Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Immer wieder Einlass-Stopp in Gersthofen: Wie ist die Lage in anderen Freibädern?

Raum Augsburg

„Chaos ist vorprogrammiert“ – Riesiger Andrang auf die Freibäder in der Region

    • |
    • |
    • |
    Alles suchen Abkühlung: Die Becken der Freibäder, wie hier in der Gerfriedswelle in Gersthofen, sind aktuell gut gefüllt.
    Alles suchen Abkühlung: Die Becken der Freibäder, wie hier in der Gerfriedswelle in Gersthofen, sind aktuell gut gefüllt. Foto: Marcus Merk

    Schon eine Stunde nach Öffnung ging nichts mehr. Die Gerfriedswelle, eines der beliebtesten und größten Freibäder im Augsburger Land, ist aktuell mehr als voll. „Seit Tagen erleben wir – wie viele andere auch – dass bereits kurz nach Öffnung ein Einlassstopp verhängt wird“, berichtet ein genervter Leser, der am Donnerstagvormittag in der langen Schlange vor dem Gersthofer Bad stand. Der Vater von drei kleinen Kindern habe für seine Familie Jahreskarten für das Bad gekauft. Er sagt: „Als zahlender Gast fühle ich mich betrogen.“ Die Stadt Gersthofen will reagieren. Auch der Andrang auf die anderen Bäder im Augsburger Land ist angesichts der Rekordtemperaturen riesig.

    Immer wieder Einlassstopp in der Gerfriedswelle und anderen Bädern

    Dass es im Gersthofer Freibad voll wird, ist nichts Neues. Es ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und hat auch in den nördlichen Augsburger Stadtteilen viele Freunde. In den vergangenen Jahren wurden dort schon mehr als 4000 Besucherinnen und Besucher an einem Tag gemeldet. Am Donnerstag war aber schon bei deutlich weniger kein Einlass mehr. Wie die Stadt Gersthofen auch Nachfrage mitteilt, wurden am Donnerstag 2100 Badegäste gezählt. Weshalb war da schon Schluss? Ein Sprecher der Stadt teilt mit: „Aufgrund von krankheitsbedingten Ausfällen, musste am Vormittag (Fronleichnam) recht schnell ein Einlassstopp ausgesprochen werden, da die maximale Besucherzahl mit der Anzahl der Aufsichtspersonen verknüpft ist.“ Später hätten wieder mehr Gäste ins Bad gelassen werden können. Wer sichergehen will, sollte vor dem Besuch der Gerfriedswelle auf die Webseite der Stadt schauen. Dort findet sich eine Ampel, die anzeigt, wie viel Platz gerade ist. Ähnliche Angebote gibt es auch in anderen Bädern.

    Schlange stehen und hoffen - mehrfach kam es zuletzt zu Einlassstopps, weil zu viele Menschen gleichzeitig ins Freibad wollen.
    Schlange stehen und hoffen - mehrfach kam es zuletzt zu Einlassstopps, weil zu viele Menschen gleichzeitig ins Freibad wollen. Foto: Marcus Merk

    Auch auf den Vorwurf, dass Badegäste trotz Jahreskarte nicht ins Bad kommen, reagiert die Stadt Gersthofen. Offenbar gibt es Pläne, das Einlasssystem zu ändern. Konkret teilt der Sprecher der Stadt dazu mit: „Der Zugang der Saisonkartenbesitzer wird zeitnah anders organisiert. An der Umsetzung wird bereits gearbeitet. Dies führt jedoch nicht dazu, dass bei einer Zugangsbegrenzung mehr Gäste ins Bad gelassen werden.“

