Ärzte, die mittlerweile täglich fast so viel Zeit mit Papierkram verbringen wie mit ihren Patienten. Kleine Läden, Vereine und mittelständische Unternehmen, denen die Verwaltungslast zu viel, zu teuer und zu unübersichtlich wird. Bürgerinnen und Bürger, die wochenlang darauf warten, dass ihre Anträge angenommen werden. Und mittendrin Behörden, die selbst unter immer mehr Regularien, Verordnungen und Gesetzen ächzen. Mittlerweile gibt es kaum noch Lebensbereiche und Branchen, die nicht von übermäßiger Bürokratie betroffen sind – wie auch Beispiele aus dem Landkreis Aichach-Friedberg zeigen.
Aichach-Friedberg
Und was hören wir von den Verantwortlichen, aus der Politik? Wir werden machen, wir reduzieren, wir kehren um - aber - bisher alles nur verbales Getöse ohne irgendwelche tatsächlichen Resultate.
Herr Xanter, am lautesten schreien die Firmen, denen Regeln ein Dorn im Auge ist, weil damit weniger gut gemogelt werden kann. Das wollen sie doch nicht oder? Immerhin gab es Gründe um Regeln aufzustellen. Bürokratieabbau muss im Detail betrachtet werden um Betrügereien zu verhindern. Also lassen dies doch mit Vernunft angehen.
Genau durch solche Ansichten wird die deutsche Wirtschaft mehr und mehr negativ geprägt. Wer immer nur Kontrolle, Kontrolle bis ins Tausendstel fordert, versteht ein freies und effektives Handeln nicht. Außerdem muss Kontrolle auch durchführbar sein, was bei vielen Anliegen, z. B. beim Lieferkettengesetz gar nicht umsetzbar ist. Scheinbar hat man verlernt, was verantwortungsvolles und vorausschauenden Handeln bedeutet.
Das Lieferkettengesetz ist vielen Firmen ein Dorn im Auge, weil es Praktiken zu unterbinden versucht, die Menschen im Rest der Welt schaden. Viele Firmen hätten längst selbst darauf schauen können, wie die Arbeitsbedingungen (z.B: Kinderarbeit) in Zulieferbetrieben gehandhabt werden, dann hätte es dieses Gesetz gar nicht gebraucht. Genau das Gesetz, das dazu führen könnte, die Lebensumstände von Menschen in der Welt zu verbessern – ich sage nur Fluchtursachen – wird immer wieder beim Bürokratieabbau als negatives Beispiel angeführt. Unsinnige Bauvorschriften, unsinniger Papierkrieg z.B. bei der Einstellung eines Asylbewerbers – davon will man sich nicht verabschieden. Denn ob jemand beim Bau einer Garage den Abstand zum Nachbargrundstück einhält oder 2 cm übertritt – von solchem Zeug will man natürlich nicht weg. Aber hier könnte man einhaken, auch wenn der deutsche Korinthenkacker dann wahrscheinlich Amok laufen würde.
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