Die Frühmahd wird vor allem Rehkitzen häufig zum Verhängnis, weil sie im hohen Gras von Landwirten oft nicht rechtzeitig erkannt werden. Jedes Jahr sterben in Deutschland mehrere zehntausend Kitze durch Mähwerke. Um die Tiere vor dem Tod zu bewahren, sucht die Augsburger Rehkitzrettung auch im Landkreis Aichach-Friedberg vor der Mahd Wiesen und Felder ab.
Cornelia Günther vom Vereinsvorstand erklärt: „Rehkitze haben in den ersten Lebenswochen keinen Fluchtinstinkt. Bei Gefahr drücken sie sich instinktiv in die Wiese, statt davonzulaufen.“ Der Verein setzt Drohnen mit spezieller Wärmebildkamera ein. Diese ermöglichen es den Helfern, die Kitze ausfindig zu machen und sie anschließend am Feldrand in Sicherheit zu bringen. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Uhrzeit. Die Rehkitzretter müssen in den frühen Morgenstunden arbeiten, denn nur dann hebt sich die Wärmesignatur der Jungtiere noch deutlich von der Umgebung ab. Mit steigender Temperatur schwindet der Kontrast und erschwert die Suche.
Rehkitzrettung muss Termine mit Landwirten koordinieren
Die Rehkitzrettung ist eine aufwendige Aktion, für die sich der Verein jedes Jahr frühzeitig mit den Landwirten koordinieren muss. Trotzdem konnten die ehrenamtlichen Helfer allein vergangene Saison dutzende Kitze retten. Gleichzeitig will der Verein auf die Notwendigkeit moderner Naturschutzmaßnahmen aufmerksam machen. Zudem bietet er Infoveranstaltungen für Landwirte, Schulen und die allgemeine Öffentlichkeit an. „Nur durch Bewusstseinsbildung und gemeinsames Handeln können wir nachhaltig etwas bewirken“, so Günther. Interessierte Freiwillige können sich auf der Vereinswebsite unter www.rehkitzrettung-augsburg.de informieren oder sich auch direkt als Helfer melden.
Rehkitzzwillinge in Haunswies gerettet
In Haunswies (Gemeinde Affing) konnten am Freitagmorgen, ebenfalls mithilfe von Drohnen, Rehkitzzwillinge ausfindig gemacht werden. Zwei Jäger setzten die Kitze daraufhin fachgerecht am Waldrand ab. Nach der Mahd wurden die Jungtiere unbeschadet zurück an den Fundort gebracht, damit ihre Mutter sie wiederfinden konnte.
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