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Frühjahrsputz mal anders: Körper, Kopf & Sozialleben reinigen

Landkreis Augsburg

Kopf, Körper, Klobürste: Expertentipps zum Frühjahrsputz

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    Der Frühjahrsputz kann im Heim, Kopf, Körper und Sozialleben stattfinden.
    Der Frühjahrsputz kann im Heim, Kopf, Körper und Sozialleben stattfinden. Foto: Markus Scholz, dpa; Marijan Murat, dpa; Christin Klose, dpa; Daniel Ernst (Symbolbilder)

    Es ist Zeit für den Frühjahrsputz – und das nicht nur in den eigenen vier Wänden. Auch Kopf und Körper vertragen eine Auffrischung.

    Der Frühjahrsputz im Körper beginnt im Kopf, erklärt die Ernährungsberaterin und -therapeutin Nina Gleich aus Biberbach. Die eigenen Essgewohnheiten sollten hinterfragt werden: „Wenn man vor dem Fernseher isst, kann man sich nicht auf den Körper konzentrieren.“ Essen als Belohnung, aus Stress oder Langeweile, sollte vermieden werden. Von strikter Überwachung oder Kalorienzählen rät sie ab, da das eher zu ungesundem Essverhalten führt. Geht es um den Körper, sollten Veränderungen in kleinen Schritten erfolgen und langfristig bestehen bleiben. Dazu empfiehlt sie: „Zurück zu den Basics.“ Mahlzeiten sollten regelmäßig sein, mit Pausen dazwischen. Man könnte mehr Gemüse und Obst in den Speiseplan einbauen und darauf achten, weniger verarbeitete Lebensmittel zu essen.

    Beim Frühjahrsputz im Körper sollte man kleinen Schritten vornehmen und langfristig beibehalten.
    Beim Frühjahrsputz im Körper sollte man kleinen Schritten vornehmen und langfristig beibehalten. Foto: Christin Klose/dpa-tmn (Symbolbild)

    Sie warnt, den Frühjahrsputz nicht mit Detox-Kuren gleichzusetzen: „Da gibt es ganz viele Fehlinformationen im Internet.“ Aus wissenschaftlicher Perspektive gebe es keinen Grund für solche Prozeduren, erklärt sie. Die Organe entgiften den Körper. Wenn diese ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen, liegt mehr im Argen, als Kuren bewirken können. Bei körperlichen Symptomen ist professionelle Hilfe notwendig. „Unangenehme Symptome muss niemand aushalten.“ Man kann eine Ärztin aufsuchen, ein Blutbild machen oder zur Ernährungsberatung gehen. Sie rät davon ab, sich selbst mit Nahrungsergänzungsmitteln zu behandeln: „Es ist selten gut, einfach irgendwas zu machen.“

    Dankbarkeit, Achtsamkeit und Positivität sind der Schlüssel für einen klaren Kopf

    Aussortieren und Ordnen geht auch im Kopf, sagt Michael Rogers von Kraftinsel Coaching aus Göggingen. Das beginne mit Ruhe und Selbstreflexion. Manche stürzen sich in Sport, doch er rät davon ab: „Das Chaos im Kopf geht davon nicht weg.“ Sport sei eine Begleitmaßnahme für mentale Arbeit. Gut für zu Hause sind Dankbarkeitsübungen, denn der Fokus liege oft auf Negativem. Morgens und abends soll man drei bis vier Dinge aufschreiben, für die man dankbar ist: „Unserem Geist ist es egal, ob groß oder klein. Wichtig ist das Gefühl.“ Ebenfalls sinnvoll sei es, schlechte Tage als „Lernchancen“ zu begreifen. Das helfe, Negatives in Positives zu verwandeln.

