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Der Humorparcours in Stegen nimmt die Radfahrer in den Blick

Stegen

Der Humorparcours in Stegen nimmt die Radfahrer in den Blick

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    Um "Drahtesel, Stahlrösser und Hornochesen" geht es beim Humorparcours in Stegen, den unter anderem die Schauspielerin Michaela May und der Vorsitzende des Forums Humor, Reinhard G. Wittmann, eröffneten - passend vor einem an einen Pfosten gelehntes Fahrrad.
    Um "Drahtesel, Stahlrösser und Hornochesen" geht es beim Humorparcours in Stegen, den unter anderem die Schauspielerin Michaela May und der Vorsitzende des Forums Humor, Reinhard G. Wittmann, eröffneten - passend vor einem an einen Pfosten gelehntes Fahrrad. Foto: Gerald Modlinger

    Als Spaziergänger lacht es sich gewiss am besten über diejenigen, die mit Fahrrad unterwegs sind. So gesehen ist die viel begangene Uferpromenade in Stegen ein passender Ort für einen Humorparcours mit dem Motto „Drahtesel, Stahlrösser und Hornochsen“, der vor ein paar Tagen unter anderem von der Schauspielerin Michaela May eröffnet wurde.

    Der Stegener Humorparcours hatte im vergangenen Jahr Premiere und heuer folgt nun der zweite Streich des Vereins „Forum Humor und komische Kunst“. 30 Zeichnungen sind dafür in Stegen an bereits vorhandene Stangen für Verkehrs- und sonstige Schilder angebracht worden. Sie karikieren nicht nur die Schwächen des radfahrenden Bevölkerungsteils, sondern auch der Menschen allgemein. So zeigt eine Zeichnung von Markus Grolik zwei Kinder im Sandkasten: Das eine fragt „Auch Helikopter-Eltern?“ und das andere antwortet „Nö, Lastenrad“, während im Hintergrund zwei Erwachsene den Blick fest auf ihre Handys richten.

    Steht ein Radfahrer an der Himmelspforte...

    Gleich die erste Tafel, die bei einem kleinen Rundgang zu Fuß und mit der Ziach musikalisch begleitet von Sepp Kaindl aus Dießen angesteuert wird, ruft bei Michaela May und den etwa 50 weiteren Gästen ein herzhaftes Lachen hervor. Ein Radfahrer steht an der Himmelspforte und ihm wird erklärt, dass er bei einem Radrennen gestorben sei, worauf er antwortet „als Erster!?“ Gezeichnet wurde der Cartoon von Rainer Demattio, der sich als Künstler auch gerne Rainer Unsinn nennt. Zum Zeichnen sei er gekommen, weil er sich in der Schule gelangweilt habe. Inzwischen sei er selbst Lehrer und zeichne weiterhin während des Unterrichts, sagt der Pädagoge, dessen Erscheinungsbild direkt den 80er-Jahren entsprungen zu sein scheint.

    Sepp Kaindl gab mit seiner Ziach den Takt beim Rundgang durch den Humorparcours in Stegen vor.
    Sepp Kaindl gab mit seiner Ziach den Takt beim Rundgang durch den Humorparcours in Stegen vor. Foto: Gerald Modlinger

    Dass Radfahrer sich manchmal als besonders umwelt- und klimafreundlich wahrnehmen, entgeht dem spitzen Bleistift natürlich auch nicht, etwa wenn Til Mette einen Urlauber zeichnet, der sein Rad am Gepäckband am Flughafen einsammelt und dabei sagt: „Ich fahre mit dem Fahrrad in den Urlaub! Allein schon wegen der Umwelt.“

    Der Kater Jacob radelt auch auf dem Humorparcours

    Daneben finden sich auf dem Parcours auch in anderen Zusammenhängen bekannte Figuren. So fahren etwa die drei Freunde von Mullewapp (Franz von Hahn, Johnny Mauser und der dicke Waldemar von Helme Heine) und der Kater Jacob des Schweizer Illustrators Sven Hartmann auf dem Stegener Humorparcours.

    Bisweilen zeigt sich, welche verschiedenen Ausprägungen Humor haben kann. Das „herrenlose Damenfahrrad“ ist ein besonders kurzer gezeichneter Witz von Marcus Gottfried. Die aus Frankreich stammende Cartoonistin Maud beschäftigt sich hingegen mit unterschiedlichen Formen von Fahrradschlössern (besonders dick oder besonders dünn).

    Humor ist ein gutes Mittel gegen Angstmacherei

    Die nicht ganz einfache Aufgabe, die ersten Worte zu einem Humorparcours zu sprechen, hatte wieder der Inninger Bürgermeister Walter Bleimaier. Weil im vergangenen Jahr nicht alle über seinen zu diesem Anlass vorgetragenen Witz gelacht hatten, wie er meinte, näherte er sich dem Humor dieses Mal eher wissenschaftlich. Er stellte zur Diskussion, ob Humor eher gesund sei oder doch dicke macht und formulierte auch die These, dass die autochthone Bevölkerung ein kompliziertes Verhältnis zum Humor habe: „Wenn der Bayer lachen soll, macht er es oft extra nicht.“ Eines sei aber gewiss: Humor sei ein gutes Mittel gegen die Angstmacherei. Etwas leichter als Bleimaier hatte es der Weiler Bürgermeister Christian Bolz. Er kam als Vertreter der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Ammersee, die 2500 Euro für den Humorparcours bereitgestellt hatte.

    Der Humorparcours bleibt die ganze Sommersaison über in Stegen bestehen und kann bis 3. November betrachtet werden.

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