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Ehingerin aus Ecuador sammelt für ein Mädcheninternat in ihrer Heimat.

Ehingen

Hilfe aus Ehingen für Mädchen in Ecuador

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    Gruppenbild im Aufenthaltsraum des Mädchen-Kinderheims. Links knieend Monica Kukula, rechts knieend Karl Kukula.
    Gruppenbild im Aufenthaltsraum des Mädchen-Kinderheims. Links knieend Monica Kukula, rechts knieend Karl Kukula. Foto: Familie Kukula

    Der Liebe wegen kam Monica Kukula vor gut 30 Jahren aus Guayaquil, Ecuador, nach Ehingen. Dort hat sie eine neue Heimat gefunden. Doch ihr Herz schlägt weiterhin für ihr Herkunftsland. Besonders für das Kinderheim Hogar Perpetuo Socorro (Heim der immerwährenden Hilfe) in ihrer Geburtsstadt, dem sie seit vielen Jahren eng verbunden ist. Gemeinsam mit ihrem Mann Karl unterstützt sie die Einrichtung, die Mädchen aus familiär schwierigen Verhältnissen ein sicheres Zuhause und Bildung ermöglicht. Vom Staat gibt es dafür keine finanzielle Unterstützung.

    Monica Kukula arbeitete als Sekretärin bei einer Bank in Guayaquil, als sie 1991 ihren späteren Ehemann Karl kennenlernte. Der Ehinger war von seinem Arbeitgeber für einige Jahre nach Südamerika entsandt worden. Geheiratet wurde 1993 in Ecuador. Der erste Sohn kam 1994 in Venezuela zur Welt. Ende 1994 stand der Umzug ins rund 10.000 Kilometer entfernte Deutschland an. Inzwischen fühlt sich Monica Kukula in Ehingen fest verwurzelt. Und doch zieht es sie immer wieder mit Gedanken und Herz zurück in ihr Geburtsland. Sie sagt: „Ich habe zwei Heimatländer.“ 

    So unterstützt das Paar aus Ehingen das Kinderheim in Ecuador

    Karl, Monica Kukula und ihre drei erwachsenenen Söhne reisen regelmäßig nach Ecuador, um Verwandte und Familie zu besuchen. Bei jeder Reise wird das Kinderheim besucht. „Leider reichen dort die finanziellen Mittel nicht aus, um alle hilfsbedürftigen Mädchen aufnehmen zu können“, bedauert das Paar. Die Einrichtung finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Dort finden Mädchen zwischen fünf und 18 Jahren ein Zuhause, bekommen eine Schulausbildung und sind vor Verwahrlosung, Gewalt und Armut geschützt. Die Kapazität reicht für 50 Mädchen, aktuell leben dort 27.

    Wer für das Kinderheim in Ecuador spendet, erhält eine Spendenquittung

    Laut Karl Kukula gibt eine große lokale Supermarktkette zwar kostenlos Lebensmittel ab, die kurz vor dem Verfallsdatum sind, und auch die Leiterin, die selbst im Heim wohnt, arbeitet unentgeltlich. „Dennoch fallen Kosten für Unterhalt und Gehälter an, etwa für drei Erzieherinnen, sieben Betreuerinnen, eine Psychologin und eine Rechtsanwältin.“ Die Ausgaben summieren sich pro Jahr auf rund 100.000 Euro. Etwa 25.000 Euro kommen durch regelmäßige Spenden zusammen. Ein Mal pro Jahr gibt es von der Caritas Spanien rund 15.000 Euro. Durch Initiativen wie etwa dem Verkauf von Handarbeiten und Gebäck kommen nochmals rund 20.000 EUR zusammen. Ein Fehlbetrag bleibt. Da möchte das Ehepaar nicht tatenlos zusehen. Im Familien- und Freundeskreis wurden bereits einige Patenschaften vermittelt. Außerdem erreichten Kukulas, dass es für Spenden nun auch Quittungen gibt (siehe unten).

