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Dießen nimmt Stellung zu Windkraft-Plänen in der Nachbarschaft

Dießen

Dießen nimmt Stellung zu Windkraft-Plänen in der Nachbarschaft

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    Auch bei Raisting und Wessobrunn könnten Windkraft-Vorrangflächen ausgewiesen werden. Zumindest eine Fläche wird in Dießen kritisch gesehen.
    Auch bei Raisting und Wessobrunn könnten Windkraft-Vorrangflächen ausgewiesen werden. Zumindest eine Fläche wird in Dießen kritisch gesehen. Foto: picture alliance/dpa (Symbolbild)

    Erneut ist es im Dießener Gemeinderat um die Frage gegangen, wie man es mit Vorrangflächen für Windkraftanlagen hält, für die derzeit in ganz Bayern die Regionalpläne fortgeschrieben werden. Dieses Mal beschäftigte sich das Gremium mit den Planungen des Regionalplans Oberland in den Fluren von Raisting und Wessobrunn, die an das Dießener Gemeindegebiet angrenzen.

    Zum einen handelt es sich um eine mögliche knapp 80 Hektar große Vorrangfläche im Raistinger Hart, die an den Burggraben anstößt, der die Grenze zwischen Raisting und Dießen bildet. Sie reicht bis knapp 400 Meter an die Schatzbergalm, gut zwei Kilometer an die Ortsmitte von St. Georgen und rund drei Kilometer an die Ortsmitte von Dießen heran.

    Windkraft-Pläne: Dießen verweist auf die Vogelwelt in Raisting

    Dazu äußert der Dießener Gemeinderat ähnlich wie das Gremium in Raisting Bedenken. Diese beziehen sich zum einen auf eine mögliche Beeinträchtigung der Sichtbeziehung vom Naherholungsgebiet rund um Schatzberg und Burgberg zu den Alpen. Außerdem hält man das Gebiet wegen der auch von der Gemeinde Raisting genannten Vogelpopulationen (unter anderem zahlreiche Weiß- und Schwarzstörche sowie Rot- und Schwarzmilane) für ungeeignet. Auch wegen des großen landschaftlichen Werts des Gebiets entlang des Burggrabens erscheine dieser Standort für eine Windkraftanlage ungeeignet.

    Am Rande dieses Gebiets befindet sich ebenfalls nahe der Grenze zu Raisting auf der Dießener Flur eine neue Freiflächen-Photovoltaikanlage. Diese wäre jedoch von einem möglichen Schattenwurf von Windrädern auf der Raistinger Seite nicht betroffen, heißt es in der Vorlage für die Gemeinderatssitzung.

    Marc Schlüpmann fragt, was Raisting sonst für die Vögel tut

    Kritik an dem Beschluss gab es sowohl von Windkraftbefürwortern als auch -gegnern. Wenn die Gemeinde Raisting auf mögliche Gefahren für Vögel als Argument gegen Windräder anführe, dann würde er auch gerne wissen, was die Gemeinde gegen die millionenfachen Verluste von Vögeln unternehme, die durch Hauskatzen, den Verkehr und Glasscheiben entstehen, warf Marc Schlüpmann (Grüne) ein. Er denke auch nicht, dass Windräder die Sicht so verstellen, dass die Alpen nicht mehr erkennbar wären.

    Dagegen warnte Michael Hofmann (Bayernpartei) davor, dass Dießen bald von bis zu 300 Meter hohen Windkraftanlagen „umzingelt“ sein werde, deren Wirtschaftlichkeit er erneut in Zweifel zog: „Sie stehen und drehen sich nur, weil es Subventionen gibt.“

    Keine Position formuliert der Gemeinderat zu zwei bei Wessobrunn angedachten Windkraft-Vorrangflächen, die zusammen etwa 2,5 Quadratkilometer umfassen würden. Sie befinden sich im Nordosten des Gemeindegebiets zwischen Wessobrunn und Stillern südlich des Kohlgrabens, der in etwa wiederum die Grenze zu Dießen bildet. Diese beiden Gebiete sind jedoch deutlich weiter von Dießen entfernt. Die Distanz nach Wengen beträgt rund fünf Kilometer.

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