Ganz besonders intensiv geläutet wird in Dießen, wenn das Patrozinium des Marienmünsters gefeiert wird. Das geschieht wieder am Donnerstag, 15. August, dem Fest Mariä Himmelfahrt beziehungsweise bereits am Tag zuvor, wenn der kommende Festtag mit einem Plenum-Läuten eingeläutet wird – und zwar in Form eines Cluny-Läutens, das über eine halbe Stunde dauert. Dabei werden der Reihe nach alle Glocken eingeschaltet, erklingen dann gemeinsam, bevor sie noch einmal einzeln an die Reihe kommen und anschließend ein zweites Mal gemeinsam erklingen.
Das ist aber heuer noch nicht alles: Am Feiertag selbst gibt es um 13.30 Uhr wie vor drei Jahren auch wieder ein Glockenkonzert. Vorgestellt werden dabei verschiedene Klangmotive, die durch Zeiten des Kirchenjahres begleiten.
Acht Glocken ermöglichen im Marienmünster viele Klangkombinationen
Das Dießener Marienmünster hat mit acht Glocken ein sehr großes Geläut, normale Dorfkirchen besitzen in der Regel nicht mehr als vier Glocken. Das Geläut im Turm des Marienmünsters setzt sich zusammen aus einer älteren kleinen Glocke, drei Glocken aus dem Jahr 1950 von der Gießerei Czudnochowsky in Erding und vier Glocken aus dem Jahr 1987 von Perner in Passau. Diese acht Glocken ermöglichen eine Vielfalt von Kombinationen und Motiven, die den musikalischen Reichtum dieses Geläutes hörbar machen, erklärt Florian Jettenberger, der die Dießener Läuteordnung gestaltet hat.
Unterschiedliche und klar unterscheidbare Motive begleiten als „Klangbilder“ durch die Zeiten und Anlässe des Kirchenjahres. Das Glockenkonzert möchte diesen Klangschatz der Glocken an einigen Beispielen erleben lassen. Nach dem Vollgeläut wird bei dem Konzert unter anderem das Läuten der Sonntage im Jahreskreis und des Weihnachtsfestkreises vorgeführt, danach zwei Gloria-Motive und das österliche Halleluja für die Sonntage im Osterfestkreis, das Allerheiligen- und das Trauergeläut und schließlich das Läuten an Ostern, Pfingsten und Mariä Himmelfahrt.
Klöppel und Aufhängung der Glocken im Marienmünster müssen erneuert werden
Und das Konzert möchte auch auf eine anstehende größere finanzielle Ausgabe aufmerksam machen: 37 Jahre nach der Glockenweihe 1987 müssen nun die Klöppel der Münsterglocken und ihre Aufhängung dringend erneuert werden. „Da wir dafür keine Zuschüsse bekommen, sind wir auf Spenden angewiesen“, erklärt Jettenberger, „wir bitten darum und sagen den Spendern heute schon ein herzliches Vergelt´s Gott.“
Der eigentliche liturgische Höhepunkt an Mariä Himmelfahrt ist der Festgottesdienst um 10 Uhr mit Kräutersegnung und Einzug der Figuren der Freudenreichen, Schmerzensreichen und Glorreichen Gottesmutter, musikalisch gestaltet vom Münsterchor und Orchester mit der Messe in C-Dur von Charles Gounod. Um 11.30 und 14 Uhr werden auch Führungen durch die Kirche angeboten. (AZ)
Die Glocken des Marienmünsters
Die acht Glocken mit ihrer Nummer, Tonhöhe, ihrem Namen, Gewicht, Jahr des Gusses und ihrem Gießer (so weit bekannt)
1 G° Dreifaltigkeit 5130 kg 1987 Perner
2 B° Richard 3540 kg 1987 Perner
3 c´ Augustinus 1950 kg 1950 Czudnochowsky
4 d´ Katharina 1880 kg 1987 Perner
5 es´ Maria 1064 kg 1950 Czudnochowsky
6 f´ Elisabeth 995 kg 1987 Perner
7 g´ Mechtild 512 kg 1950 Czudnochowsky
8 b´ Totenglocke 494 kg
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