    Josefine Wengenmayr hat ein Praktikum im Kinderheim gemacht.
    Josefine Wengenmayr hat ein Praktikum im Kinderheim gemacht. Foto: Wengenmayr

    Die Begeisterung und das Engagement des Ehepaars sind ansteckend: Verwandte und Freunde haben sie bereits inspiriert, das Land zu bereisen und das Kinderheim persönlich kennenzulernen – eine Einrichtung voller Hoffnung und neuer Chancen. So absolvierte dort kürzlich die 18-jährige Abiturientin Josefine Wengenmayr ein Praktikum. Die Mädchen schilderten ihre Hoffnungen und Berurfswünsche. Das Heim gibt ihnen die Möglichkeit, Träume Wirklichkeit werden zu lassen.

    Am 5. Juli findet in Ehingen ein Konzert zugunsten des Kinderheimes statt

    Auch das befreundete Ehepaar Gerhard und Ulrike Heindl war Anfang des Jahres mit vor Ort. Dabei entstand sogleich die Idee, mit Musik des Chors Da Capo von Deutschland aus das Projekt zu unterstützen - sowohl Monica Kukula als auch Ulrike Heindl sind Chormitglieder. Letztere konnte nach der Rückkehr ihre Chormitglieder für eine Spendenaktion zugunsten des Mädchenheims begeistern: Am Samstag, 5. Juli um 18 Uhr, wird der Chor unter der Leitung von Elisabeth Havelka einen Gottesdienst in der Pfarrkirche musikalisch mit Gospel-Songs gestalten und im Anschluss ein Gospel-Konzert geben.  Es gibt eine Bilder und Infos über das Heim sowie einen persönlichen Erfahrungsbericht von Josefine Wengenmayr über ihren Einsatz. Der Spendenerlös des Abends kommt dem Mädchenheim zugute. 

    Die Ecuador-Hilfe aus Ehingen

    Die Gründung des Kinderheimes Icon Pfeilspitze nach unten

    Die Geschichte der Einrichtung ist ebenso interessant wie bedeutend. Das Kinderheim wurde 1957 vom französischen Pfarrer René Simon und der wohlhabenden Ecuadorianerin Clementina Espinoza Cordero gegründet. Cordero stellte anfangs ihr großes Privathaus als Unterkunft für die Mädchen zur Verfügung. Der amerikanische Pfarrer José Lauro konnte Spendengelder aus den USA generieren und baute das Heim auf einem Grundstück der Stadt Guayaquil in den Jahren 1966 bis 1971 auf. Hinzu kam noch Leonor Heinert Amador (Vorfahren aus Deutschland), die ihr Privathaus verkaufte und den Erlös zum Aufbau des Heims beisteuerte. Beide Frauen gaben ihre gesamte monatliche Rente für das Mädchenheim. Anfang der 1970er Jahre wurde der Betrieb im Neubau aufgenommen. Die beiden ledigen Frauen lebten bis zu ihrem Tod mit ihren Schützlingen im Heim und kümmerten sich aus Berufung und Nächstenliebe um die Kinder. Zeitweise lebten bis zu 180 Mädchen in der Einrichtung.

    So kann man spenden Icon Pfeilspitze nach unten

    Wer jetzt für das Heim spenden möchte, überweist einen Betrag an Adveniat (IBAN DE 03 3606 0295 0000 017345 / BIC GENODED1BBE) unter Angabe der Projektnummer 23100043 und erhält ab einer Höhe von 100 Euro eine Spendenquittung. Adveniat überweist diesen Betrag als „Weiterleitungsspende“ an die Einrichtung.

    Das Kinderheim muss gegenüber Adveniat genau dokumentieren, wofür das Geld verwendet wird. Aufgrund der hohen Bankspesen wird immer gewartet, bis mindestens 1.000 Euro aufgelaufen sind und erst dann wird nach Ecuador überwiesen.

    Eine Patenschaft übernehmen Icon Pfeilspitze nach unten

    Mit einem Betrag von 50 bis 70 Euro im Monat kann man in etwa die Schul- und Unterhaltskosten eines Kindes abdecken. Bei weiteren Fragen zum Kinderheim oder Interesse an einer Patenschaft Kontaktaufnahme per Mail: monica.kukula@yahoo.de

    Weitere Informationen Icon Pfeilspitze nach unten
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