Die Bedingungen für heimische Fischarten und andere Tiere, die an und in der Zusam leben, sollen nachhaltig verbessert werden. Für das Projekt des Fischereivereins hatte die Gemeinde Altenmünster vor zwei Jahren grünes Licht gegeben. Mit einem Spatenstich fiel jetzt der Startschuss für die Umsetzung der lebensraumverbessernden Maßnahmen. Nicht nur die Natur, auch der Mensch soll davon profitieren.
Erfreut, dass es endlich losgeht, zeigten sich der Vorsitzender Roland Mengele und Beisitzer Daniel Gruber vom Fischereiverein Altenmünster beim offiziellen Spatenstich an der Zusam. „Durch strukturreiche Bereiche, Kiesbänke und Rückzugsräume schaffen wir neuen, natürlichen Lebensraum direkt vor unserer Haustür“, erklärten die beiden Vereinsvertreter.
Kinder könnten an der Zusam spielerisch Umweltschutz lernen
Bürgermeister Florian Mair kann sich vorstellen, dass der Bereich unweit des Zusamradweges nach Abschluss der Bauarbeiten auch als Lern- und Informationsort zur ökologischen Gewässerentwicklung genutzt werden könnte. Schautafeln liefern Informationen, Bänke laden zum Verweilen und zur Naturbeobachtung ein. Kinder könnten so die heimische Tier- und Pflanzenwelt erfahren. Spielerisch könnte ihr Umweltbewusstsein gefördert werden. Die Gemeinde stellt den Großteil der umzubauenden Grundstücksfläche am südlichen Ortseingang zur Verfügung.
An der Zusam wird ein neuer Altarm geschaffen
Eine der Hauptarbeiten wird die Ableitung des aus westlicher Richtung fließenden Grabens sein, wodurch ein neuer Altarm für die Zusam mit rund 450 Quadratmetern geschaffen wird. Für eine Vielzahl von Fischarten, vor allem Jungfischen und anderen Gewässerorganismen entstehen neue Lebensräume und dienen ihnen zudem auch als Hochwassereinstand.
Durch eine lückige Bepflanzung der Ufer mit heimischen Gehölzen, wie Roterle, Stieleiche oder Pfaffenhütchen als wurzelnackte Pflanzen entlang des Maßnahmenbereiches soll mittelfristig ein dauerhafter, mehrreihiger Galeriewald entstehen. Er soll Beschattung, sowie durch überhängendes Astwerk auch Unterstände für Fische bieten. Im Flusslauf der Zusam werden durch den Einbau von Totholz wertvolle Lebensräume für Jungfische und Einstände für annähernd alle vorkommenden Arten geschaffen. Eingerammte Pfähle dienen als Strömungslenker und tragen zur Erhöhung der Strukturvielfalt bei.

Von großer Bedeutung sieht auch Stefan Zott vom Fischereiverband Schwaben die Umsetzung der vom Ingenieurbüro für Umweltsicherung aus Aretsried geplanten Maßnahmen. „Die aktuelle Situation an der Zusam mit niedrigem Wasserstand und gleichzeitig hohen Temperaturen von 20 bis 22 Grad Celsius zeigt uns auf, dass wir alles dafür tun müssen, um unsere Gewässer klimaresilienter zu machen“, führt er als Begründung mit an.
All dies ist jedoch nur durch das große Engagement des Fischereivereins Altenmünster möglich. Als Vorhabensträger übernimmt der Verein die Restkosten des Projektes, das mit rund 80 Prozent aus Mitteln der Fischereiabgabe gefördert wird. Mit viel Eigenleistung werden die Mitglieder bei der Umsetzung der Maßnahmen mitwirken und auch für die künftige Pflege Verantwortung übernehmen. „So können wir gemeinsam für eine lebendige Zusam und den Erhalt der Natur unseren Beitrag leisten“, untermauern die beiden Vorstandsmitglieder ihre Bereitschaft.
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