Die Kindertagesstätte am Kirchberg in Allmannshofen wurde umgebaut und erweitert. Doch nicht so, wie es ursprünglich geplant war. Jetzt kann sich die Öffentlichkeit ein Bild von der Einrichtung machen: Am Sonntag, 18. Mai, laden das Team der Kita am Kirchberg und die Gemeinde Allmannshofen zum versprochenen und angekündigten Tag der offenen Tür in die Kindertagesstätte ein. Ein Rückblick zeigt, welche Rückschläge die Gemeinde auf ihrem Weg zu einer größeren Kita hinnehmen musste.
Erst sollte der Neubau in Allmannshofen 1,43 Millionen Euro kosten
Ein Rückblick: Im Mai 2021 hatte der Gemeinderat beschlossen, den Bedarf an Betreuungsplätzen auf zwölf Krippen- und 50 Kindergartenplätze festzulegen, da die Machbarkeitsstudie einen klaren Aufwärtstrend signalisiert hatte und die Betriebserlaubnis für die Kita bis dato nur befristet vorlag. Rasend schnell wurden die Anträge eingereicht, um den Förderantrag fristgerecht bis zum 30. Juni 2021 stellen zu können. Geplant wurde ein Neubau vor der Kirchberghalle. Die erste Kostenschätzung belief sich auf 1,43 Millionen Euro.
Doch der Neubau mit Mehrzweckraum im Untergeschoss konnte nur bedingt genehmigt werden. Aufgrund eines Bodengutachtens und der Erkenntnis, dass trotz Lage am Berg ein Grundwasserproblem besteht, war der Kellerbau letztlich passé. Im Dezember 2021 lag dann die Baugenehmigung für einen Anbau ohne Unterkellerung vor.
Plötzlich sollte der Eigenanteil Allmannshofen steigen
Bis Januar 2022 musste die erste Kostenschätzung bereits auf 2,187 Millionen Euro nach oben korrigiert werden – als Nachwirkungen der Corona-Pandemie und als Vorboten der sich zum Krieg zuspitzendenUkraine-Krise. 1,119 Millionen Euro hätten aus Zuwendungen aus der Regelförderung finanziert werden sollen; weitere 712.000 Euro aus einem Sonderprogramm. Der Eigenanteil für die Gemeinde hätte sich auf 356.000 Euro belaufen – doch das war nur Theorie.
Allmannshofens Bürgermeister findet deutliche Worte
Im Februar erhielt die Gemeinde ganz andere Nachrichten: Nur 30 Prozent der förderfähigen Kosten sollte die Gemeinde als Zuschuss erhalten, womit der Eigenanteil der Gemeinde auf 1,5 Millionen Euro angestiegen wäre. Dafür fand Stettberger in der Bürgerversammlung im Jahr 2022 deutliche Worte und formulierte auch einen Appell: „Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung zu stellen, ist Aufgabe der Gemeinde. Die Aufgabe der Politik ist es, die finanziellen und verlässlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Hier ist dringender Handlungsbedarf. Wir hoffen auf Unterstützung.“
Die Lösung in Allmannshofen: Die Kita wird um die Kirchberghalle erweitert
Statt auf Unterstützung zu hoffen, präsentierte Stettberger in der Bürgerversammlung 2023 dann eine „Inhouse-Lösung“, die die Gemeinde ausgetüftelt hatte. „Wir haben die Reißleine gezogen, sonst hätten wir uns extrem verschulden müssen“, erklärt Stettberger rückblickend. Für die neue Lösung gab es einen positiven Förderbescheid: Für rund eine Million Euro sollte die Kindertagesstätte um einen Teil der Kirchberghalle erweitert werden. Die Höhe der Förderung bezifferte er auf 456.000 Euro. Ein Teilbereich der Kirchberghalle – etwa ein Platzangebot für 199 Personen – sollte weiterhin nutzbar bleiben. Auch ein Rückbau soll zu einem späteren Zeitpunkt möglich sein. Schon ein Jahr später – zur Bürgerversammlung 2024 – präsentierte Stettberger Bilder des Umbaus samt einiger Zahlen.
Vor den Umbaumaßnahmen belief sich die Hallenfläche auf 330 Quadratmeter. Davon werden nun 146 Quadratmeter von der Kita belegt. Der Bürgersaal hat noch eine Größe von 122 Quadratmetern, der Café-Bereich misst 60 Quadratmeter. Auch im Außenbereich hinter der Halle wurde umgebaut.
In der Bürgerversammlung Anfang des Jahres verkündete der Bürgermeister: Es liegt die unbefristete, dauerhafte Genehmigung für zwölf Krippen- und 50 Kindergartenplätze vor. Im Jahr 2023 besuchten 43 Kinder die Kita (zehn Krippen- und 33 Kindergartenkinder), im Jahr 2024 waren es 51 Kinder (15 Krippen- und 36 Kindergartenkinder) und heuer zeigt ein Blick auf die Belegungszahlen 47 Kinder (11 Krippen- und 36 Kindergartenkinder).
Auch ein Großteil der Förderung ist schon geflossen. Summa summarum kosteten Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen 1,1 Millionen Euro, wobei knapp eine Million Euro als „zuwendungsfähige Kosten“ anerkannt wurden. 456.000 Euro an Förderung wurden der Gemeinde in Aussicht gestellt, 360.000 Euro sind bereits eingegangen. Die Differenz von 96.000 Euro erwartet die Gemeinde noch in diesem Jahr.
Tag der offenen Tür in Allmannshofen
Und das ist am Tag der offenen Tür in Allmannshofen alles los: Von 11 bis 16 Uhr gibt es eine Kinderhüpfburg, eine Tombola, Kinderschminken und eine Feuerlöschübung samt Blick ins Feuerwehrfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Allmannshofen. Ab etwa 12.30 Uhr wird ein Ausflug mit einer Ponykutsche angeboten. Das Juze sorgt zusammen mit dem SC Allmannshofen und der Kita samt Elternbeirat für die Bewirtung.
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