Die Folgen des Hochwassers vom Juni des vergangenen Jahres und der Schutz vor künftigen Hochwasserereignissen nehmen nach wie vor einen erheblichen Teil in der Arbeit des Nordendorfer Gemeinderates ein. So beschäftigte sich das Gremium in der jüngsten Sitzung ausführlicher mit der Sanierung des Schulkellers, der nach wie vor nicht genutzt werden kann und letztlich komplett entkernt und neu hergerichtet werden muss.
Bis es Klarheit über die Ausführung und Finanzierung des Wiederaufbaus gibt, sind noch einige bürokratische Hürden zu nehmen. Ob das vom beauftragten Architekturbüro in der Sitzung vorgestellte Grobkonzept letztlich in einem Guss umgesetzt werden kann, wie es wünschenswert wäre, ist noch nicht geklärt.
Laut Bürgermeister Tobias Kunz ist der Altbau nicht versichert, für den Neubau kann zumindest für einen Teil mit Versicherungsleistungen gerechnet werden. Zur Finanzierung wird die Gemeinde Förderungen aus den Bereichen „Ganztagsbetreuung“ und „Schulbau“ beantragen. Insofern ist sowohl auf die Vorgaben der Versicherung als auch der Förderstellen Rücksicht zu nehmen. Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen soll auch die Raumaufteilung in dem Teil des Schulgebäudes an die aktuellen Anforderungen angepasst werden.
Bisherige „Kellerräume“, die aufgrund des Bedarfs für schulische Zwecke mitgenutzt wurden, können dadurch den Vorgaben entsprechend gestaltet werden. Dies hat aber zur Folge, dass die Änderungen unter anderem zuvor schulaufsichtlich genehmigt werden müssen – Zeitbedarf offen. Derzeit sind die Kosten für die Maßnahme noch nicht berechnet.
Abbrucharbeiten im Nordendorfer Schulkeller beginnen
Für die Ausführung der gesamten Maßnahme rechnet das Architekturbüro mit einer Bauzeit von etwa einem Jahr ab Freigabe durch die Behörden. Für die Abbrucharbeiten ist dabei etwa ein Monat eingeplant. Dafür liegt von Behördenseite bereits eine sogenannte Unbedenklichkeitsbescheinigung vor, sodass diese ohne Auswirkungen auf die Förderung durchgeführt werden können.

Los gehen wird es damit bereits am kommenden Wochenende. Laut Bürgermeister Tobias Kunz konnte für drei Tage ein Freiwilligentrupp des Helfernetzwerkes Ants gewonnen werden. Die ehrenamtlich tätige Truppe war unter anderem auch bereits nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal aktiv und wird mit entsprechendem Gerät anrücken. Die bundesweit tätige Organisation sieht ihre Mission in der Vernetzung von Freiwilligen und Organisationen für gezielte Hilfen in den Bereichen Umwelt-, Katastrophen-, Tier- und Menschenschutz. Über ihren Whatsapp-Kanal hat die Gemeinde darüber hinaus um Unterstützung aus der Bevölkerung geworben.
Auch am Nordendorfer Bauhof soll sich etwas ändern
Während das Verfahren für den baulichen Hochwasserschutz unter der Federführung des Wasserwirtschaftsamtes läuft, macht sich die Gemeinde Gedanken über ergänzende Maßnahmen, die durch den geplanten staatlichen Hochwasserschutz nicht abgedeckt werden können. So soll um das Bauhofgelände anstelle des vorhandenen Drahtzauns eine wasserundurchlässige Einfriedung entstehen. In der Prüfung ist eine Lösung durch eine Mauer oder eine Spundwand. Die vorhandene Zufahrt bliebe erhalten, soll jedoch bei einem Ernstfall durch ein Schottsystem verschlossen werden können.

Ferner wird die Gemeinde in den Gebäudeschutz investieren müssen, sodass Bauhofgebäude und das Pumpenhaus gegen Grund- und Oberflächenwasser geschützt sind und damit auch im Katastrophenfall einsatzfähig bleiben. Auch ist man sich einig, dass entlang der Beethovenstraße ein Schutz entstehen muss. Hier könnte auch ein mobiles Schutzsystem zum Einsatz kommen, wie es die Firma IBS aus Thierhaupten anbietet. Bürgermeister und Verwaltung wurden beauftragt, entsprechende Angebote einzuholen und eine Präsentation vor Ort als Grundlage für weitere Entscheidungen zu organisieren.
Die Schmutter hat bei Nordendorf ein Ufer unterspült
Im Bereich des Priels auf Höhe des Feldkreuzes hat die Schmutter das Ufer unterspült, sodass es zu einem Uferabbruch kam. Die Stelle ist derzeit abgesichert. Nach Auskunft des Wasserwirtschaftsamtes ist für die Sicherung des Bereiches die Gemeinde als Baulastträgerin der Straße zuständig. Die vorhandenen Bäume sind nicht mehr standsicher und müssen auf jeden Fall entfernt werden. Die notwendige Ufersicherung kann voraussichtlich mit Flussbausteinen oder mithilfe einer Spundwand erfolgen. Für eine Entscheidung fehlen noch Informationen zu Ausführung und Kosten.
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