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Bonstetten: Zwischen den Jahren durch den Wald vorbei an Kunst

Bonstetten

Zwischen den Jahren durch den Wald vorbei an Kunst

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    Der LandArt-Kunstpfad in Bonstetten ist der längste in Deutschland. Er wurde von Künstler Hama Lohrmann in Zusammenarbeit mit einigen regionalen Institutionen errichtet.
    Der LandArt-Kunstpfad in Bonstetten ist der längste in Deutschland. Er wurde von Künstler Hama Lohrmann in Zusammenarbeit mit einigen regionalen Institutionen errichtet. Foto: Lohrmann

    Zur Ruhe kommen, etwas Abstand gewinnen und vielleicht den Weihnachtsspeck verlieren - Gründe für einen Spaziergang gibt es viele. In einer losen Serie erinnern wir an die schönen Wanderwege im Augsburger Land. In dieser Folge geht es um Deutschlands größten Landart-Kunstpfad.

    Der Künstler Hama Lohrmann hatte den LandArt-Kunstpfad bei Bonstetten gestaltet. Vor elf Jahren wurde er eröffnet. Danach hatte der Künstler sein Werk noch erweitert - und zwar immer vor Ort. Was er verwendet, stammt immer aus der Landschaft. Manches verweht, manches verwittert, manches verwächst sich. So lohnt sich der Ausflug nach Bonstetten auch nach wenigen Wochen oder Monaten wieder.

    Der Kunstpfad ist eingebunden in den Naturpark Westliche Wälder. Er ist rund sechs Kilometer lang und führt durch die Bonstetten umgebenden Wälder. Start ist beim Dorfplatz. Lohrmann beschreibt seine Werke als „vergänglichen Teil der Natur, die sich ständig verändert“ und deshalb öfter anschauenswert sind.

    Ein Kunstwerk von Hama Lohrmann am LandArt-Kunstpfad bei Bonstetten.
    Ein Kunstwerk von Hama Lohrmann am LandArt-Kunstpfad bei Bonstetten. Foto: Naturpark

    Sie erheben keinen Ewigkeitsanspruch und sollen einladen an Plätzen innezuhalten und auch die umgebende Landschaft neu und sich selbst als ein Teil davon zu entdecken und wahrzunehmen. „Voraussetzung und Idee, meine Kunst umzusetzen, ist, dass sie nicht fertig, starr und isoliert für sich oder durch Zäune abgesperrt ist, sondern zugänglich bleibt“, sagte Lohrmann damals.

    Wie beliebt der Pfad ist, zeigen Besucherzahlen, Touristen von weiter her kamen fast von Anfang an. Sechs Jahre nach Gründung des LandArt-Kunstpfades wurde das Projekt erweitert. Seitdem führt auch eine Lautschtour durch den Wald. So können die Spaziergänger und Besucherinnen den philosophischen Ansätzen von Künstler Hama Lormann und seinen Gedanken zu seinem Werk lauschen.

    Auch eine Lauschtour führt entlang des Bonstetter LandArt-Pfades

    Die Audiotour durch die Wälder Bonstettens wurde in die bestehende App „Bayerisch-Schwaben-Lauschtour“ integriert. Die gibt es seit acht Jahren. Sie umfasst 19 weitere Hörangebote in ganz Schwaben. In Bonstetten beginnt der sechs Kilometer lange Weg auf dem Dorfplatz neben dem Gasthof Bräustüberl. Startet man dort die etwa 1,5 Stunden lange Tour, ergreift Moderator Marco Neises das Wort.

    Der ehemalige Reporter führt den Zuhörer in das vor ihm stehende Kunstwerk ein und nennt erste Details darüber. Dann übernimmt Künstler Lohrmann und erklärt die Gedankengänge hinter seiner Arbeit. Im ständigen Wechsel spielen sich die beiden Hauptdarsteller gegenseitig die Bälle zu. Für den Zuhörer fühlt sich das wie in einem Podcast an. 2024, im Jubiläumsjahr vom Naturpark Augsburg - Westliche Wälder, wurde auch immer wieder der LandArt-Pfad erwähnt. Und für Bonstetten selbst bleibt er auch Thema. Erst in der jüngsten Sitzung war über zwei Comfort-Liegen entlang der Strecke nachgedacht worden.

    Ein Spaziergang dort lohnt sich auch zwischen den Jahren und in der „staden“ Zeit. So wie die Kunstwerke im Wald verändert sich auch das Leben. Und vielleicht kommen einem beim Blick auf die LandArt oder beim Lauschen auf die Gedanken Lohrmanns und Neises‘ noch ganz andere Ideen. Also, warm anziehen und los, auf einen finalen Spaziergang im Augsburger Land. (corh)

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