Die älteste Orgel Süddeutschlands
Ihre Restaurierung dauerte 18 Jahre. Am Sonntag ertönt sie zum ersten Mal wieder im Gottesdienst.
Der Engel, der links oben auf der Orgel sitzt, kann die große Einweihung nicht begleiten: Er hat seine Posaune noch nicht wieder bekommen. Ansonsten aber ist alles bereit für das Fest am Sonntag: Nach 18 Jahren ist die historische Orgel in Gabelbach fertig restauriert und erklingt zum ersten Mal wieder im Gottesdienst. „Wir spielen für den Engel mit“, sagt Richard Kraus, blickt nach oben und lacht. Der Vorsitzende des Orgelfördervereins hat allen Grund dazu. Denn die vergangenen Jahre hatten es in sich.
Kraus ist seit 40 Jahren Organist und Chorleiter in der kleinen Gemeinde. In den Achtzigerjahren habe die Orgel die ersten Probleme gemacht, erzählt er: Sie pfeift, ohne dass überhaupt eine Taste gedrückt wird, bei einem Konzert bricht eine Ventilfeder ab. Allmählich wird außerdem die Geschichte des Instruments bekannt – sie ist keine „normale Dorforgel“ mehr. Mittlerweile ist klar: Die Gabelbacher Kirchenorgel ist die älteste Süddeutschlands. Der berühmte Orgelbaumeister Marx Günzer hat sie 1609 für die Augsburger Barfüßerkirche gebaut. Fast 150 Jahre wird sie dort gespielt, doch dann passt sie nicht mehr zum Zeitgeschmack, sie soll verkauft werden. Die Gemeinde inseriert im Augsburger Intelligenz-Zettel. Es meldet sich der Gabelbacher Pfarrer Dominikus Paulus. 1738 ist hier eine Wallfahrtskirche gebaut worden, doch die Orgelempore steht noch leer. 1758 wird schließlich die Barfüßerorgel in St. Martin aufgestellt. Damit sie Platz hat, müssen die bemalten Seitenflügel und ein großer Engel abgenommen werden. Sie sind seitdem verschollen.
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