Wenn Kinder und Jugendliche morgens in Uganda aufstehen und zur Schule gehen können, um zu lernen oder eine Berufsausbildung zu machen, ist das alles andere als selbstverständlich. Der Verein Ugandahilfe Nordendorf unterstützt jene jungen Menschen, um ihnen eine Perspektive in ihrer Heimat zu geben. Neben wichtigen Gesundheitsprojekten legen die engagierten Unterstützer aus dem Lechtal besonderen Wert auf die Bildung – sie sehen darin einen entscheidenden Schlüssel für eine bessere Zukunft.
Zum festen Programm des Vereins zählt der jährliche Besuch einer Nordendorfer Abordnung (auf eigene Kosten) in Bukomma und Umgebung, um die Entwicklung der Projekte in Augenschein zu nehmen. Und so reisten Vorsitzender Ferdinand Pfützner mit Gattin Nadia sowie Elisabeth Holzapfel kürzlich wieder nach Bukomma – eine Streusiedlung etwa 70 Kilometer südlich der Hauptstadt Kampala. Das Trio ist mit guten Nachrichten zurückgekehrt: Die Hilfe kommt an.
Ausbildung ist in Haardesign, Schneiderei oder Maurerarbeiten möglich
Bei einem Vortag im Bürgersaal berichteten sie von ihrer Reise. Im zentralen Interesse standen die aktuellen Entwicklungen rund um die Berufsschule St. Leo, die inzwischen auch die erste und zweite Klasse der Secondary School (weiterführende Schule nach der Grundschule) beherbergt. Ende 2024 wurde das Schulgebäude fertiggestellt und der Unterricht konnte Anfang Februar 2025 aufgenommen werden. Die Schule ist ein Pilotmodell in der Kombination als Vocational (Berufsschule) und Secondary School mit 1. und 2. Klasse (weiterführende Schule). Zur Auswahl stehen die Ausbildungen in Haardesign, Schneiderei oder Maurerarbeiten. „Die Schule ist unabhängig von der Konfessionszugehörigkeit für alle offen (nicht selbstverständlich in Uganda) und unterrichtet sowohl Waisenkinder als auch Jugendliche mit Familie“, berichtet Ferdinand Pfützner. Zurzeit besuchen 32 Studenten die Schule, davon sind zehn intern, das heißt, sie übernachten auch dort. Alle Schüler werden mit Essen versorgt. Die Jahreskosten liegen bei 400 Euro für externe und 500 Euro für interne Jugendliche inklusive Unterkunft und Essen. Interessenten an einer Schulpatenschaft können sich gerne per Telefon 08273/2580 oder Mail (nadiaundferdinand @freenet.de) an den Vorsitzenden wenden.
Engagement, damit die Spendengelder weiter fließen
Neben dem Schulgebäude wurde auch ein größerer „Shed“ errichtet. Dieser Schuppen dient als Küche und Vorratsraum und bietet auch überdachten Platz für den Maurerunterricht. Zur Wasserversorgung wurde ein Tank mit 10.000 Liter Fassungsvermögen zum Auffangen von Regenwasser angeschafft. „Sobald es finanziell möglich wird, werden wir einen Brunnen bauen. Dadurch kann ein Wasserzukauf eingespart werden“, berichtet der Vorsitzende. Der Strom wird vorläufig über zwei Solarpaneele gewonnen. Bereits 70.000 Euro hat der Verein Ugandahilfe in das Schulprojekt investiert. Unermüdlich setzen sich die Engagierten dafür ein, dass Spendengelder fließen. Kaum war die Delegation aus Uganda zurückgekehrt, stand in Nordendorf das nächste Spendenprojekt auf dem Programm: der Eine-Welt-Lauf. Über 80 Teilnehmer schnürten ihre Laufschuhe und waren für die gute Sache unterwegs. „Nun kann der Brunnenbau auf dem Gelände der Berufs- und Realschule begonnen werden“ freut sich der Verein.
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