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Der Kreisjugendring könnte im Landkreis Augsburg bei der Jugendarbeit helfen

Nordendorf

Unterstützt der Kreisjugendring Gemeinden bei der Jugendarbeit?

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    Jugendliche freuen sich über einen Treffpunkt. Auch im Norden des Landkreises Augsburg ist das immer wieder ein Thema.
    Jugendliche freuen sich über einen Treffpunkt. Auch im Norden des Landkreises Augsburg ist das immer wieder ein Thema. Foto: Archivbild

    Dass sich der Einsatz des Kreisjugendrings (KJR) in puncto Jugendarbeit in allen Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Nordendorf verwirklichen lässt, ist passé. Nach einer ersten Informationsveranstaltung im Herbst 2024 trugen die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden die Idee in ihren Gemeinderatsgremien vor, doch nur zwei Gemeinden – Westendorf und Ellgau – gingen mit einer Absichtserklärung einen Schritt weiter und trafen sich erneut mit dem KJR.

    Doch was war eigentlich der Ausgangspunkt? Ursprünglich hatte die Gemeinde Nordendorf das Thema ins Rollen gebracht. Nordendorfs Bürgermeister Tobias Kunz erklärt die Ursprungsidee auf Rückfrage so: Jugendliche aus dem Ort äußerten den Wunsch, einen Jugendtreff zu gründen, der für Jugendliche unter 18 Jahren gedacht ist. Der Gemeinderat fand diese Idee grundsätzlich gut, sah aber auch die Notwendigkeit, dass dieser Jugendtreff betreut wird. Deshalb habe sich die Gemeinde Nordendorf beim Kreisjugendring informiert, welche Betreuungsmöglichkeit es gibt. Das erste Fazit: Eine professionelle, kommunale Jugendarbeit ist mit Personalkosten verbunden. An dieser Stelle wurden die anderen VG-Gemeinden ins Boot geholt und um Interessenbekundungen ihrerseits gebeten.

    Mehrere Gemeinden im Landkreis lehnten die Idee ab

    In Allmannshofen habe man sich dafür entschieden, die Idee „aus Kostengründen“ aktuell nicht weiterzuverfolgen, erklärt Bürgermeister Markus Stettberger auf Rückfrage und ergänzt: Im Ort gibt es bereits einen Jugendtreff. Auch aus Kühlenthal, von Bürgermeisterin Iris Harms, heißt es: „Im Rahmen der nötigen Sparmaßnahmen haben wir beschlossen, dieses Thema nicht weiter zu verfolgen.“ In Ehingen spielte wohl letztlich auch der Gedanke an die angespannte Haushaltslage eine Rolle, vermutet Ehingens Bürgermeister Franz Schlögel und berichtet: „Die Jugendarbeit mit dem KJR wurde nur mit knapper Mehrheit vom Gremium angelehnt. Es gab viel Für und Wider, wobei es im Grundsatz sicher als eine gute Ergänzung zur Jugendarbeit der Vereine gesehen worden wäre.“

    So wird Nordendorfs Jugentreff organisiert

    Dass die Gemeinde Nordendorf, die ursprünglich die Idee ins Rollen gebracht hat, nun nicht mehr dabei ist, hat auch andere Gründe, die Nordendorfs Bürgermeister Tobias Kunz so erklärt: „Durch die Initiative unserer Jugendbeauftragten hat sich ein Jugendtreff entwickelt, bei dem sich Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren alle zwei Wochen treffen. Die Betreuung wird über Eltern organisiert.“ So kann die Gemeinde einen Jugendtreffs anbieten, ohne mit Personalkosten konfrontiert zu werden. Wichtig sei dies auch, weil die Gemeinde mit Blick auf das kommunale Budget zunächst die Schadensbeseitigung des Hochwassers berücksichtigen musste. „Das sind Kosten, die vor Juni 2024 niemand auf dem Schirm hatte“, erklärt Kunz.

    Ende März sollen geführge Jugendhäuser besichtigt werden

    Und inwiefern wird das Thema der kommunalen Jugendarbeit in Westendorf und Ellgau weiterverfolgt? In der jüngsten Gemeinderatssitzung in Westendorf berichtete Bürgermeister Steffen Richter über einen Austausch mit dem KJR, bei dem „klassische Konzepte“ vorgestellt wurden. Gut ausgebildete, studierte junge Menschen sollten dabei die kommunale Jugendarbeit übernehmen. Doch das ist teuer. Um den finanziellen Aufwand zu reduzieren, wurde die Idee besprochen, mit Studentinnen oder Studenten der Sozialpädagogik oder der Erziehungswissenschaften zu starten. Um das Thema griffiger zu machen, soll es Ende März eine Exkursion geben, bei der geführte Jugendhäuser live zu besichtigen sein werden. Inwiefern die Gemeinde Ellgau den Weg der kommunalen Jugendarbeit weiterhin verfolgt, ist noch offen. Ellgaus Bürgermeisterin Christine Gumpp erklärt auf Rückfrage, dass dies erst im Gemeinderat beschlossen werden müsste. Und das wiederum sei nur mit Blick auf die Finanzen und die Haushaltslage zu entscheiden.

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