Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Stadtbergen: Prostatakrebs: So wird die Krankheit in der Nuklearmedizin diagnostiziert

Stadtbergen

Prostatakrebs: So wird die Krankheit in der Nuklearmedizin diagnostiziert

    • |
    • |
    • |
    Auf dem Monitor ist das Querschnittsbild einer Prostata zu sehen: Prostatakrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten bei Männern.
    Auf dem Monitor ist das Querschnittsbild einer Prostata zu sehen: Prostatakrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten bei Männern. Foto: Uwe Anspach, dpa (Symbolbild)

    Erneut geht es in der ärztlichen Vortragsreihe am Montag, 12. Mai, im Bürgersaal in Stadtbergen um das Thema Prostatakrebs. Zunächst war von Möglichkeiten der Behandlung aus Sicht der Urologie die Rede. Nun berichtet der Direktor der Klinik für Nuklearmedizin des Uniklinikums, Prof. Constantin Lapa, was seine Disziplin zum Kampf gegen diese häufigste Krebsform bei Männern beitragen kann. Dabei handelt es sich um die beim letzten Mal schon erwähnte Radioliganden-Methode, die nach dem Konzept der sogenannten Theranostik funktioniert.

    Die Nuklearmedizin macht sich zunutze, dass sich Krebs in Organen – auch in der männlichen Vorsteherdrüse – durch besondere Rezeptoren auf der Zelloberfläche bemerkbar macht. Bei der Theranostik werden nach Aussage von Lapa die Erkennung und die Therapie von Krebs miteinander verbunden.

    Schwach strahlende radioaktive Teilchen kommen in den Blutkreislauf

    Schwach strahlende radioaktive Teilchen (Radiopharmaka) werden bei der nuklearmedizinischen Theranostik in den Blutkreislauf eingespritzt. Sie können sich an Rezeptoren von Krebszellen in der Prostata ankoppeln und sie anschließend sichtbar machen oder – bei der Therapie – von innen her zerstrahlen. Der Vorteil im Vergleich zu einer herkömmlichen Strahlentherapie ist, dass umliegendes gesundes Gewebe kaum in Mitleidenschaft gezogen wird. Das radioaktive Material wird relativ schnell wieder ausgeschieden.

    Rezeptoren sind Eiweißmoleküle, mit denen eine Zelle Signale empfangen, sich mit einer anderen koppeln oder Stoffe einschleusen kann. Das eingespritzte Radiopharmakon passt laut Lapa zu dem prostataspezifischen Membranantigen (PSMA), einem Rezeptor, der fast ausschließlich an der Oberfläche von Krebszellen zu finden ist. Per Positronenemissisons-Tomografie (PET) kann ermittelt werden, ob es in der Prostata Krebszellen gibt. Durch die auf PSMA gerichtete Diagnostik kann insbesondere auch geklärt werden, ob ein Krebs in der Prostata bereits gestreut hat. Allerdings gibt es Patienten, bei denen kein PSMA vorhanden ist.

    Neue Studienergebnisse sind vielversprechend

    Theranostik ist laut Lapa daneben gut geeignet zu erkennen, ob ein behandelter Patient einen Rückfall erlitten hat. In 30 bis 50 Prozent der Fälle von Prostatakrebs kommt das vor und macht dann eine erneute Therapie nötig. Lapa will in seinem Vortrag zudem auf neue Studienergebnisse zur Radioliganden-Therapie eingehen. Sie sind insgesamt vielversprechend und deuten darauf hin, dass dieses Verfahren sich nicht nur anbietet, wenn andere Therapien keine Besserung mehr versprechen, sondern auch bereits in früheren Stadien der Erkrankung.

    Der Vortrag „Prostatakarzinom – was kann die Nuklearmedizin bieten?“ findet am Montag, 12. Mai, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtbergen statt. Der Eintritt kostet fünf Euro.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden