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Personalmangel im Handwerk: Schlechter Ruf führt zu weniger Nachwuchs

Landkreis Augsburg

Probleme im Handwerk sind teilweise hausgemacht

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    Das Handwerk hat sich bei jungen Menschen einen schlechten Ruf erarbeitet. Die Auswirkungen bekommt das Gewerbe nun zu spüren.
    Das Handwerk hat sich bei jungen Menschen einen schlechten Ruf erarbeitet. Die Auswirkungen bekommt das Gewerbe nun zu spüren. Foto: Karl-Josef Hildenbrand (Symbolbild)

    In vielen handwerklichen Betrieben in Deutschland ist die Hackordnung klar: Oben steht der Inhaber, darunter Meister, dann kommen die Gesellen. Und ganz unten, da stehen die Auszubildenden. Der Ton auf Baustellen und in Werkstätten ist oftmals ohnehin rau. Doch die Lehrlinge sind diejenigen, die sich besonders viele Sprüche anhören müssen. Hinzu kommt das Gehalt, das deutlich geringer ist, als in den meisten anderen Ausbildungsberufen. Berechtigte Beschwerden über diese Verhältnisse werden aber, wie sollte es auch anders sein, mit einem typisch deutschen Sprichwort abgetan: „Lehrjahre sind keine Herrenjahre.“

    Handwerk hat bei vielen jungen Menschen einen schlechten Ruf

    Die Auswirkungen für dieses Verhalten bekommen Handwerksbetriebe inzwischen zu spüren: Bei vielen jungen Menschen hat das Gewerbe einen schlechten Ruf. In Zeiten des demografischen Wandels ist das verhängnisvoll. Überall fehlt es an Personal, junge Arbeitskräfte sind heiß begehrt. Dadurch wandelt sich der Arbeitsmarkt. Der Betrieb sucht nicht mehr den Arbeitnehmer aus, sondern der Arbeitnehmer den Betrieb. Junge Menschen wachsen mit dem Bewusstsein auf, dass sie in nahezu jedem Arbeitsbereich sicher eine Stelle finden werden. Warum sollten sie sich deshalb für Berufe mit so schlechtem Ruf entscheiden?

    Diese Entwicklung ist sehr schade, denn das Handwerk hat eigentlich eine blühende Zukunft vor sich. Die künstliche Intelligenz wird den Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren drastisch verändern. Haare schneiden, Stromleitungen in einem Haus legen oder einen Tisch bauen wird sie wohl nie. Viele junge Menschen allerdings ebenfalls nicht.

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