Lösungen sei.

    Das Netzwerktreffen machte nach Angaben des Landratsamtes deutlich, dass Integration kein Selbstläufer, sondern Ergebnis eines vielschichtigen Einsatzes sei. „Ehrenamtliche, Behörden und Politik ziehen hier an einem Strang und bleiben regelmäßig im Dialog, um gemeinsam zu gestalten“, heißt es in der Mitteilung. (AZ)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden