Sein Leben ist eine Brauerei ohne einen Tropfen Bier
Georg Zott ist der letzte Brauer aus Rommelsried. Vor 30 Jahren kam das Aus. Warum es die Anlage trotzdem noch gibt
Viel ist nicht geblieben. Flaschenbügelstopfen, Postkarten und Bierfilzle, die über das Internet an Liebhaber versteigert werden, und eine Industriebrache am Ortsrand von Rommelsried. Das ist heute von der Brauerei Zott in dem Ortsteil von Kutzenhausen übrig. Und dann ist da natürlich noch Georg Zott. Er ist der letzte Braumeister, Mälzer und auch Inhaber des einstigen Familienunternehmens. Noch heute verbringt der 74-Jährige einen Großteil seiner Zeit auf dem Firmengelände – obwohl dort schon seit 1985 kein Bier mehr hergestellt wird. Wer ihn besucht, kommt in ein Büro, das beinahe aussieht wie in einem bayerischen Heimatfilm: Ein alter Kassenschrank, zwei Schreibtische, eine Schreibmaschine und ein altes Telefon. An der Wand hängen der Meisterbrief von Georg Zott aus dem Jahr 1968 und ein Luftbild der Firma. Und auch in den Fertigungsräumen ist noch vieles vorhanden, wie der große Kupferkessel im Sudhaus. „Den wollte sogar schon ein Museum haben“, erzählt Zott. Aber trennen konnte er sich nicht. „Wenn man den rausnimmt, dann ist alles vorbei“, sagt er.
Dabei ist seit mehr als 30 Jahren ohnehin alles vorbei für die Brauerei, die in ihren besten Zeiten einen Ausstoß von etwa 5000 Hektolitern pro Jahr hatte. Die Geschichte des Familienunternehmens reicht weit zurück: 1870 hatte Georg Zott, der Urgroßvater des letzten Braumeisters, das Unternehmen gegründet. Fast 100 Jahre lang entstand das Bier im benachbarten Gasthofsgebäude, dem heutigen Gasthof Schweiger. „Unter dem Dach war die Mühle, in der wir das Malz gemahlen haben“, erzählt Georg Zott aus seiner Jugend. Säckeweise hatte er als junger Bursche den Rohstoff mit einem VW Kombi aus Augsburg geholt. Nach der Station im Sudhaus kam das noch nicht fertige Bier ins erste Kellergeschoss, den Gärkeller, und schließlich als fertiges Getränk in den Lagerkeller im zweiten Kellergeschoss. Für den wurde übrigens im Winter blöckeweise Eis aus einem nahen Weiher geschnitten und 30 Stufen unter der Erde gelagert, damit das Bier frisch blieb.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.