    Zu wenig Parkplätze führen zu Verkehrschaos

    Dabei ist die hohe die Anzahl an Gästen, die eine Abkühlung suchen, in Gersthofen nicht das einzige Problem. Wie mehrfach berichtet, gibt es dort bei großem Andrang zu wenig Parkplätze. Gerhard Miehle, Polizeihauptkommissar aus Gersthofen, kennt das Problem. Er sagt: „Jedes Wochenende ist da Chaos. Bei gutem Wetter ist das vorprogrammiert.“ Um das Verkerhschaos etwas einzudämmen, setzt die Stadt im Sommer auf eine Einbahnstraßenregelung vor dem Bad. „Das kontrollieren wir regelmäßig. Bei einigen ist das nämlich immer noch nicht angekommen“, berichtet Polizist Miehle. Ansonsten blieb es vor und im Freibad in den vergangenen Tagen weitgehend friedlich. Allerdings: Ein Einsatz wegen Körperverletzung war am Donnerstag zu verzeichnen, berichtet Miehle. Zwei Badegäste gerieten aneinander, ernsthaft verletzt wurde aber niemand.

    Verkehrschaos gibt es in diesen Tagen auch an anderen Orten, im Augsburger Land, die Abkühlung versprechen. Zum Beispiel an der Singoldwelle in Schwabmünchen. Die liegt mitten im Wohngebiet, was sich für die Anwohner deutlich bemerkbar macht. Der Parkdruck verteilt sich auf die anliegenden Straßen, die komplett zugeparkt werden. Immer wieder kommt es vor, dass Freibadbesucher Stellplätze vor den Wohnhäusern nutzen. Problematisch in diesem Jahr wird es vor allem durch die Baustellen in der Mindelheimer Straße. Dort werden Brücken saniert und daher ist dort kein Durchfahren möglich. Offiziell wird weiträumig umgeleitet, doch die ersten Tage haben gezeigt, dass viele die Straßen rund ums Freibad als Schleichweg nutzen. So kommt zum erhöhten Parkdruck auch deutlich mehr Verkehr, was bei den Anwohnern schon jetzt für Missstimmung sorgt.

    Auch die Badeseen im Landkreis sind beliebt

    Auch an den Badeseen in Königsbrunn, Graben, Langerringen oder Obermeitingen wird es bei den heißen Temperaturen eng. Alle vier verfügen zwar über eine gewisse Zahl an Parkplätzen, was bei gutem Wetter aber nicht immer ausreicht. Dennoch: Platz zum Entspannen rund um die Seen ist ausreichend vorhanden, auch wenn viel los ist. Keiner dieser Seen wird von der Wasserwacht überwacht, daher gilt immer „Baden auf eigene Gefahr“.

    Anders ist das in den Freibädern im Augsburger Land. Im Naturfreibad in Fischach sorgt unter anderem Bademeister Andreas Fischer für Sicherhheit. Auch dort war am Donnerstag der bislang vollste Tag des Jahres. „Bei 1100 Besuchern ist bei uns Einlassstopp“, berichtet der Bademeister. Auf der Webseite des Bades kann man sich vorab informieren, ob noch Platz ist. Ausreichend davon gibt es im Meitinger Freibad. Wie Betriebsleiter Carsten Sack berichtet, gab es dort seit Jahren keinen Einlassstopp. „Bei mehr als 1000 Autos wird es auf dem Parkplatz eng“, im Bad sei aber Platz für bis zu 3500 Menschen.

    Es gibt auch noch ruhigere Freibäder

    Wer mit großer Sicherheit einen Platz auf der Liegewiese möchte, kann auch im vergleichsweise beschaulichen Freibad in Kutzenhausen vorbeischauen. „Wir hatten bisher noch nie Einlassstopps“, berichtet Anton Schmid. Auch Parkplätze gebe es grundsätzlich ausreichend. „Viele kommen ja auch mit dem Fahrrad oder dem Zug“, berichtet Schmid. Er gehe davon aus, dass das Wochenende zum bislang besten der Freibadsaison werden könnte. Schmid: „Der Anfang des Sommers war etwas zäh, aber mittlerweile sind wir gut besucht.“

    Diskutieren Sie mit
    1 Kommentar
    Josef Reitmayer

    Sorry, programmieren geschieht immer vorher, vorporgrammiert ist ein weißer Schimmel.

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden