Die Polizei hat nicht nur mit Straftaten und schweren Unfällen zu tun, sondern immer wieder auch mit kuriosen Dingen. Was im vergangenen Jahr so alles im Raum Dießen, Herrsching und Weilheim passierte.
Mit diesem "Überraschungsgast" hatte eine Autofahrerin in der Neujahrsnacht kaum gerechnet: Kurz nach Mitternacht rief die Frau bei der Polizeiinspektion Herrsching an und teilte mit, dass ihr ein Hund ins Auto gesprungen sei. Der Hund sei in der Rieder Straße neben ihrem Fahrzeug hergelaufen und da sie anfänglich dachte, dass es ein Reh sei, habe sie angehalten. Der Hund ergriff die Chance der offenstehenden Fahrertüre und versteckte sich anschließend im Fußraum des Fahrzeugs, sodass die Autofahrerin nicht einmal in der Lage war, bis zur nur rund zehn Meter entfernten Dienststelle zu fahren.
Polizeistreife kommt bei Dettenschwang vom Weg ab
Anfang Januar meldete die Dießener Polizei noch einen Unfall in eigener Sache, der sich am 30. Dezember ereignet hatte. Der matschige Zustand eines Feldwegs war einer Streifenwagenbesatzung zum Verhängnis geworden. Ihr Fahrzeug kam ins Rutschen, die Einsatzfahrt endete in einem Bach zwischen Dettenschwang und Obermühlhausen. Die Besatzung hatte auffällige Personen kontrollieren wollen, die sich abseits der Straßen auf der Flur befanden. Doch diese fuhren davon. Als die Streife die Verfolgung aufnahm, passierte der Unfall. Die Personen, denen die Polizei hinterhergefahren war, konnten entkommen. Am Polizeiauto entstand ein Sachschaden von rund 40.000 Euro.
Im März gerieten in Weilheim ein 53 Jahre alter Weilheimer und ein 52-jährigerBuchloer während einer Autofahrt wegen der Lüftung im Wagen so miteinander in Streit, dass es zu Handgreiflichkeiten während der Fahrt kam. Der Fahrer stoppte und abgelenkt durch das Handgemenge vergaß er aber die Bremse zu betätigen, sodass der Wagen aufgrund der leicht abschüssigen Straße rückwärts rollte und gegen den Pkw einer Weilheimerin stieß.
Fahrt von der Maibaumwache endet bei Inning mit Unfall
Im April wurde nachts ein auf einem Tankstellengelände in Utting abgestellter Neuwagen erheblich beschädigt. Eine unbekannte Person soll zuvor versucht haben, ihr Fahrrad neben dem neuen Pkw zu reparieren. Als dieser Versuch misslang, schleuderte die Person das Fahrrad gegen das Auto, sodass der rechte Kotflügel sowie die Beifahrertür beschädigt wurden.
Auf dem Weg zurück von der Maibaumwache verunglückte zwischen Etterschlag und Inning ein 36-jähriger Mann. Der Mann kam mit seinem Motorrad von der Fahrbahn ab und überschlug sich. Trotz des massiven Schadens am Motorrad wurde der Fahrzeuglenker nur leicht verletzt. Da er jedoch stark alkoholisiert war, wurde er wegen Trunkenheit im Verkehr angezeigt.
Zwei junge Männer unternehmen einen ungewöhnlichen Ausflug am Vatertag
Einen besonderen Vatertagsausflug unternahmen in Herrsching zwei junge Männer im Alter von 18 und 19 Jahren: Sie kletterten auf einen Kran auf dem Gelände der Baustelle des neuen Gymnasiums an der Mühlfelder Straße. Dabei überwanden sie die Umzäunung und ließen sich auch nicht durch eine Kameraüberwachung abschrecken. Erst nach wiederholtem Zuruf durch die Polizeibeamten begaben sich die beiden wieder vom Kran nach unten.
Zur Aufstiegsfeier der Dießener MTV-Fußballer Anfang Juni rückte auch die Polizei an: Zuvor hatte es eine Beschwerde wegen zu lauter Musik gegeben. Vor Ort feierten rund 100 bis 150 Personen. Beim Versuch, den Verantwortlichen zu einer Reduzierung der Lautstärke aufzufordern, zeigte sich dieser uneinsichtig und unkooperativ, da er offensichtlich auch stark alkoholisiert war. Als die Beamten selbst die Musik ausmachten, wurden sie aus der Menge heraus als Affen bezeichnet.
Die Promille-Grenze gilt auch auf dem Ammersee
Eine Trunkenheitsfahrt auf dem Ammersee beendete die Dießener Polizei im Juni: Ein 41-jähriger Mann war mit seinen beiden Kindern auf einem Tretboot im Bojenfeld vor dem Strandhotel in Dießen durch seine unsichere Fahrweise aufgefallen. Ein Atem-Alkoholtest ergab einen Wert von 1,84 Promille. Die Polizei machte darauf aufmerksam, dass auch auf dem Ammersee beim Führen von Fahrzeugen die 0,5-Promille-Grenze gelte.
Eine eher seltene Form des Widerstands gegen Polizeibeamte meldete die Weilheimer Polizei im Juni. Nachdem sich ein braun-schwarzer Mischlingshund unerlaubt von zu Hause entfernt hatte, konnte er gegen 2.30 Uhr im Bereich des Rathausplatzes in Weilheim angetroffen werden. Mit einer „Ingewahrsamnahme“, wie es im Bericht wörtlich hieß, war der Hund jedoch nicht einverstanden und biss dem Beamten in beide Hände durch die Handschuhe hindurch.
Ein Mann in historischer Militäruniform sorgt für Aufsehen
Aus Dießen wurde derweil im September eine eher seltene Form der Unfallflucht berichtet: Vermutlich mit einem Einkaufswagen verursachte eine unbekannte Person auf dem Parkplatz vor einem Getränkemarkt einen Verkehrsunfall. Die Polizei wies darauf hin, dass dieser Straftatbestand entgegen der landläufigen Meinung auch mit einem Einkaufswagen als „Tatmittel“ begangen werden kann.
Ebenfalls im September sorgte ein Mann in einer historischen Militäruniform in Steinebach am Wörthsee für Aufregung. Wie die Herrschinger Polizei berichtete, soll der Mann in der Etterschlager Straße Passanten mit einem Säbel bedroht und angekündigt haben, diese damit zu verletzen. Die beiden Passanten konnten unverletzt fliehen. Als die Polizei mit mehreren Streifen am Tatort ankam, war der Täter bereits verschwunden.
Anzeige wegen einer nicht bezahlten Zwetschge im Supermarkt
Eine kuriose Meldung kam schließlich im Oktober noch von der Polizei in Weilheim. Demzufolge erschien sonntagnachts gegen 1 Uhr die Filialleiterin eines Lebensmittelgeschäfts auf der Dienststelle, um den Diebstahl einer Zwetschge anzuzeigen. Ein 56-jähriger Mann soll am Vortag die Frucht in dem Supermarkt verköstigt haben, ohne diese zu bezahlen. Der Schaden durch den Diebstahl lag nach Angaben der Polizei bei 20 Cent.