Weiß-blauer Himmel, Sonne, Vogelgezwitscher, ein munter plätschernder Wasserlauf, Sommerblumen in Hülle und Fülle samt einem zünftigen Weißwurstfrühstück. In dieser Traumkulisse erwarteten Elisabeth und Gotthard Biallas ihre besonderen Gäste. Stadtbergens Bürgermeister Paul Metz und dessen Stellvertreter Michael Smischek zählten zu den ersten Gratulanten zur Diamantenen Hochzeit. Seit über 60 Jahren gehen die Biallas gemeinsam durchs Leben. „Für diesen Anlass schlüpfe ich sogar in mein Brautkleid, das ich vor 60 Jahren trug. Es passt immer noch perfekt“, freut sich die Jubilarin.
Die Biallas können es an ihrer Diamantenen Hochzeit kaum fassen, wie schnell die Jahrzehnte vergangen sind. „Wir haben ganz jung geheiratet und wollten die Geborgenheit, die die gute ‚alte‘ christliche Ehe den Partnern und den Kindern schenkt“, erklärt Elisabeth Biallas. „Wir lernten, dass man immer wieder aufeinander zugehen muss und es immer wieder einen neuen Anfang gibt“, betont das Ehepaar. „Wir kommen noch aus einer anderen Welt. Heute ist alles viel komplizierter. Wir haben das Gefühl, die Welt wird immer chaotischer. Wir verlassen sie irgendwann mit den größten Sorgen um unsere Kinder und Enkel“, sagt Gotthard Biallas (84) nachdenklich.
Am 16. August 1964 gaben sie sich das Ja-Wort
Die Eheleute wuchsen in unterschiedlichen Welten auf. Gotthard Biallas in einer durch den Krieg zerrissenen Familie in bitterer Not und Armut, dann auf der Flucht mit seiner verwitweten Mutter und Schwester aus Oberschlesien, die letztendlich nach Nürnberg führte. Elisabeth Biallas, eine geborene Nusser, hingegen behütet in einer Familie mit fünf Geschwistern in Münsterhausen. „Mein Großvater war der letzte Bader, ein Wundarzt, Zahnarzt und Friseur, mein Vater dann der Dentist in dem schwäbischen Dorf“, erzählt Elisabeth Biallas (84). Kennengelernt haben sich die beiden 1960 an der Pädagogischen Hochschule in Eichstätt. Mit 23 Jahren startete das junge Paar in den Schuldienst in Mattsies im Allgäu und Nürnberg. „Der Kampf der Zusammenführung unseres gemeinsamen Lebenswegs fand schließlich in Augsburg sein gutes Ende“, lacht Gotthard Biallas. So gab sich das Paar am 16. August 1964 das Ja-Wort und fand 1968 in dem für sie völlig unbekannten Deuringen einen Bauplatz für ihr Eigenheim.
Mit ihrem geliebten Deuringen sind die pensionierten Lehrkräfte, die an der Realschule in Neusäß und an der Grundschule in Stadtbergen und Aystetten unterrichteten, tief verwurzelt. Gotthard Biallas engagiert sich bis heute aktiv im Deuringer CSU-Ortsverband, zu dessen Gründern er zählt und seit 68 Jahren Mitglied ist. Sein politisches Engagement führte ihn in den Stadtberger Gemeinderat unter dem damaligen Bürgermeister Raimund Bertele und er gehörte dem Pfarrgemeinderat von St. Gabriel an. Gattin Elisabeth steht der Katholischen Pfarreiengemeinschaft als Lektorin zur Seite. Beide lieben Reisen Wandern, ihren Literaturkreis und hegen und pflegen mit Hingabe ihr idyllisches Gartenparadies.
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