„Wenn jetzt der Checker Tobi vorbei laufen würde, würde ich mir ein Autogramm holen.“ Auch für die achtjährige Johanna aus Gersthofen ist der 38-Jährige eine Berühmtheit. Doch damit wird es nichts. Bei exakt 914 Zuschauern, davon zwei Drittel Kinder zwischen sieben und 14 Jahren, in der restlos ausverkauften Gersthofer Stadthalle wäre Checker Tobi wohl heute noch nicht fertig, alle Autogramm- und Selfiewünsche seiner Fans zu erfüllen.
Inzzwischen gibt es Hörspiele, Podcasts und Kinofilme mit Tobi
„Es ist die Person, die fasziniert, weil Checker Tobi ständig in den heimischen Wohn- und Kinderzimmern präsent ist“, sagt eine Besucherin aus Thierhaupten, die mit der ganzen Familie gekommen ist. Tobi ist bei den Kids ein Superstar. Mit seiner seit mehr als zehn Jahren auf KIKA ausgestrahlten Kinderwissenssendung ist er sowohl im Fernsehen, als auch auf den heutzutage populären anderen Kanälen und sozialen Medien, in Hörspielen, Podcasts sowie in seinen Kinofilmen omnipräsent. Entsprechend euphorisch fällt auch der Jubel aus, als Tobias Krell, wie Checker Tobi mit bürgerlichem Namen heißt, die völlig leere Bühne betritt. Sein einziges Requisit ist eine Fernbedienung, mit der er verschiedene Bilder und Filmausschnitte auf eine Großbildleinwand projeziert.
„Ich habe einen der tollsten Jobs, den es auf der Welt gibt. Ich kann reisen und entdecken“, treffe Leute, die sonst niemand trifft, und mache Sachen, die sonst niemand machen darf“, erzählt er von seinen Reisen zum Tauchen nach Tasmanien oder in die Slums in Indien und Begegnungen mit Indigenen im Urwald und Klimaforschern in Grönland. Aber auch davon, wie er als Kackawurst verkleidet durch ein Popoloch schlüpfte, oder schwere und nachdenkliche Zeiten mit krebskranken Kindern im Krankenhaus verbrachte, An das Gespräch mit der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel kann er sich nicht mehr erinnern. „Ich war zu aufgeregt.“ Aufgeregt sind auch die Kinder, die ihm assistieren dürfen und mit dem Mikrofon durch den Saal rennen, um wieder andere Kinder zu interviewen. Die verraten dann, dass zu den Sachen, die sie niemals essen würden, neben Kakerlaken auch Garnelen oder Blumenkohl zählen. „Ich habe in meinem Job auch einige Male meinen Ekel oder meine Angst überwinden müssen“, so Checker Tobi.
Bei der Fragerunde unter dem Motto „Klugscheißerwissen“ zum Klimawandel und zum Treibhauseffekt sind dann die jungen Zuschauenden gefragt. Und auch hier schnellen die Finger in die Höhe, werden sehr gute Beiträge geliefert. „Ein schwieriges Tema“, musste Checker Tobi zugeben, „weil auch ich für Reportagen um die ganze Welt geflogen bin und dabei die Luft verpestet habe.“ Nach 45 Minuten -genau so lang wie eine Schulstunde - endet der erste Teil. Die Aufmerksamkeit ist inzwischen nach unten gegangen. „Ich habe es mir anders vorgestellt. Mehr Aktion auf der Bühne“, meinte eine Besucherin.
Tobi erklärt, wie ein Kinofilm entsteht und verrät ein „Geheimnis“
Etwas lebhafter wurde es nach der Pause, als bei einem „Chexperiment“ ein Tischtennisball mittels eines Föhns von A nach B transportiert werden durfte. Die Siegerin kannte die Lösung, weil sie es bei Checker Tobi im Fernsehen gesehen hatte, dass hier der Bernoulli-Effekt, der auch Flugzeuge fliegen lässt, zur Anwendung kommt.. Bei der Frage, wer denn seinen Kinofilm „Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen“ gesehen habe, schnellen nochmals alle Finger in die Höhe. Anhand von Beispielen wird erklärt, wie so ein Kinofilm entsteht, was der Unterschied zwischen Spielfilm und Dokumentarfilm ist. Am Ende verrät er, dass es einen dritten Kinofilm geben wird. „Checker Tobi und die heimliche Herrscherin der Erde“, lautet der Titel. „Aber das muss geheim bleiben, das muss hier im Raum bleiben“, sagt Checker Tobi augenzwinkernd..
„Gibt der Checker Tobi jetzt noch eine Autogrammstunde?“, will Johanna am Ende der zweiten 45 Minuten wissen und ist ein bisschen enttäuscht, dass sie sich mit einem gemeinsamen Abschlussfoto begnügen muss.
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