    Ein Spaziergang hilft dabei, die Gedanken zu sortieren.
    Ein Spaziergang hilft dabei, die Gedanken zu sortieren. Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

    Achtsamkeitsübungen ordnen die Gedanken. Wichtig sei es, „im Moment zu leben“, wie bei einem Spaziergang oder bei einer Meditation. Wenn das Chaos im Kopf aber auf das Leben übergreift, empfiehlt er, sich Hilfe zu suchen. „Man stellt sich ungern die Fragen, die wehtun.“ Professionelle Unterstützung hilft, unliebsame Verhaltensweisen und Routinen zu durchbrechen und Lösungsansätze zu bieten.

    Bei Missverständnissen oder Konflikten sollte im Freundes- und Familienkreis aufgeräumt werden.
    Bei Missverständnissen oder Konflikten sollte im Freundes- und Familienkreis aufgeräumt werden. Foto: Daniel Ernst (Symbolbild)

    Bei Missverständnissen, negative Emotionen oder dem Gefühl, dass Beziehungen leiden, sollte im Freundes- und Familienkreis aufgeräumt werden, sagen die Augsburger Mediatoren Jasmin Hirnich und Sören Peter: „Wenn Gespräche vermieden werden, abrupt enden oder schnell eskalieren, ist es Zeit, aktiv zu werden.“ Der erste Schritt ist, frühzeitig ein Gespräch zu suchen. „Offene und ehrliche Kommunikation ist dabei entscheidend.“ Man sollte sprechen, aber auch zuhören und verstehen. Der Tipp der Experten: „Ein gemeinsamer Spaziergang kann Wunder wirken! Der offene Raum und die Bewegung fördern eine entspannte Gesprächsatmosphäre.“ Ein geklärter Konflikt, stärkt die Beziehungen und schafft Vertrauen: „Es bringt mehr Energie, sorgt für besseren Schlaf und steigert das allgemeine Wohlbefinden.“ Scheint ein Konflikt unlösbar „kann es notwendig sein, den Kontakt zu reduzieren oder sogar abzubrechen.“ Das sollte jedoch der letzte Schritt und gut überlegt sein.

    Vor dem Putzen hilft es, sich einen Plan zurechtlegen.

    Bevor es beim Frühjahrsputz klassisch zu Lappen und Besen geht, raten die Experten der Hauswirtschaftsschule in Schwabmünchen, sich einen Plan zurechtzulegen: „Dann vergisst man nichts.“ Die Frage ist: Wo man anfängt und was es am dringendsten nötig hat? Bei der Antwort helfe ein Blick auf die vergangenen Wochen, verbunden mit der Frage: Was wurde schon lange nicht mehr gereinigt oder häufig benutzt? Oft seien es „Dinge, an die man nicht gut hinkommt“. Wie Lampen. Vergessen werde oft die Dunstabzugshaube oder die Klobürste.

    Aussortiertes kann gespendet oder mit Freunden getauscht werden
    Aussortiertes kann gespendet oder mit Freunden getauscht werden Foto: Markus Scholz, dpa (Symbolbild)

    Die Experten empfehlen kleine Schritte - mit dem Saubersten starten und sich zum Dreckigsten vorarbeiten. Das fördere die Motivation, da schnell Resultate sichtbar werden. Aufräum-Muffel können mit einem Belohnungssystem arbeiten: „Bei gutem Wetter könnte man sich an den frisch gesäuberten Tisch setzen und die Sonne genießen.“ Putzen sollte umweltschonend sein. Viele Reinigungsmittel aus dem Supermarkt seien biologisch abbaubar. Vorsicht sei bei Hausmitteln angebracht. Von Essig oder selbst gemischten Tinkturen raten die Experten ab. Neben der richtigen Reinigung sei auch Ordnung wichtig, deshalb sollte auch entrümpelt werden: „Ausmisten bringt mehr Ordnung ins Äußere und Innere.“ Aussortiertes könne gespendet oder ins Sozialkaufhaus gebracht werden. Oder man veranstaltet eine Tausch-Party – der Ballast des einen ist vielleicht die Freude des anderen.

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