Original oder Fälschung? Diese Frage begleitet Besucherinnen und Besucher der neuen Sonderausstellung „Alles Fake? Täuschend echt oder echt getäuscht“ im Museum Oberschönenfeld durch die Geschichte nachgemachter, imitierter oder schlicht gefälschter Dinge. Ab dem 6. April bis einschließlich 12. Oktober dürfen sich Jung und Alt verblüffen lassen – von Verkleidungskünstlern aus der Natur, raffinierten Kunstfälschungen und vermeintlich teuren Luxusobjekten. Die Zeitreise durch die Welt der Fälschungen endet dabei bei einem Avatar. Kurator Florian Dörschel vom Museum Oberschönenfeld hat in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Menschenzentrierte Künstliche Intelligenz der Universität Augsburg eine Künstliche Intelligenz für die Ausstellung erstellen lassen. Avatar Cora gibt dabei „Fake News“ und beantwortet auch Fragen zur technischen Revolution.
Die Objekte aus der Museumssammlung schlagen eine Brücke in die Vergangenheit. So durchreisen die Besuchenden verschiedene Welten des täuschend Echten und der echten Täuschung. Denn Nachahmungen und Fakes aller Art sind keine neuen Phänomene – seit jeher hatten Menschen verschiedene Gründe, Dinge zu kopieren. Ob es sich nun um Ersatzprodukte für unerschwingliche Alltagsgegenstände handelte, um Nahrungsmittelsurrogate oder um den falschen Pelzmantel; um die Kommode aus Fichtenholz, die dunkel wie Tropenholz glänzte, oder um die künstliche Bräune und die falschen Wimpern. Not, Gier und Selbstdarstellung konnten und können starke Triebfedern sein, aber auch kriminelle Energien. Das beweisen die Preisträgerinnen und Preisträger des „Negativpreises“ der Aktion Plagiarius. Dabei handelt es sich um die alljährlich dreistesten Produktfälschungen. Außerdem stellt das Landeskriminalamt Falschgeld und gefälschte Kunstschätze zur Verfügung.
Optische Täuschungen sind ebenfalls in Oberschönenfeld zu sehen
Nachahmen kann aber auch einfach nur Spaß machen: In der Barockzeit erfreuten sich die Menschen an Keramik in Form von schmackhaften Gerichten. Heute begeistern sich die Massen für Kuchen, die gewöhnlichen Gegenständen gleichen. Interaktiv wird es im Raum mit eigener Fotostation, in dem die Besuchenden Familie und Freunde mit optischen Täuschungen verblüffen können. Die Ausstellung wird von einem Begleitprogramm abgerundet. Geöffnet sind Museum und Ausstellung jeweils Dienstag bis Sonntag, von 10 bis 17 Uhr, auch an Feiertagen. (AZ)
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