Prostatakrebs ist die häufigste Krebsform bei Männern. Hat er bei seiner Entdeckung bereits gestreut, also Metastasen gebildet, kann er zwar nicht mehr geheilt werden, aber der Betroffene kann mit der richtigen Therapie nach Aussage von Dr. Julie Steinestel oft noch lange ohne große Einschränkungen weiterleben. Die Privatdozentin und Oberärztin an der Urologischen Klinik des Uniklinikums ist auf solche Fälle spezialisiert und will in der Ärztlichen Vortragsreihe berichten, wie einem Patienten dann geholfen werden kann.
Steinestel kam vor sieben Jahren von der Uniklinik Münster, wo sie sich sowohl wissenschaftlich als auch klinisch auf die medikamentöse Therapie urologischer Tumorerkrankungen spezialisiert hat. In Augsburg hat sie dieses Spezialgebiet in der urologischen Klinik neu etabliert. Sie wird über die verschiedenen Therapieoptionen und Kombinationsmöglichkeiten beim fortgeschrittenen Prostatakrebs sprechen. Dies beinhaltet verschiedenen Formen der Hormonentzugstherapie, bei der dem Körper das männliche Geschlechtshormon Testosteron – der Treibstoff der Prostatakrebszellen – entzogen wird. Die klassische Chemotherapie kommt da infrage. Vor allem gibt es auch viele neue und zunehmend maßgeschneiderte Therapieansätze wie die PARP-Inhibitor Therapie, welche bei bestimmten genetischen Veränderungen des Tumors eingesetzt wird, oder die Radioligandentherapie, die eine gezielte „innere Bestrahlung“ ermöglicht.
Klinische Studien bieten frühzeitig die Chance auf neuartige Therapien
Ferner möchte die Urologin an diesem Abend auch über die Teilnahme an klinischen Studien informieren. Viele Patienten hätten Bedenken, an Studien teilzunehmen, da die Medikamente oder Therapieregimes noch in Erprobung seien. Steinestel will die Bedenken zerstreuen. Sie ist überzeugt, dass passende Studien den Patienten eine einzigartige Möglichkeit bietet, frühzeitig vielversprechende neue Therapien zu erhalten.
Der Vortrag „Behandlungsstrategien beim metastasierenden Prostatakrebs“ findet am Montag, 5. Mai, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtbergen statt. Eintritt: 5 Euro.
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