Gastronomie: Im Café Heider bleiben die Lichter aus

Neusäß-Westheim Im Café Heider bleiben die Lichter aus. Der Besitzer wird keinen Pächter mehr für das Lokal suchen. Ein bisschen wehmütig ist Helmut Wünsch schon: „Es ist sehr schade, dass nach so vielen Jahren Schluss ist mit dem Lokal“, sagt der Besitzer des Cafés Heider in Westheim, das seit einigen Monaten erneut leer steht.

Immerhin war das beliebte Lokal jahrzehntelang eine Institution in Westheim, „und wir haben in den vergangenen Jahren auch noch viel Geld in die Renovierung gesteckt“, so Wünsch. Dreimal sei er aber mit verschiedenen Pächtern „reingefallen“, jetzt sei Schluss. Seine Tochter plane, das Gebäude ihren Bedürfnissen entsprechend umzubauen und als Wohnung zu nutzen.

Das weit über die Grenzen Westheims hinaus beliebte Ausflugs- und Speiselokal in der Kobelstraße hat eine bewegte Geschichte: Vor fünf Jahren musste das Café überraschend und mit tragischem Hintergrund schließen, weil das alteingesessene Wirtsehepaar Katrin und Wolfgang Zöttl im April 2007 bei einem Motorradunfall tödlich verunglückt war. In Westheim herrschte damals große Betroffenheit über das Schicksal des Ehepaars, das das Lokal mit viel Herzblut und Engagement geführt hatte. Mit der Schließung fehlte vielen plötzlich ein wichtiger Treffpunkt, den nicht nur die Westheimer rege nutzten.

Ein Pächter nach dem anderen scheiterte

Ein Jahr nach dem Unfalltod der Zöttls war ein neues motiviertes Pächterehepaar gefunden, ein hoffnungsvoller Neuanfang war gemacht. Doch schon nach rund zwei Jahren gaben die neuen Wirtsleute auf. Immerhin länger als ihre Nachfolger, die jeweils nur ein Jahr durchhielten.

Zuletzt versuchten sich zwei Wirtinnen unter dem Namen „Iss was im Heider“ auch mit vielen Spezialangeboten wie Grillabend oder Candle-Light-Dinner.

Auf Dauer vergeblich, die Gäste bleiben aus. Woran lag’s? „Bei allen Nachfolgern kam das Essen und der Service halt nie mehr an den Standard von früher heran“, bedauert Wünsch.