Das Thema mit der Überschrift „Informationen zur Kommunalwahl“ stand ganz am Schluss auf der Tagesordnung des Biberbacher Gemeinderats am Dienstagabend. Es ging um Fristen und Eckdaten, ehe Wolfgang Jarasch dann „in persönlicher Sache“, wie er es nannte, etwas Wichtiges verkünden wollte: „Ich habe für mich eine Entscheidung getroffen. Ich werde nicht mehr bei den Kommunalwahlen kandidieren“, sagte Jarasch (Freie Wähler) den Ratsmitgliedern und den bei der Sitzung anwesenden Bürgerinnen und Bürgern. Jarasch, seit 2008 Biberbachs Bürgermeister, stellt sich damit im März 2026 anders als 2014 und 2020, wo er mit 55 Prozent wiedergewählt wurde, nicht zur erneuten Wahl auf.
Die Gemeinde Biberbach war in den vergangenen Monaten immer mal wieder in den Schlagzeilen. Zum einen ging es um das Geld, das knapp geworden ist. Biberbach war die letzte Kommune im Landkreis Augsburg, die keinen gültigen Haushaltsplan für das laufende Jahr 2024 hatte. Nachdem der erste Haushaltsentwurf von Biberbach vor allem eine extrem hohe Pro-Kopf-Verschuldung bis zum Ende des Finanzplans 2027 bedeutet hätte und von der Genehmigungsbehörde zurückgewiesen worden war, ist der Haushaltsplan für Biberbach erst am 31. Oktober 2024 genehmigt worden. Ein Sparpaket war nötig geworden.
In Biberbach sind beide Feuerwehr-Kommandanten zurückgetreten
Für Wirbel in der Gemeinde mit rund 3500 Einwohnern sorgte auch der Rücktritt beider Feuerwehr-Kommandanten. Nur wenige Minuten dauerte im Mai die Verabschiedung der beiden ausgeschiedenen Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Biberbach im Gemeinderat. Mit einem Geschenkkorb bedankte sich Bürgermeister Wolfgang Jarasch beim ersten Kommandanten Rainer Würz und seinem Stellvertreter Richard Würz für den jahrelang ehrenamtlich geleisteten Dienst. Dieser Abschied in kühler Atmosphäre hatte seine Vorgeschichte. Denn die beiden Brüder Würz, die über ein Jahrzehnt für die Feuerwehr tätig gewesen waren, hatten gemeinsam ihren Dienst quittiert, da der von ihnen geforderte Wunsch nach der Berufung eines weiteren, dritten Kommandanten, nicht in Erfüllung gegangen war. Ob diese Entwicklungen zur Entscheidung Jaraschs beigetragen haben, ist aktuell offen. Für eine Stellungnahme zu seinen Gründen für das Aufhören als Bürgermeister war Jarasch am Mittwoch nicht zu erreichen. (kar/pibo)
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