Am Wochenende vom 6. bis zum 8. September feiern die Aichacher Grubetfreunde ihr 100-jähriges Vereinsgründungsfest. Angefangen hat alles am 26. Januar 1924, als sich eine Gruppe Naturbegeisterter im Froschermaiersaal am Oberen Stadtplatz, dort, wo heute die Stadtapotheke steht, zur Gründungsversammlung eines Touristenvereins in Aichach trafen. Mit den Werten, die der Verein seit seiner Gründung lebt, hat er eine Grundlage geschaffen. Die Grubetfreunde stehen für Zusammenhalt, Gemeinschaft und Tradition.
Über 80 Jahre lang war der Verein Mitglied des Landesverbands der Naturfreunde. Die Wurzeln der SPD-nahen Organisation liegen in der Arbeiterbewegung des späten 19. Jahrhunderts. In einer denkwürdigen Jahreshauptversammlung mit rund 200 Teilnehmern wurde 2006 von einer knappen notwendigen Drei-Viertel-Mehrheit der anwesenden Mitglieder der Austritt aus der Naturfreunde-Bewegung beschlossen. Seither nennt sich der Verein Grubetfreunde.
Viele treibende Kräfte haben seit der Gründung 1924 mit der Hand, dem Pickel und der Schaufel vier Vereinsheime gebaut, die Treffpunkt für Alt und Jung, für Mitglieder und Gäste waren und sind. Bereits wenige Monate nach der Gründung wurde im Grubetwald beim heutigen Stadtteil Oberschneitbach eine Blockhütte gebaut. Die Grundmauern sind heute noch im Wald zu sehen. Sie wurde später verkauft. Innerhalb kürzester Zeit fanden die Grubetfreunde an den Flurgrenzen der heutigen Aichacher Stadtteile Unterschneitbach, Oberbernbach und Algertshausen ein neues Grundstück, auf dem sich der Verein eine Bleibe schuf.
Aichacher Grubetfreunde mussten Vereinsheim 1933 den Nazis überlassen
1932 begann der Bau einer zweiten Hütte. Doch die Freude am eigenen Vereinsheim währte nicht lange. Mit Hitlers Machtergreifung am 31. Januar 1933 war das Ende besiegelt. Die Organisation wurde verboten, Mitglieder verfolgt und Naturfreundehäuser vom Nazi-Staat in Besitz genommen. Die Sturmabteilung (SA) enteignete auch den Aichacher Verein aus der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung und beschlagnahmte die Hütte. 1934 brannte diese ab. Nach dem Krieg fanden sich am 17. Februar 1949 alte Mitglieder im Gasthaus Sternegger an der Ecke Steub- und Hubmannstraße zusammen, um den Verein wiederzubeleben. Im Rahmen der Wiedergutmachung erhielt der Verein das beschlagnahmte Grundstück zurück. 1951 begann dann am heutigen Standort der Bau des dritten Hauses. Im Juni 1953 fand die Einweihung statt.
Da die Mitgliederzahl schnell wuchs, beschloss man 1967 an die bestehende Hütte einen großen Neubau anzugliedern, der 1971 eingeweiht wurde. Das Vereinsheim der Grubetfreunde war und ist bis heute für die Mitglieder, für die Gäste, für die Wanderer und alle, die gerne zu bestimmten Anlässen feiern wollen, in der Stadt und weit über das Wittelsbacher Land hinaus ein beliebter Treffpunkt. (mit cli)
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