Auch die Dießener Grünen stellen sich für die Kommunalwahl in zehn Monaten auf. Offiziell angekündigt wurde dazu jetzt eine Zukunftswerkstatt am 25. Mai und die Nominierung eines Bürgermeisterkandidaten am 6. Juni. Um dessen Namen wird offiziell zwar noch ein Geheimnis gemacht. Dass es sich bei dem Kandidaten um Kieran Smolka handelt, wird aber auch nicht dementiert. Vielleicht wären die Grünen damit die ersten, die ihren Bürgermeisterbewerber offiziell nominieren. Bei der CSU geht es nämlich jetzt doch nicht so schnell wie geplant.
„Die Aufstellungsversammlung ist am 6. Juni, dann werden wir den Kandidaten auch bekannt geben“, hält sich Kieran Smolka an die Sprachregelung seiner Partei, „vorher kommt die Katze nicht aus dem Sack, es könnte auch sein, dass es jemand anderer macht.“ Das scheint jedoch eher eine hypothetische Möglichkeit zu sein, jedenfalls gibt es zu der Erzählung, dass der Kandidat Kieran Smolka sein wird, auch von ihm selbst keinen Widerspruch.
Kieran Smolka lebt seit neun Jahren in Dießen
Wer ist aber nun der wahrscheinliche Grünen-Kandidat mit dem ungewöhnlichen Namen? Kieran ist Irisch und bedeutet so viel wie „kleiner Dunkler“ und der Familienname verweist auf die schlesische Herkunft seiner Vorfahren väterlicherseits. Einen durchaus prominenten Vorfahren gibt es auf der mütterlichen Seite: Der zeitweise auch in Weßling lebende Psychiater, Neuroanatom und Neuropathologe Alois Alzheimer (1864-1915) war ein Ururgroßvater von Kieran Smolka.
Kieran Smolka ist in München geboren und im Fünf-Seen-Land aufgewachsen, er lebte unter anderem in Utting und ist seit neun Jahren in Dießen daheim. Der 57-Jährige arbeitet bei einem Dax-Konzern im strategischen Immobilienmanagement und beschäftigt sich dabei vor allem mit der Frage, wie die Liegenschaften des Unternehmens genutzt werden.
In Dießen ist Smolka auch unternehmerisch tätig: Er ist einer der beiden Vorstände „der größten Brauerei im Ort“, wie er augenzwinkernd die Craftbräu-Genossenschaft bezeichnet.
So ist der Stand bei der CSU in Dießen
Die Grünen, sagt Smolka, habe er zwar schon immer gewählt, in die Partei eingetreten ist er jedoch erst zu Beginn dieses Jahres - und das „gleich mit Vollkaracho“: Seit der Mitgliederversammlung im März gehört er dem Ortsvorstand als Beisitzer an. Bei seiner Wahl sagte Smolka, dass der Kauf von Wohnungen am Waffenschmiedweg durch die Gemeinde von einem privaten Bauträger ihn dazu veranlasst habe, sich kommunalpolitisch zu engagieren.
Neben den Grünen hat auch die CSU einen Bewerber ums Bürgermeisteramt angekündigt. Offiziell sollte die Kandidatur von Dominic Wimmer jetzt Anfang Mai gemacht werden. Der dafür angedachte Termin konnte aber nicht eingehalten werden. Grund dafür sei, so erklärte Ortsvorsitzender Marian Cammerer, dass er selbst zu diesem Zeitpunkt beruflich unabkömmlich sei.
Wie die Bürgermeisterwahl in Dießen 2020 ausging
Ansonsten hatte Bürgermeisterin Sandra Perzul (Dießener Bürger) Anfang des Jahres bestätigt, eine zweite Amtszeit anstreben zu wollen. 2020 war sie mit einem Stimmenanteil von 21,4 Prozent und 24 Stimmen Vorsprung vor Gabriele Übler (Grüne) in die Stichwahl gekommen. Im zweiten Wahlgang setzte sich Perzul mit 55,9 Prozent gegen Florian Zarbo (Freie Wähler) durch, der im ersten Wahlgang mit 26,2 Prozent noch vorn gelegen war. Der damalige CSU-Kandidat Roland Kratzer war in der ersten Runde als Viertplatzierter mit 12,1 Prozent ausgeschieden.
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